RoteLinien

hey erstmal an alle..

Ich | editiert | mich momentan seit ca. einem halben Jahr, ich weiß es ist nicht lang aber es belastet mich schon ziemlich. Bisher habe ich noch mit keinem darüber gesprochen, konnte es auch gut verstecken und meine Stimmung auch überspielen, so das es niemand gemerkt hat. Jetzt würde ich jedoch schon ganz gerne mal mit jemandem darüber reden, habe jedoch Angst vor deren Reaktionen... Ich hatte vor mit einer Vertrauenslehrerin zu sprechen und einer Freundin, welche Erfahrungen habt ihr bisher damit gemacht? Müssen Lehrer die Eltern informieren oder haben sie eine Schweigepflicht?

Jedoch weiß ich auch nicht so genau was ich sagen soll wenn ich gefragt werde warum ich mir das alles selbst antue. In meiner Familie ist alles ok, ich hab auch Freunde, wurde nicht misshandelt oder so. Für mich ist das eine Art Druckausgleich...und wenn ich mit jemandem Stress habe, mach das weil ich einfach Angst habe jemanden zu verlieren und gebe mir immer für alles die Schuld. Selbsthass spielt auch ne große Rolle.... findet ihr das übertrieben mich deswegen zu | editiert |?

Sorry wenn sich das alles komisch anhört... ist das erste mal das ich darüber schreibe.. freue mich auf Antworten und bin dankbar wenn ihr mir eure Erfahrungen erzählt. :)

Hallo du,

soweit ich das mitbekommen habe kommt es auf die Lehrerin an, ob sie es den Eltern sagen oder nicht. Schweigepflicht haben sie nicht. Sie haben ja auch eine Aufsichtspflicht. Meine Lehrerin hat es damals aber nicht gesagt, mich aber quasi nach nem halben Jahr dazu gezwungen, dass ich es ihr selbst sage.
Aber wie gesagt, es kommt auf die Lehrerin an.

Parallel dazu haben es einige Bekannte mit bekommen. Und letztendlich bin ich froh, dass ich mit erwachsenen Menschen darüber reden konnte. Zu Anfang ist eine Freundin gut, aber es kann die Freundschaft sehr belasten. Ich würde an deiner Stelle um professionelle Beratung kümmern. Es gibt ja Meistens Beratunggstellen von landkreisen/Städten und viele davon haben damit gute Erfahrung gemacht. Die verraten auch nichts deinen Eltern.
Was aber sehr gut ist, ist deine Freunde einzubeziehen, heißt, wenn du dich schlecht fühlst mit ihnen zu reden, vielleicht auch über das Belastende zu reden und einfach nicht alleine zu sein.

Und du übertreibst nicht. Jeder hat ein Recht, dass es einim nicht gut geht. Und jeder handhabt es anders. Aber es ist schön, dass du dich damit beschäftigst und es ändern willst. :)

Jelly

Hallo du,
herzlich willkommen hier!
Ich meine, dass Beratungslehrer eine Schweigepflicht haben, die sie nur dann brechen dürfen, wenn du akut selbst- oder fremdgefährdend bist. Oder aber, wenn du willst, dass sie mit jemandem über dich spricht, bzw. dich z.B. bei einem Gespräch mit deinen Eltern oder irgendwem anderen unterstützt.
Meiner Erfahrung nach ist es sehr, sehr gut, jemanden zu haben, mit dem man reden kann - ich hatte eine ganz tolle Lehrerin, die mich sehr unterstützt hat.

Super, dass du dich auf die Suche nach Unterstützung machst - ich wünsch dir viel Mut und gute Gespräche!
Y

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Hallo Moonlight,

gut, dass du dich traust über deine Sorgen zu reden. Vielleicht magst du dich anmelden? Hier findest du offene Ohren und kannst probieren, wie es sich für dich anfühlt, wenn du dich zeigst.

Niemand kann bewerten, ob deine Reaktion auf Probleme angemessen ist. Es ist deine Reaktion. Warum auch immer. Den Gründen auf die Spur kommen und herausfinden, wie du besser mit dir umgehen kannst ist ein Weg, der viele kleine Schritte braucht. Ich kann dich nur ermutigen, mit deiner Vertrauenslehrerin zu sprechen. Beratungsstellen sind auch eine gute Möglichkeit. Dass du eine Freundin hast, der du dich anvertrauen könntest, ist gut. Aber wie Jelly schon schreibt kann das eine Freundaschaft auch sehr belasten, deshalb wäre es sicher von Vorteil, wenn du zeitgleich auch andere Hilfe suchst. Deine Freundin kann dich möglicherweise auf dem Weg dahin unterstützen, muß sich aber nicht für dich verantwortlich fühlen.

Und obwohl viele Betroffene hier zunächst ein "Outing" den Eltern gegenüber für absolut unmöglich hielten, gibt es auch Erfahrungen von großer Erleichterung, wenn das geschafft ist.

Ich weiß nicht, wie alt du bist und wie Personen, die du ins Vertrauen ziehst, dein Risiko einschätzen. Niemand wird sich leichtfertig über deinen Wunsch nach Vertraulichkeit hinwegsetzten.

Je eher du dich auf den Weg machst, desto besser!

Ich wünsche idr ganz viel Mut und Kraft!!!

Africa

Danke erstmal für eure Antworten, die haben mir sehr geholfen!

Ich bin schon froh wenn sie nichts gegenüber meinen Eltern sagen würde, dann hätte ich Zeit da irgendwie rauszukommen, und wenn sie sieht das es besser wird würde sie mich doch bestimmt auch nicht zwingen es meinen Eltern zu sagen oder? Das Problem ist ja das es schon selbstgefährdendes Verhalten ist und somit wäre ja dann die Schweigeplficht außer Kraft gesetzt?

Das es die Freundschaft sehr belasten kann ist mir durchaus bewusst, und ich will sie eigentlich auch nicht kaputt machen, aber ich bin mir ziemlich sicher das sie mich nicht im Stich lassen würde und auch alles daran setzen würde mir zu helfen. Ich kenne sie schon sehr lange, kann natürlich sein das ich mich täusche, aber ich muss einfach mit jemandem drüber reden, ich halt das nicht mehr aus... so kann das nicht weitergehen...

Falls ich mit meiner Lehrerin drüber sprechen sollte.. wie fange ich so ein Gespräch an? Oder denkt ihr es wäre besser es ihr zu zeigen, so das sie mich darauf anspricht? Denn so wüsste ich ob sie wegschaut oder ob es ihr nicht egal ist... Aber wie soll ich das anstellen ohne das es andere sehen?

Ich bin 15 und weiblich falls euch diese Information etwas bringt...

Vielen Dank für eure Unterstützung, ihr habt mir echt viel Kraft gegeben und ich hoffe das ich das auch durchziehen werde und es schaffe aufzuhören.

Hallo du,
selbstverletztendens Verhalten wird in der Regel nicht als selbstgefährdend im engeren Sinne angesehen.

Was das Gespräch mit der Lehrerin angeht: Ich würde sie um ein Gespräch bitten - wahrscheinlich schriftlich, weil ich es mich direkt nicht trauen würde. Und dann würde ich in das Gespräch gehen, erstmal schauen. Sie ist Vertrauenslehrerin, richtig? Dann wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach Fragen stellen können, die dir helfen, ins Erzählen zu kommen. Und vielleicht magst du gar nicht sofort vom SvV reden, sondern erstmal schauen, spüren, ob sie die Richtige ist, um darüber zu sprechen. Vielleicht willst du aber auch sofort genau das Thema ansprechen?! Dann würde ich das tun. Vielleicht mit einem Zettel in der Hosentasche, auf dem kurz zusammengefasst steht, worum es geht, falls ich merke, dass es mir zu schwer fällt, es auszusprechen. Den würde ich ihr dann hinlegen. Dann ist das Thema auf dem Tisch und sie kann Fragen stellen, die du beantworten kannst.
Hoffen, dass sie Verletzungen sieht und dich drauf anspricht... - würde ich nicht machen. Da kann so viel "fehlschlagen" - z.B. denkst du, sie hätte es gesehen, sie hat es aber nicht gesehen. Du wartest auf Reaktion, es kommt keine und du denkst, es wäre ihr egal. Dabei hat sie es nur nicht gesehen. Oder so.

Viele Grüße!
Y

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Hallo Moonlight,

erst einmal herzlich willkommen hier!

Ich finde es toll, dass du dich deiner Vertrauenslehrerin anvertrauen willst. Das ist der erste Schritt zur Hilfe! Wie es mit der Schweigepflicht aussieht, weiß ich leider nicht. Allerdings solltest du dir, genau wie die anderen drei bereits geschrieben haben, auch professionelle Hilfe suchen. Dies kann ruhig auch erst einmal eine Beratungsstelle sein, denn die haben tatsächlich Schweigepflicht.

Ich hatte damals auch eine tolle Klassenlehrerin, die mir geholfen hat. Bei mir haben es damals meine Freundinnen übernommen, aber mit meinem Einverständnis. So wusste meine Klassenlehrerin um was es geht und ich brauchte es ihr nicht erzählen. Sie hat mir dann damals geholfen, mit meinen Eltern zu reden und auch einen Therapieplatz zu finden.

Ich wünsche dir ganz viel Glück bei den Gesprächen!
Natti

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Hallo du,

wenn du eine solche Freundin hast ist das gut! Ich dramatisiere schriftlich glaube ich auch mehr, als es eigentlich in meinem Kopf klingt - deshalb ist alles ein wenig negativer geschrieben, als eigentlich gemeint. Deswegen tut mir leid. :) Wichtig ist es glaube ich nicht irgendwann auf der Stelle zu trampeln, sondern wenn jemand mit einbezogen wird sich nicht wieder zurück zu ziehen. Das sage ich, weil ich es selbst am Anfang gemacht habe.
Du möchtest Hilfe und sich einer "kleinen" Person, die man in der Nähe hat anzuvertrauen ist am Anfang auch viel einfacher und auch viel schöner. Und nur du kennst die Leute und kannst dir am ehesten denken, wie sie reagieren.
Mir tat es auch sehr gut, dass eine Freundin, mit der ich schon ein paar Mal darüber geredet hat es letztendlich der erwachsenen Person erzählt hat und das auch ziehmlich überraschend. Weil die ersten Worten am schwersten sind und gegenüber eines Erwachsenen noch gleich viel schwerer.
Als unterstützende Personen sind Freunde nämlich was ganz wunderbares. :)

Viele Grüße
Jelly

Weiterhin danke für eure Beiträge. :)

Ich möchte mir definitiv Hilfe suchen, sonst würde ich nicht mit dem Gedanken spielen mich jemandem anzuvertrauen, jedoch möchte ich mir keine professionelle Hilfe suchen und auch zu keiner Beratungsstelle gehen. Mich kostet es schon genug Überwindung zu einer Lehrerin oder ner Freundin zu gehen und ihr das zu erzählen, wenn ich das überhaupt auf die Reihe bekomme.. Meiner Freundin erzähl ich es auf jeden Fall aber ich hab bei meiner Lehrerin so Angst vor der Reaktion...

Also meine Klassenlehrerin ist gleichzeitig meine Vertrauenslehrerin und die kennt mich jetzt schon 4 Jahre weil die schon in der 5. und 6. Klasse meine Klassenlehrerin war und jetzt seit der 9. wieder (bin jetzt in der 10., stehe also auch kurz vor den Prüfungen). Meine andere Vertrauenslehrerin kennt mich jetzt sei etwas über nem Jahr und ist gleichzeitig meine Mathe und Chemielehrerin. Falls diese Informationen irgendjemand helfen...

Meinen Eltern will ich es auf gar keine Fall erzählen, ich bekomme das hin damit aufzuhören ohne das sie davon etwas mitbekommen.

Halte euch auf dem laufenden :)

Hallo Moonlight,

Wäre dann nicht der Weg eine Freundin etwas zu sagen und sie übernimmt es bei der Lehrerin etwas für dich?
Oder natürlich du schreibst ihr einen Brief. Ich persöhnlich halte für wirkliche Hilfe mehr eine erwachsene Person ratsam, weil deine Freunde noch selber jung sind und in vielen Dingen überfordert.

Darf ich denn fragen, warum keine Beratungsstelle infrage kommt?

Jelly