RoteLinien

Hallo ihr alle,
erstmal kurz Hintergrundinfo bevor ich zu meiner Frage komme:

ich bin -vor 3 Jahren hats angefangen- seit ca. 1 Jahr nicht mehr "aktiv", hatte allerdings im Frühjahr einen einmaligen, aber krassen Rückfall. Vor ca. 1 Jahr hab ich angefangen regelmässig mit einer Vertrauenslehrerin zu sprechen. Ich hab mich dann auch vor ca. 1/2 Jahr einer Freundin anvertraut weil ich bei ihr das Gefühl hatte sie wär die richtige Person und auch weil ich durch einen Schulwechsel nicht mehr mit der Lehrerin sprechen kann. Mit meinen Eltern hab ich auch mehr oder weniger darüber gesprochen aber es ist komisch und beschämend mit ihnen darüber zu sprechen deshalb hab ich das Thema ... seit meiner "Beichte" nicht mehr angesprochen.
Meine Freundin hat mir schon mehrmals gesagt das sie gerne für mich da ist aber das sie sich besser fühlen würde wenn ich mir professionelle Hilfe suchen würde. Zuerst kam ich mir abgeschoben vor aber inzwischen verstehe ich das sie nur mein Bestes will da sie ja auch zB. bald 1/2 Jahr weg ist. Ich hab viel darüber nachgedacht und hab hier auch viele Antworten auf meine Fragen gefunden aber meine größte Frage ist:

Ich hab mich jetzt so lange nicht mehr selbst verletzt und hab es auch nicht mehr vor weil mir 1. alle Nachteile der verbliebenen Narben klar geworden sind und ich 2. gelernt hab auf die Positiven Dinge zu schauen. Jetzt frag ich mich, ob ich überhaupt in eine Therapie gehöre....
ich mein ich mach das ja nicht mehr... wäre es dann nicht überflüssig??? Bzw. wäre ich dann in einer SvV-Gruppe dann nicht fehl am Platz???

Danke schonmal für Ratschläge und Antworten

Hallo sonjafaktor,

die Frage ist schwer zu beantworten, denn letztendlich musst du selbst entscheiden, ob du eine Therapie machen möchtest oder nicht.

Allerdings muss ich sagen, dass SvV ein Symptom ist und sich dahinter vieles verstecken kann, was dich belastet.
Du solltest dich aber selbst fragen, wie du über deine Auslöser von damals bzw. von deinem Rückfall denkst, sofern du sie kennst. Solltest du sie nicht kennen oder bedrücken dich diese immer noch, dann ist eine Therapie vielleicht ratsam.

Liebe Grüße
Natti

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Danke natti3008 für deine Antwort,

Jaa ich weiß woher das kam... ich hatte einfach viele unschöne/traurige Erlebnisse wie | editiert | meines Reli-Lehrers, | editiert | meiner Oma, Freundschaft gekündigt, | editiert | eines Mitschülers, BF hat mir erzählt das sie ab und zu (nach schlimmer Kindheit) noch an | editiert | denkt, und, und, und, die mich alle wie Wellen immer wieder runtergezogen haben und mir weil es einfach so viel war nicht die Möglichkeit gegeben haben mich von der jeweiligen situation zu erholen... Ausserdem noch Erinnerungen die hochkamen wie der | editiert | meines ehemaligen Nachbars (19), | editiert | der großen Schwester einer Freundin,.....

Ich hab seitdem einfach panische Angst noch mehr Menschen zu verlieren und muss bei dem Gedanken daran wer als nächstes geht heulen... Inzwischen bin ich soweit das ich an das was in den letzten 3 Jahren passiert ist denken kann ohne zu weinen das schlimme ist nur das ich weiß, das es noch nicht vorbei ist... Eine Bekannte die ich mein Leben Lang kenne hat Krebs und kann nicht mehr geheilt werden weil es schon so weit fortgeschritten ist... Und dabei wird es sicher nicht bleiben...

Ich möchte unbedingt wieder ganz ok sein aber bin einfach extrem unsicher und schäm mich so sehr und weiß nicht ob ich den Schritt tun soll mir jemanden zu suchen...

das muss echt bescheuert | editiert |...

LG
Sonja

Hallo sonjafaktor,

aus meiner Sicht ist eine Therapie nicht mehr und nicht weniger als ein "Wanderführer" auf dem Weg zu dir selbst. Und eigentlich braucht das jeder bzw. täte es jedem gut. Manche Menschen haben das in sich drin, das ist eine seltene Gabe. Die allermeisten üben sich im Ignorieren und wenn sie nicht so früh wie du mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert sind, kann das ganz gut gehen. Einige müssen erst ganz tief fallen, ehe sie die Hand ausstrecken. Und du bist vielleicht irgendwo dazwischen? Trauer und Angst sind nichts Lächerliches, nichts, wofür du dich schämen müßtest. Ich möchte dich jedenfalls ermutigen, dich zuzutrauen!

liebe Grüße
Africa

Hallo sonjafaktor,

eine Therapie ist immer eine Maßanfertigung und kommt nicht von der Stange.
Manchmal ist sie länger, manchmal kürzer, mal schwer wiegender, mal einfacher. Sie soll ja so sein, dass sie Dir weiterhilft.
Wenn Du das Gefühl hast, dass es Dir besser täte, nicht nur alleine mit Deinen Gedanken und Sorgen zu sein, dann kannst Du es auch ausprobieren.
Es muss nicht immer erst brennen, bevor man sich Hilfe holt.

Viele Grüße
Vysehrad

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Vielleicht kann man nicht alles sein, was man möchte, aber doch alles, was man ist..
Africa