Mo 21. Sep 2015, 16:51
Liebe rosie,
super, dass sich deine Hartnäckigkeit nun endlich ausgezahlt hat und Du dich nicht entmutigen lassen hast.
Ich war so aufgeregt vor dem ersten Treffen (und vor jedem weiteren auch :-P), dass ich vor der Türe am liebsten auf dem Absatz wieder kehrt gemacht hätte.
Aber es war eigentlich gar nicht schlimm. Nur meine Gedanken und Zweifel und Ängste haben es mir immer wieder schwer gemacht.
Also bei mir lief es ähnlich ab, wie bei Amaya!
Als ich dann mit der Psychologin in ihrem Zimmer saß, hat sie mich schon gefragt, warum ich gekommen sei. Und ich antwortete, dass es mir nicht gut ginge, ich mit Selbstverletzendem Verhalten zu tun habe und dass ich weiß, dass ich da alleine gerade nicht weiter komme (das mit den SVs musste ich eben auch schon bei der Terminvereinbarung sagen, da dachte ich mir, dass sie es ja sehr wahrscheinlich eh schon weiß - aber es ist gut, wenn man ehrlich ist, nur dann kann Hilfe wirklich erfolgen).
Und dann fing sie mit ganz allgemeinen Fragen an - gar nicht konkret zum SvV! Erstmal wie ich heiße und wo ich wohne, wie alt ich bin. Was ich mache (Schule/Studium/Arbeit...), ob ich bei meinen Eltern lebe oder alleine, ob ich Geschwister habe etc.pp. Also alles erstmal Fragen, die ja einfach zu beantworten sind. Dann hat sie ein bisschen erzählt, wie sie es in dieser Beratungsstelle handhaben würden, wie viele Stunden sie mir mal zu Beginn anbieten könnte und dass wir dann nochmal schauen können, wie es weiter gehen kann/soll. Man kommt dann so ein bisschen automatisch ins erzählen, weil man ja vielleicht die eine oder andere Situation erklären muss und es wird ein "einfacher(er)" Übergang, um vielleicht auch irgendwann schwierigere Themen anzusprechen.
Erst später, wenn nicht sogar in den darauf folgenden Stunden, kamen wir so ein bisschen auf das, was mich gerade so sehr beschäftigt. Was der Auslößer war, dass ich nach doch langer Zeit, in der ich mit mir alleine gekämpft habe, letztlich um Hilfe bitte. Ich musste gar nicht direkt von dem SvV an sich erzählen. Und ich musste generell nicht von mir aus losplappern, wenn es nicht ging - sie hat oft Fragen gestellt und mir Brücken gebaut. Und wenn es doch aus mir sprudelte, dann ließ sie mich auch reden.
Ich wünsche dir, dass Du auf einen Menschen triffst, der sich gut auf dich einlassen kann und Du die Hilfe erfährst, die Du dir wünscht!
Ein schönes erstes Zusammentreffen!
Räuberin