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Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
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BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2017, 13:42 
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Registriert: Sa 21. Jul 2012, 17:35
Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Liebe rosie,

ich lese dich auch gerne!

Ich kann mir vorstellen, dass du ein sehr aufmerksamer Mensch bist. Gerade sehr sensible und aufmerksame Menschen haben es vielleicht besonders schwer in unserer oft so harten und mit Ellenbogen besetzten Welt. Und vermutlich hat deine Beraterin nicht ganz unrecht, dass du vielleicht manchmal einfach davon ausgehst, dass andere Menschen genauso viel merken wie du, und deshalb dann traurig bist, wenn sie dich nicht bemerken.
Ich glaube, viele merken wirklich nicht so viel wie du, und das ist keine böse Absicht und heißt nicht, dass du ihnen egal bist oder sie dich nicht mögen. Du hast einfach eine besondere Gabe, die nicht jeder hat (andere Menschen haben dafür andere Gaben). Vielleicht darfst du dich wirklich mehr "trauen", dich zu zeigen? Wobei ich jetzt konkret auch nicht weiß, wie genau das aussehen könnte, dafür kenne ich dich und dein Umfeld zu wenig. Aber schön, dass du jemanden hast, der mit dir diesen Weg geht! Selbst wenn das nicht immer einfach ist ...
Ich bin gespannt, was du weiter schreiben wirst! Und finde wie Y, dass du schon eine Menge schaffst, wenn du z.B. bei deiner Beraterin so offen sein kannst und dich auch traust, vor ihr zu weinen.

Liebe Grüße,

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 5. Sep 2017, 13:42 


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BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2017, 19:59 
Ja prinzipiell würde ich ja schon irgendwie gerne mit meiner Familie darüber reden... Dann müsste ich auch nicht mehr lügen und mich verstecken.... Aber ich weiß halt nicht wie und hätte auch Angst.... Angst vor dem ungewissen...
Aber ich hab halt nicht wirklich ein enges Verhältnis zu meiner Familie... klar ich liebe sie und sie sind mir auch wichtig, aber ich hab halt nicht diese Verbindung zu meiner Familie, zu meinen Eltern wie andere sie haben... So vertraut ist das zwischen uns nicht
Ich bin einfach hin und hergerissen :/


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BeitragVerfasst: So 24. Sep 2017, 15:33 
Ich hatte diese Woche nochmal einen Termin bei meiner Beraterin und meinen nächsten habe ich dann in 6 Wochen. der Termin war mir sehr wichtig, da in den letzten Wochen Sachen herausgekommen sind, von denen ich nichts geahnt habe und die mich auch für eine Weile ganz schön aus der Bahn geworfen haben...
Und zwar saß ich neulich mit A. und ein paar anderen aus meiner Klasse in einer Freistunde bei mecces und ich hatte kurärmlige Sachen an, da ich für mich entschieden habe, dass ich (zumindest in der Schule) meine Arme und mich selbst nicht mehr verstecken möchte. Na ja also wir saßen da und dann spricht mich halt ein Mitschüler darauf an und ich habe ihm halt ganz offen geatwortet und seine weiteren Fragen ebenfalls. Das haben dann natürlich auch andere Mitschüler mitbekommen und sie waren dann auch erstmal geschockt.
Einer meinte dann aber so aus dem nichts "ja ich wusste das schon, das wurde mal bei einer Klassenkonferenz besprochen (er war damals Schülervertreter)" und ich dachte mir nur so WTF! das habe ich dann P. erzählt, sie ist schließlich meine beste Freundin und ich wüsste nicht was ich ohne sie machen sollte; ich wäre aufgeschmissen und hätte wahrscheinlich schon vor Jahren aufgehört zu kämpfen.... Jedenfalls habe ich ihr das brichtet und sie meinte dann so "Ja Hannah, das kann ich dir erklären. Als wir das damals von dir erfahren haben wussten wir nicht wirklich was wir machen sollten und waren auch ein wenig mit der Situation überfordert. Wir wollten dir nur helfen." Deshalb sind sie dan zu unserer Klassenlehrerin gegangen. Ich habe mit P. auführlich darüber gesprochn. Anfangs war ich ziemlich verletzt, weil es einfach sooo ein Vertrauensbruch ist. Mein Kopf hat zwar verstanden, warum sie das gemacht haben, aber manchmal fühlt das Herz einfach Dinge gegen die man nichts machen kann... Das ganze hat sich aber jz wieder beruhigt. Ich bin ihnen nichts mehr böse und alles hat sich wieder eingepegelt.
Jedoch ist meine Klassenlehrerin dann ohne mein Wissen, sogar ohne das Wissen von meinen Freundinnen, die deshalb zu ihr gegangen sind und die sich ihr anvertraut haben, unter der Bedinung, dass sie nichts weitererzählt, bei einer Klassenkonferenz vor allen Lehrer und im beisein einiger Eltern erzählt. Ich meine was soll denn das?! Sie hätte doch vorher wenigstens zu mir kommen können. Es ging schließlich um mich! ich hab sie auch diese Woche darauf angesprochen und gesagt, dass das jz rausgekommen ist, aber sie hat nur versucht sich da rauszureden :roll:
Ich bin momentan so sauer auf sie und sie kann Glück haben, dass das wegen ihr nicht meine Eltern herausgefunden haben, sonst wäre ich bestimmt nicht so ruhig und zivilisiert geblieben wie ich es war. Lehrerin hin oder her! Sie kann sich auch nicht alles erlauben!

Na ja und in den letzten Tagen fühle ich mich emotional gar nicht gut. Das hatte dann gestern seinen Höhepunke, als wir zum Geburtstag von meinem Cousin waren und ich komplett mies gelaunt war und einfach alleine sein und meine Ruhe haben wollte. Irgendwann bin ich dann gegangen und habe mich ins Auto gelegt und da gewartet. Ich war einfach komplett fertig und musste dann auch mega heulen. Ich hab P. eine Nachricht geschrieben und sie hat mich sofort angerufen. Wir haben dann über eine Stunde lang telefoniert und sie hat mich versucht abzulenken und mich sogar zum Lachen gebracht. Danach ging es mir auch ein wenig besser, aber so wirklich gut geht es mir heute auch nicht wirklich :nixweiss: :cry:


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BeitragVerfasst: So 24. Sep 2017, 18:56 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Liebe Rosie,

es ist schon ein Riesen-Schritt, dass du deinen Mitschülern mittlerweile so offen begegnen kannst. Die Enttäuschung über den von dir so empfundenen Vertrauensbruch kann ich schon verstehen. Gleichzeitig sehe ich da ganz viel Zugewandheit dir gegenüber und eben vordergründig den Versuch, dir zu helfen. Wie deine Klassenlehrerin dann im weiteren Verlauf agiert hat, finde ich allerdings gar nicht gut. Als erwachsene Pädagogin hätte sie das anders handhaben müssen.

Was sagt denn deine Beraterin zu der ganzen Geschichte?

Spontan kommt mir der Gedanke, das ich als Mutter einer Betroffenen schwer interveniert hätte gegen das Verhalten der Klassenlehrerin. Gesundheitliche, auch psychische Probleme meines Kindes ohne dessen Wissen und ohne mein Einverständnis mal eben mit anderen Lehrern und Eltern diskutieren geht aber sowas von gar nicht! Ich weiß nicht, wie deine Eltern ticken. Nur, wenn sie "von nichts wissen", können sie dich auch nicht unterstützen, oder?

Vielleicht überlegst du noch mal, ob ein Brief eine Option wäre oder ob deine Beraterin dir da helfen kann?

Ich nehm dich mal leise in den Arm, wenn du magst. Du bist auf dem Weg.
:angel:
Africa


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BeitragVerfasst: So 24. Sep 2017, 19:40 
Ja ich denke ich kann da auch ziemlich stolz auf mich sein. Das hat mir P. auch schon öfter gesagt, aber es ist immer schwer für mich auch meine eigenen Erfolge zu erkennen und auch stolz darauf zu sein... aber ich gebe mir Mühe.
Und dass meine Freundinnen sich meiner Lehrerin anvertraut haben kann ich auch nachvollziehen wenn ich rational darüber nachdenke. Ich wäre an ihrer Stelle auch hilflos gewesen. Und das zeigt ja eigetlich auch nur, dass sie sich um mich sorgen.

Aber was meine Lehrerin da abgezogen hat finde ich unmöglich! So was kann man doch nicht machen als erwachsene Person. Man muss doch auch mal nachdenken. Vor allem hätte sich das sonst wie schlimm auf mich auswirken können, wenn ich das früher erfahren hätte. Da war ich ja noch in einem ganz anderen, psychisch instabilen Zustand.
Ich hab mich darüber dann bei meiner Beraterin aufgeregt. Sie sieht das übrigens genau so! Ich habe ja auch versucht meiner Lehrerin zu erklären dass es sch**** von ihr war, aber mit ihr kann man einfach nicht reden, sie sucht immer Ausflüchte...
Also meine mum ist ein Mensch, der (wenn es berechtigt ist) sich mit allen Leuten anlegt und dafür kämpft dass wir das bekommen, was uns zusteht und dass niemand schlecht mit ihren Kindern umgeht. Sie würde da sicherlich ein Wörtchen mit meiner Lehrerin sprechen wenn sie es wüsste und ich sie darum bitten würde.
Aber ich muss einfach erst ein bisschen Abstand von meiner Familie gewinnen bevor ich mit ihnen über irgendwas diesbezüglich sprechen kann. In ein paar Jahren vielleicht... Mal sehen


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BeitragVerfasst: Mo 25. Sep 2017, 18:45 
Ich hatte jetzt seit über einem Jahr keinen Rückfall mehr und ich habe auch eigentlich gar nicht mehr das Bedürfnis verspürt mir selbst zu schaden, doch in den letzten Tagen und Wochen habe ich wieder vermehrt das Bedürfnis danach. Ich merke halt, dass wieder alles so anfängt, wie es früher auch begonnen hat, der unglaubliche innere Druck... Meine Gedanken kreisen sich immer öfter darum und manchmal stehe ich kurz davor dem Verlangen nachzugeben. In besonders schwierigen Situationen in ich den Tränen nahe, das passiert mir momentan immer häufiger; ich habe mich gar nicht mehr unter Kontrolle, meine Hände zittern, ich bin unruhig und mein Herzschlag beschleunigt sich unglaublich...
Ich weiß, dass es falsch ist und dass es mir eigentlich nicht hilft. Und danach ging es mir auch immer schlecht und ich habe mich geschämt, aber ich habe das Gefühl, dass ich nichts dagegen unternehmen kann; dass ich komplett hilflos bin...


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BeitragVerfasst: Di 26. Sep 2017, 18:38 
Nach über einem Jahr ohne Rückfall ist es heute wieder passiert :cry: :cry:
Zwar nicht wirklich schlimm, aber allein die Tatsache, dass es geschehen ist, hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen!
Wieso nur kann ich es nicht lassen, obwohl ich ganz genau weiß, dass es mir nicht gut tut?!
Ich bin so sauer auf mich selbst und schäme mich!!! :angry:


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BeitragVerfasst: Di 26. Sep 2017, 19:17 
Liebe rosie,
zuallererst: das eine Jahr war wirklich eine sehr lange Zeit, ich bin wirklich beeindruckt.
ich verstehe, dass es dich ärgert, dass du einen Rückfall hattest. Schämen musst du dich nicht, natürlich ist es ärgerlich, aber es ist okay! Heißt ja nicht, dass du es nicht schaffen wirst!
Mach einfach weiter, dann war es mal nur eine "Ausnahme". Und es zieht dich nicht wieder in das tiefe Loch, denke daran wie schwer es ist, da raus zu kommen! Und du hattest es ja auch schon ein Jahr lang geschafft! Ich bin zuversichtlich, dass du es weiterhin durchziehst, und da raus kommen wirst!
Viel Glück und Disziplin:)
blackbird


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BeitragVerfasst: Di 26. Sep 2017, 19:21 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
rosie hat geschrieben:
Aber ich muss einfach erst ein bisschen Abstand von meiner Familie gewinnen bevor ich mit ihnen über irgendwas diesbezüglich sprechen kann. In ein paar Jahren vielleicht... Mal sehen


Liebe rosie,

hat da jemand Angst vor dem eigenen Mut bekommen? Ich weiß nicht, "in ein paar Jahren" finde ich sehr weit weg und ich glaube, du brauchst jetzt Nähe und Unterstützung. Klar, man zeigt sich lieber erfolgreich, als hilflos - aber das finde ich mittlerweile für mich ziemlich verkehrt. Ein Rückfall kann passieren, ist auch nicht schlimm, aber vielleicht doch ein Hinweis? Mal nachspüren, was du jetzt eigetnlich brauchst. Was du möchtest. Was dir hilft. Was gut tut.

:angel:
Africa


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BeitragVerfasst: Di 26. Sep 2017, 20:18 
ja ich weiß, dass es davor schon eine relativ lange Zeit ohne war, aber dennoch ärgert es mich einfach so und ich bin so enttäuscht! Wieso bekomme ich denn nie was vernünftig auf die Reihe?!

@Africa: Ich verstehe deine Sichtweise, besonders als Angehörige, aber ich denke es ist einfach leichter, wenn ich es meiner Familie sage, nachdem ich ausgezogen bin und sie nicht mehr 24/7 um mich herum habe. Ich habe Angst davor, dass mein Svv dann ständig zu Hause Thema wäre und ob man es nun als Angehöriger will oder nicht, zwangsweise verändert man sein Verhalten gegenüber der betroffenen Person zu Beginn doch irgendwann. Das ist nicht zwangsläufig etwas falsches, aber ich will nicht, das sich dann irgendjemand beispielsweise übervorsichtig mir gegenüber verhält...
Das ganze wird dann prinzipiell leichter wenn meine Familie und ich nicht dauernd aufeinander hocken. Dann hat man einen gewissen Abstand und kann dann auch denke ich leichter darüber reden...

Ich hoffe du verstehst, was ich meine und dass das ganze hier einen Sinn ergibt :überleg:


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