Wie ich schon an anderer Stelle (Mutmachbüchlein) beschrieben habe, führe ich in der Klinik so eine Art Tagebuch. Die Pflegekräfte wollten, dass ich versuche mich schreibend auszudrücken - weil mir das Reden oft so schwer fällt.
Gerade am Anfang konnte ich überhaupt nicht reden und kein Mensch hatte eine Ahnung was in mir abgeht.
Schreiben fällt mir sehr leicht. Meine Gefühle benennen - im Gespräch - ist oft schwer oder nicht möglich. Aber schreibend fällt es mir ganz leicht. Das verwundert mich oft. WArum ist das so?
Warum kann ich einfach niederschreiben was mich beschäftigt wenn mir der Mund sonst wie zugeklebt ist?
Schreiben ist für mich irgendwie Segen wie Fluch. Das Tagebuch hat mir schon so viel gebracht. Ich schreibe mir alles von der Seele und gebe es (natürlich nur wenn ich es will) bei der Pflege ab. Die lesen das dann und wissen danach etwas genauer Bescheid was in mir abgeht.
Andererseits ist schreiben für mich kontraproduktiv. Gerade wenn Ängste oder Frust raus muss. Habe ich alles aufgeschrieben und lese ich es dann - ist es für mich ganz nahe, ganz greifbar.
Gestern - als ich mal wieder geschrieben habe - kam danach SVV vor.
Kennt ihr diese zwei Seiten des Schreibens?