Spezieller Bereich zu Therapie und Behandlung sowie zu Lösungsstrategien im Umgang mit SVV im Alltag.
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Moderator: OmaNik
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Entäuscht

Di 31. Mai 2016, 20:58

Hallo
Bin irgendwie entäuscht.
Ich war gestern bei einer Beratungsstelle und habe mir auch gestern gleich einen Termin bei einer Psychologin gemacht.
Gestern Abend kam es dann so über mich und ich habe meinem Mann alles erzählt von dem innerlichen Druck und dem Verlangen nach Selbstverletzung. Ich habe versucht ihm zu beschreiben wie ich mich fühle. Doch so richtig kann er es nicht verstehen. Klar er weiß ja auch nicht wie das ist. Er versteht nicht warum das alles nicht ganz weg ist obwohl ich schon eine Therapie gemacht habe.
Er sagt immer ich mache mir zu viel Gedanken und soll das doch einfach ausstellen. Ich wünschte es wäre so einfach. Heute hat er mir gesagt ich sei komisch.
Einerseits ist er total Verständnis voll findet es gut das ich mir Hilfe suche und dann sagt er mir ich sei komisch und gibt mir das Gefühl das es nicht richtig ist.
Ich weiß garnicht wie ich darüber denken soll. Bin mir unsicher ob ich mich ihm nochmal so offenbaren soll. Aber er ist doch mein Mann :cry:

Di 31. Mai 2016, 20:58

Re: Entäuscht

Mi 1. Jun 2016, 14:18

Liebe Black_rose,

die Reaktion Deines Mannes ist mir gut aus meiner Zeit der akuten Essstörung bekannt.
Mein damaliger Freund meinte zu der Zeit "Musst Du eben mit aufhören!"
Die Reaktion Deines Mannes ist sicher nicht bewertend oder verurteilend gemeint, sondern offenbart wohl eher seine persönliche Rat - und Hilflosigkeit.
Ist eben nicht leicht getan, halt nicht einfach den Knopf gedrückt und einen anderen Kanal eingestellt und alles ist wieder "gut" ...
Meinem damaligen Freund fehlte schlichtweg das Verständnis dafür, dass ich so eigentümliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt hatte. Da hatte er keinen Zugang zu, das war ihm echt ziemlich reichlich fremd. Und für jemanden, der in Hinsicht Suchtverhalten oder so keine Erfahrung hat, ist das furchtbar schwer nachzuvollziehen, denn egal wie das Symptom aussieht, es ist etwas Selbstschädigendes und für gewöhnlich ja nichts, was man allgemeinhin als angenehm einstufen könnte. Wieso macht man das dann ... ??? ...

Ich hab im übrigen nicht nur eine Therapie gemacht, sondern ein paar Jahre nach der ersten eine zweite angehängt und zudem wöchentlich in einer Selbsthilfegruppe gesessen. Im Endeffekt hat es Jahre (!) gebraucht, bis ich mich als relativ stabil symptomfrei erleben konnte. Ich weiß aber, dass der Schritt zurück nur einer ist, der ganz schnell getan ist. So kommt mir z.B. sicherlich nie eine Wage ins Haus - das würd mich wieder kirre machen. Insofern ist ein solches Problemlöseverhalten wohl nie ganz und gar weg.

Lass Deinem Mann Zeit. Biete ihm an, dass er Dich fragen kann. Teil ihm mit, dass Du ihm zu erklären versuchen wirst. Bleibt darüber im Gespräch.

Liebe Grüße von abalone
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