RoteLinien

Hallo Leute,

Ich weiß nicht, ob es hier reinpasst, habe nichts Passendes gefunden.

2 Fehlgeburten habe ich mittlerweile hinter mir, jetzt bin ich erneut schwanger und wir freuen uns natürlich.
Aber alles ist so schwer für mich, vor allem da ich derzeit keine meiner Medikamente nehmen darf.
Ich habe auch so Angst keine gute Mutter zu sein und wie ich es in Zukunft mit Kind schaffen werde, dann kommt noch meine Angst dazu das es mein Baby wieder nicht schafft.
Noch habe ich auch keinen Therapeuten, überall absagen, wenn ich sage, woran ich leide, aber keine Medikamente nehme. "Sie trauen sich nicht ran" höre ich dann immer wieder. Zumindest habe ich in 18 Tagen eine ambulante DBT Gruppe, aber einiges was mir Sorgen macht und mir durch den Kopf schwirrt, darf ich dort wegen den anderen Teilnehmern nicht in der Gruppe ansprechen.
Ich mache meinen Partner auch unterbewusst derzeit richtig fertig, er muss alles alleine machen und dann kommen noch meine Vorwürfe ihm gegenüber. Er ist derzeit deshalb mit den Nerven am Ende und das sagt er auch offen, was ich ja gut finde. Aber gleichzeitig macht es mich traurig, dass ich mich wegen der Schwangerschaft und den fehlenden Medikamenten wieder so zum negativen entwickelt habe.

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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd’ erwachsen!

Hallo Nekita,

Danke für dein Vertrauen!
Ich hab leider keine soliden Rat für dich, nur ein paar Fragen und Gedanken.
Wie gut bist du ärztlich betreut? Die Spezialisten (z.B. Gyn, Neurologe, Hausarzt...) sollten sich evtl. vernetzen? Viele Medikamente werden für Schwangere nicht empfohlen, aber möglicherweise gibt es Ausnahmen oder Alternativen? Dass es dir mit dem plötzlichen Absetzten der Medis nich gut geht, ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich und auch kein Veragen oder eine negative Entwicklung. Es zeigt, das du auf einem guten Weg bist, dass du aber eben die Medis nicht zum Spaß genommen hast.
Viele werdende Mütter können nicht einfach umschalten auf pure Freude, da bist du wahrlich nicht allein. Mit deiner Vorgeschichte trägst du besonders schweres Gepäck. Vergleiche dich nicht mit anderen, überfordere dich nicht mit Bilderbuch-Erwartungen. Es kommt, wie es kommt. Mütter sind immer perfekt und nie perfekt.
Die Herausforderung, einen guten Alltag mit Baby zu finden nimm an, wenn sie da ist. Aus meiner Erfahrung finden sich dann immer Wege, aber auch erst dann und nicht im Kopfkino vorher.
Was tut dir aktuell gut? Kannst du raus gehen in die Natur oder andere entspannende Auszeiten finden? Hast du jemandem zum Reden?
Auch wenn ich jetzt kaum was Sinnvolles beitrage wünsche ich dir von Herzen alles Gute! Es ist momentan leider recht still hier. Trotzdem - du bist willkommen und du wirst gesehen.
Herzgrüße

Africa

Hallo Africa,

Ich habe einen Gyn und einen Hausarzt, aber mein Gyn geht da an die Sache eher kühl ran, bei den Fehlgeburten meinte er auch nur zu mir: Ach sie sind noch jung genug um Kinder zu bekommen. Er meinte aber Sertralin sei in Ordnung während der Schwangerschaft, aber da ich wegen der vergangenen Schwangerschaften nicht untersucht worden bin (obwohl 2 Fehlgeburten nacheinander sehr unwahrscheinlich sind) möchte ich lieber auch darauf verzichten.
Mein Hausarzt hat mir damals meine Medikamente verschrieben und jeden Monat, wollte er mir 50 mg dazu packen, wenn ich sagte das, das Medikament nicht wirkt. Innerhalb von 3 Monaten war ich also bei 150 mg. Mir scheint Sertralin alleine nichts zu nützen, weshalb ich froh bin, dass man mir meine Tabletten jetzt in einer Klinik verschreibt.
Vernetzen wurde versucht, aber auch immer wieder dasselbe: zu voll oder ne ohne Medikamente wollen wir sie nicht. Wir haben ein großes Therapiezentrum mit ca. 50 Therapeuten, aber dort herrscht Aufnahmestopp.
Ansonsten habe ich schon alle Therapeuten durch in der Stadt oder im Umkreis, keine Chance. So sieht es aber generell bei Ärzten und Therapeuten bei uns aus, wir haben halt auch so gut wie keine hier. Bei über 100.000 Einwohner, leider ein Armutszeugnis.
Raus gehen oder mich mit anderen treffen beschränkt sich auf einmal im Monat, wenn überhaupt. Alleine herausgehen möchte ich auf keinen Fall und Freunde oder Bekannte, habe ich 2. Alle anderen sind gegangen, wegen der Schwangerschaft.
Grüße,
Nekita

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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd’ erwachsen!

Das ist wirklich schlimm, mit dem Aufnahmestopp. Eigentlich unverständlich, aber machen kannst du da nichts. Auch nicht schön, so ein empathieloser Arzt.
Viele Schwangere haben Zweifel, Bedenken usw, das ist nicht ungewöhnlich.
Wenn du dich hier durchs Forum liest, findest du einen Thread zum Thema Schwangerschaft. Vielleicht macht dir das etwas Mut.

Alles Gute für dich!

Hallo Nekita,

ja, die Gesamtsituation was ärztliche Versorgung betrifft ist echt bescheiden, da hast du als "Lieschen Müller" leider oft wenig Chancen. Nur immer wieder versuchen und das fällt schwer, ich weiß.
Wenn ich was fragen darf: Freunde oder Bekannte haben sich verabschiedet "wegen der Schwangerschaft"? Weil sich dein Leben als Mama verändern wird, weil du nicht mehr partyfähig bist oder warum? Nunja, wenn ich mich zwischen solchen Freunden und Fußpilz entscheiden müßte, würde ich den Fußpilz nehmen. Du weißt, was ich meine. Zweite Frage: Warum magst du auf keinen Fall alleine raus gehen? Mit raus gehen meine ich Natur, Spaziergänge, Sonne und vielleicht auch neue Kontakte bei Schwangerschaftsgymnastik, Geburtsvorbereitung oder auch Gesprächsgruppen. Oft ist man gar nicht soo alleine.
Ich wünsch dir von Herzen alles Gute! Wenn du weiter berichten magst - immer her mit allem, was du loswerden willst!

Africa