Moin,
ich bin neu hier und schon etwas älter. Also keine Jugendliche.
Keine Ahnung ob der Beitrag noch aktuell ist, ich lege trotzdem mal los.
Ich war vor zwei Jahren in der Klinik. Das Essen war bescheiden, aber dafür kann man schon bis 22h im weitläufigen Park spazierengehen! Der Park ist riesig und zumindest damals liefen in den Abendstunden und früh am morgen drei Rehe rum. Es war schön die Tiere zu sehen oder früh morgens ihre Spuren im Schnee zu entdecken.
Die Therapiestunden sind halt Glückssache. Mir haben sie nicht wirklich was gebracht, aber viele andere Mitpatienten, fanden sie sehr hilfreich. Ich denke es kommt eben auch auf die Chemie an.
Was ich sehr gut fand, war die Maltherapie, Musiktherapie (Die Therapeutin war klasse), Theatertherapie und so einige Gruppentherapien. Bei der Körperwahrnehmung hatte ich so meine Probleme (liegt aber an mir), viele fanden sie toll. Es gab aber auch sehr viel leerlauf. Manchmal haben wir uns einfach nur gelangweilt. Die Bezugspfleger waren ganz ok, aber manchmal doch überfordert. Ich denke die haben eben nur eine Zusatzausbildung. Da darf man nicht allzuviel erwarten. Meinem Bezugspfeleger habe ich irgendwann klipp und klar gesagt, was ich von ihm erwarte. Danach lief es ganz gut.
Was schön war, ich habe in der Klinik Kontakte zu Mitpatienten gehabt und de Gespräche die wir hatten, waren teilweise wertvoller wie die eigendlichen Therapiesitzungen.
Die Klinik ist ein wenig christich angehaucht, es gibt da eine Seelsorge und eine kleine Kirche. Die Seelsorge habe ich nie in Anspruch genommen, viele andere schon, das war denen wohl auch wichtig. Ich habe abends manchmal meine Ruhe in der Kirche gefunden oder hatte mit einer Mitpatientin dort sehr lange und intensive Gespräche.
Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.
Einsam