RoteLinien

Ein Thema das peinlich ist mich aber sehr betrifft. LEIDER !!! Ich bekomme sehr hoch dosiert Seroquel Prolong und Seroquel 100 (Am Tag habe ich dann 800 mg. in mir ) Es ist so, dass das Seroquel Heißhungerattacken auslöst sowie das Sättigungsgefühl nachlässt.
Es ist für mich ganz arg schwer das zu steuern. Also mir vom Kopf her zu sagen "du bist satt, du brauchst nichts mehr .... " Es hilft meistens nicht da in meinem Kopf und Körper nur "Essen" programmiert ist.
Hat jemand mit Seroquel Erfahrung und kann mir Tipps in Bezug zu Heißhungerattacken oder Gewichtsreduktion geben ?

Hallo felltigernase!

Ja, das ist leider eine typische Nebenwirkung von Seroquel, was du da beschreibst - wobei sie jetzt nicht nur im Hochdosisbereich auftritt, sondern auch schon bei viel niedrigeren Dosierungen als du sie nimmst. Nehme selbst Seroquel und merke das, auch wenn ich viel weniger als du nehme - und das auch nur abends zum Schlafen. Zum Glück nicht mehr jeden Tag, aber ab und zu kommt es doch mal vor. Es ist da wirklich sehr schwer zu sagen, dass kein Essen mehr gebraucht wird. Mir persönlich hilft es dann, wenn ich etwas trinke. Reiner Sprudel bringt mir nichts, aber verdünnte Fruchtsäfte (wie z. B. Apfelschorle oder Fruchtschorle) sind sehr gut, weil sie Geschmack haben. Je nachdem, wie stark der Drang ist, reichen mir ein paar Schlucke bis maximal ein normales Glas, dass die Attacken besser werden. Trinke das dann aber nicht alles auf einmal, sondern ganz langsam - Schluck für Schluck. Wenn das wirklich mal überhaupt nicht reicht, habe ich noch Salzbrezeln mit Chili - die sind so extrem scharf, dass mir nach drei bis vier Stück der Mund so brennt, dass ich nichts mehr essen möchte. Mit diesen Alternativen komme ich ganz gut zurecht, "Ausrutscher" gibt es nur noch ganz selten. Es hat aber auch eine ganze Weile gedauert, bis ich das für mich gefunden hatte.

Viele liebe Grüsse,
Amytis

_________________

I live in isolation
I live in the dark
I don't want to see the light
(She hates Emotions - See the light)

Hallo Amytis,

danke für deine Antwort. Ja das mit dem trinken versuche ich auch schon. Meist hilft es leider nichts.
Ich habe versucht bei Fressattacken einfach zuckerfreien Kaugummi zu kauen - aber das wirkt genau gegenteilig. (Kurbelt den Hunger noch mehr an). Ich beschäftige mich sehr viel am Abend. Chatten, Forum lesen, basteln, Klavier spielen etch... . Denn so lange ich beschäftigt bin esse ich nichts.
Erst dann wenn ich zur Ruhe komme, mich auf mein Bett pflanze und Fern schaue fängt das Dilemma an.
Ich versuche immer wieder Alternativen zur Schokolade. Gemüsestreifen, Obst, Apfelchips etch...
Aber irgendwie wird dadurch mein Hunger nach Süssem nicht gestillt.

Hallo,

das zuckerfreie Kaugummi das Gegenteil bewirken, liegt an dem Inhaltsstoffen. Das ist bei Cola light genauso - wenn ich die trinke könne ich essen ohne Ende.
Versuch es doch mal, mit einem Stückchen Schwarzbrot, so richtiges Vollkornbrot. Das dann ganz, ganz lange kauen und es fängt an, süß zu schmecken.

Viel Erfolg
vinter

_________________

Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~

Hallo felltigernase!

Ich vertrage zwar keinen Kaugummi, aber habe schon von anderen gehört, dass gerade durch die zuckerfreie Variante der Hunger noch mehr gesteigert wird. In dem Fall einfach mal den zuckerhaltigen nehmen, denn wenn es nur an der Lust nach Zucker hängt, könnte es damit ja besser werden. Bonbons lutschen wäre dann vielleicht auch noch eine Möglichkeit.

Darf ich fragen, wie lange du das Seroquel schon nimmst und wie viel du dadurch bereits zugenommen hast? Und wofür bzw. wogegen nimmst du es denn?

Hast du denn schon mal versucht, nichts Süsses im Haus zu haben? Wenn nichts da ist, dann kannst du auch nichts essen oder geht das bei dir nicht?

Viele liebe Grüsse,
Amytis

_________________

I live in isolation
I live in the dark
I don't want to see the light
(She hates Emotions - See the light)

Hallo ihr zwei,

danke für die Antworten. Das Seroquel nehme ich schon länger. Mal überlegen wann das angefangen hat. Seit hm mindestens drei Jahren. Aber anfangs hatte ich eine viel geringere Dosis.
Wie viel ich zugenommen habe ist schwer zu sagen weil ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf der Waage stand. (Schäme mich) - aber auf jeden Fall über 20 kg.

Das Seroquel wird bei mir eingesetzt da ich eine ganz geringe Reizschwelle habe. Es wirkt in der Art, dass die ganzen Aussenreize die es eben so gibt mich nicht mehr so stark tangieren. Als ich in der Tagklinik war hat der Arzt es so hoch angesetzt da ich innerlich
und äusserlich nur nohc am zittern war.

Wir haben auch schon versucht das Seroquel runter zu setzen. In meiner RPK Maßnahme (rehabilitation psychisch kranker) hat die Ärztin es runtergesetzt. Die Auswirkungen waren so fatal, dass meine Ärztin es sofort wieder hoch gesetzt hat. (Ich war mit weniger nur am zittern, weinen, konnte mich gar nicht mehr abgrenzen).

Das mit dem einfach nichts kaufen ist schwierig. An manchen Tagen schaffe ich es. An anderen eben wieder nicht - da überwiegt die Sucht nach süssem.

Hallo felltigernase!

Oh, 20 kg sind aber wirklich viel - da kann ich gut verstehen, dass dir das sehr zu schaffen macht. Ich glaube, ich wäre in dem Fall schon längst zu meinem Arzt gegangen und hätte um etwas anderes gebeten, dass nicht diese extreme Gewichtszunahme nach sich zieht. Denn in dem Fall ist das ja nicht wirklich hilfreich. Es mag gegen einige andere Beschwerden helfen, doch verursacht gleichzeitig aber auch wieder neue, die dir in dem Fall nicht nur körperlich, sondern auch psychisch auf die Seele schlagen. Da ist dann die Frage, ob da noch das richtige Nutzen-Risiko-Verhältnis vorliegt. Du musst ja auch mit dir leben können. Seroquel ist ja nun nicht das einzige Medikament, das bei solche Unruhezuständen eingesetzt werden kann.

Viele liebe Grüsse,
Amytis

_________________

I live in isolation
I live in the dark
I don't want to see the light
(She hates Emotions - See the light)

Ja Amythis das weis ich. Dass es auch andere Medikamente gibt. Das Problem ist nur, dass ich mir eine ambulante Medikamentenumstellung nicht zutraue. Ich denke dafür bin ich nicht stabil genug.
Ich habe aber gerade in einem anderen Raum einen Beitrag "Klinikkoller" verfasst. Mein Problem ist dass ich mir Klinik einfach gar nicht vorstellen kann im Moment.
Ich habe vor endlich mal schwimmen zu gehen. Denn ich habe leider auch körperlich gewisse Probleme die es mir schwer machen Sport zu treiben.
Schwimmen würde gehen - und ich bin fest dazu entschlossen da mal zu starten

Hallo felltigernase!

Hast du denn mal mit deinem Arzt darüber gesprochen? Wenn ja, was meint er/sie denn dazu?

Oh ja, das kenne ich nur zu gut, dass ich mir so etwas nicht zutraue - hatte auch schon grosse Probleme mit Medikamenten, die ich dann aus verschiedenen Gründen nicht weiternehmen wollte oder konnte. Ich habe es in den Zeiten, in denen es mir psychisch sehr schlecht gegangen ist und ich die Medikamente eigentlich zum Überleben gebraucht habe, so gemacht, dass ich die Umstellung mit meinem Psychiater besprochen habe und während der Umstellungszeit regelmässig zu meinem Hausarzt gegangen bin, bis ich soweit eingestellt war. Dadurch hatte ich Unterstützung und Hilfe. Vielleicht wäre das in der Art auch was für dich?

Viele liebe Grüsse,
Amytis

_________________

I live in isolation
I live in the dark
I don't want to see the light
(She hates Emotions - See the light)

naja was ich machen kann ist, dass ich meine Ärztin mal darauf anspreche. Ich möchte halt nicht von der "Arbeit" weg bleiben. (Werkstatt) Nur zuhause rumhängen halte ich nicht aus.