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 Betreff des Beitrags: Reaktionen?
BeitragVerfasst: Fr 20. Sep 2013, 00:51 
Hi zusammen...

ich schreibe hier, weil ich zuhause niemanden hab. diverse leute wissen, dass ich mich selbst leicht verletzt habe, aber alle reagieren darauf vorwurfsvoll und das kann ich sowas von nicht gebrauchen. mein freund hat mir früher iwann angedroht er würde sich alles was ich mir tue, auch bei sich tun, weil er sich durch das was ich tue verletzt fühlt. das hat mich in eine furchtbare zwickmühle gebracht, da ich manchmal einfach total kopflos gehandelt habe durch sv weil ich mir anders nicht helfen konnte und danach aber sofort in riesen panik ausgebrochen bin, wie ich den schaden jetzt vor ihm verbergen soll. erfahrungen zeigen, dass er es irgendwann eh merkt weil wir viel miteinander machen und dann gabs immer riesen drama.... meine mutter macht druck dass ich die narben behandle und vor allem etwas geen sv unternehme, also psychologin... ich will aber nicht, dass die narben weggehen, sie sind ein teil von mir. mit meinen beiden besten freundinnen die es auch wissen, habe ich nie so darüber geredet. sie sagen halt dass sie sich sorgen machen und es nicht gut ist wa ich mache. auf jeden fall spüre ich deutlich, dass alle nur wollen, dass ich es nicht mache. (ich will ja eigentlich auch, dass dieser drang länger als nur nen monat wegbleibt..) auf jeden fall fehlt mir hier jemand, zu dem ich weinend gehen kann und sagen dass ichs schon wieder gemacht hab ud der mich dann in den arm nimmt und tröstet. so als wäre etwas passiert, wo ich nichts dafür kann, und nicht dass ich mich dafür so schulig fühlen muss, dass ich die kommende woche wie auf kohlen sitzend alles verbergen muss...
ich musste mich auf jeden fall mal mitteilen ud wollte fragen, an betroffene was sie sich wünschen und an angehörige wie sie auf sowas reagieren.

lg,,


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 20. Sep 2013, 00:51 


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 Betreff des Beitrags: Re: Reaktionen?
BeitragVerfasst: Fr 20. Sep 2013, 22:05 
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Registriert: Sa 21. Jul 2012, 17:35
Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Hallo Crysme,

als Angehörige kann ich sagen, dass ich mir manchmal wünschen würde, unsere Tochter in einer schwierigen Situation einfach in den Arm nehmen zu können ... aber irgendwie war es in dem Fall sie, die sich das nicht so gewünscht hat. Vielleicht ist das auch schwer zwischen Eltern und Kindern. Eltern wünschen für ihre Kinder "das Beste", was immer das ist ... und SvV ist natürlich nicht "das Beste", das man jemandem wünscht, den man liebt, und die Narben bleiben eben wirklich ein Leben lang. (Ich finde es übrigens toll und mutig von dir, dass du zu ihnen stehen willst.)
Wenn deine Mutter dafür ist, dass du eine Psychologin aufsuchst, will sie dir vielleicht gar keinen Druck machen, sondern weiß einfach, dass sie dir nicht genug helfen kann, aber dass du Hilfe brauchst? Und weil sie dich lieb hat und sich wahrscheinlich sehr hilflos und vielleicht auch schuldig fühlt, möchte sie irgendwas tun können, das die Sache für dich ändert. (Das Vertrackte ist, dass sie nichts tun kann, weil das nur du kannst.)
Wenn du eigentlich auch aufhören willst, warum versuchst du nicht wirklich mal, dir eine von deinem Alltagsleben unabhängige Person wie eine Psychologin zu suchen?

Nachdenklich macht mich folgender Satz bei dir:

Zitat:
auf jeden fall fehlt mir hier jemand, zu dem ich weinend gehen kann und sagen dass ichs schon wieder gemacht hab ud der mich dann in den arm nimmt und tröstet. so als wäre etwas passiert, wo ich nichts dafür kann, und nicht dass ich mich dafür so schulig fühlen muss, dass ich die kommende woche wie auf kohlen sitzend alles verbergen muss...


Ich weiß gar nicht, ob die anderen dir wirklich Vorwürfe machen wollen für das, was du tust. Wenn sie sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt haben, werden sie wissen, dass es nicht so leicht ist, aufzuhören, weil es eben eine Sucht ist und Ausdruck eines tiefer sitzenden Problems; ein Versuch von dir, mit Verletzungen und Druck umzugehen, und eine Verhaltensweise, die sich verfestigt, je öfter sie "funktioniert" hat. Was Angehörige oder Freunde wirklich umtreibt, ist das Gefühl der Hilflosigkeit und Sorge, und daraus folgen dann Sätze oder Handlungen, die beim Betroffenen zu noch mehr Druck führen können. Vielleicht kann sich die Situation zwischen euch lösen, wenn du ehrlich sagen kannst, dass du es ja auch nicht willst, aber dass du es momentan schlecht steuern kannst, und dass du für dich auf der Suche nach Hilfe bist? Und dass es dir momentan mehr helfen würde, wenn dich jemand in den Arm nimmt, als wenn du zu hören bekommst, dass du aufhören sollst mit SvV, weil es nicht gut ist (denn das weißt du selbst)?

Du musst dich nicht schuldig fühlen - aber dennoch bist du verantwortlich für dich und deine Handlungen, und du kannst etwas ändern, indem du einen kleinen Schritt nach dem anderen machst und dich auf die Suche danach begibst, was du willst, was dir gut tut, was du brauchst ... Vielleicht wäre ein erster Schritt, dich hier noch mehr auszutauschen mit anderen, die wissen, wie es dir geht? Wenn du dich anmelden magst, würde ich mich freuen, mehr von dir zu erfahren, z.B., wie alt du bist, was deine Hobbies sind usw., denn du bist ja viel mehr als nur dein SvV.

Liebe Grüße,

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)


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 Betreff des Beitrags: Re: Reaktionen?
BeitragVerfasst: Sa 21. Sep 2013, 00:41 
vielen Dank für deine Antwort, Nachteule!

also zu einer Psychologin gehe ich inzwischen auch. alle haben mir gesagt ich soll das tun (auch aus anderen Gründen als svv) und es hat eine Weile gedauert, aber jetzt bin ich bei einer sehr netten Frau. ein Problem ist allerdings, wenn ich ehrlich bin, dass ich manchmal sogar förmlich danach lechze, *** zu können (ich hab iwie noch nicht Worte dafür gefunden, die mir passen). Manchmal habe ich ein paar schlechte Tage hintereinander und dann spukt mir der Gedanke im Kopf herum und das einzige was mich davon abhällt, ist das Wissen, dass mein Freund es herausfinden würde, welcher das immer sehr persönlich nimmt (daweil will ich ja nicht ihn verletzen oder ihm eins auswischen, aber der Egoist sieht das iwie nicht ein -.-). In solchen Momenten will ich dann gar nichts "heilen" sondern mich damit kaputt machen (ich denke, dass ist dann das, was man die Sucht nennt). Ehrlich gesagt ist das einzige, was dagegen ankämpft meine Vernunft und mein Gewissen....
Dann noch zu meiner Mutter; ich muss sagen, ich weiss nicht einmal, ob sie sich gross mit dem Thema befasst hat, oder ob sie einfach nur weiss, dass es krank ist und mir klar machen will, dass ich mich heilen muss. Zu sagen ist, dass ich kein besonders harter Fall bin, also kein | editiert | usw. Meine Eltern sind das ganze Thema damals auch iwie | editiert | angegangen, weil sie sich zur Frage, woher meine ganzen | editiert | kommen, immer von iwelchen Storys haben abwimmeln lassen, dafür wie blöd immer wieder nachgefragt haben.
Zu der Sache mit der Umarmung noch: ich glaub iwie auch nicht, dass ich wollen würde, dass mich meine Mutter grossartig in den Arm nimmt ... ich mag sowas bei ihr allgemein nicht, ich bin lieber distanziert zu ihr ... Von meinem Freund oder meiner besten Freundin würde ich mir das eher wünschen, einfach eine gewisse Akzeptanz und nicht nur sorgenvolle Blicke und Zweifel an meinem Umgang damit. Ich hätte lieber, dass sie mich trösten, der Gründe wegen, weshalb es überhaupt zu etwas wie sv kam ... Aber eben, meinem Freund gegenüber bin ich nur permanent bemüht zu versichern, dass ich mir nix getan hab ... Das ist echt sowas von anstrengend... Ich weiss nicht, iwie wünsche ich mir einfach, die Leute würden es ignorieren, so wie ganz am Anfang, bzw nicht merken. Ich weiss nicht, ob das okay oder schlecht ist. Ich denke ich will lieber gleich die Ursachen bekämpfen, als das svv.

Und ja, vielleicht melde ich mich gerne an :)
liebe Grüsse,,


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