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 Betreff des Beitrags: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 17:48 
Hallo

Als mir zum ersten Mal die Augen geöffent wurden, dass Narben nicht ganz verschwinden und sie das Leben begleitet werden. Möchte ich einen Versuch starten und mich erkundigen. In meiner Umgebung gibt es unterschiedliche therapeuten, allerdings weiß ich nicht welcher der richtige Ansprechpartner sind. Dazu wollte ich mich gerne Informieren, auf was ich achten muss ? Nebenbei wollte ich euch fragen, die therapeuten haben ebenfalls eine Schweigepflicht (bin volljährig) ?

Grüße


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 9. Jun 2013, 17:48 


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 18:06 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Hallo wortlos,

ja, auch Therapeuten unterliegen der Schweigepflicht.

Die Sache mit dem richtigen Therapeuten ist da schwieriger - aber auch nicht unmöglich. Erstmal solltest Du Dir überlegen, ob Du lieber einen männlichen oder eher weiblichen Therapeuten haben möchtest, oder ob das für Dich egal ist. Dann gibt es verschiedene Therapierichtungen, ich persönlich habe bei dem Umgang mit meiner Erkrankung die besseren Erfahrungen mit einer Verhaltenstherapie gemacht.
"Richtige" Therapien bieten Psychotherapeuten an, sie haben Psychologie studiert. Psychiater sind Ärzte. Nur sie dürfen Medikamente verschreiben, bieten aber in der Regel keine Gesprächstherapie an.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.

LG
vinter

PS: Du könntest auch eine Liste mit Psychotherapeuten in Deiner Umgebung bei der Krankenkasse anfordern.

_________________
Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 19:17 
Hallo

Ich möchte gerne niemand weiteren damit mit ein beziehen und deshalb wollte ich die Krankenkasse und anderen nicht kontaktieren. Sämtliche Kosten werde ich selber übernehmen.

Die Zeit mit meinem SVV liegt vor gute 6 Jahren und habe mich niemals ernsthaft damit beschäft. Somit ist mir nicht bewusst, was und warum ich das gemacht habe. Meine Narben konnte bis heute verstecken, somit hat auch niemand davon mitbekommen.

Ein weiblichen Therapeut würde, wenn es möglich bevorziehen. Ich hätte einfach dort angerufen / oder persönlich vorbei gehen und kurz erklären um was es geht. Was haltet Ihr davon ?

Vielen Dank


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 19:31 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:31
Beiträge: 7521
Status: Betroffene/r
Hallo,

ich glaube, am wichtigsten ist es, dass die Chemie in der Therapie stimmt. Erst dann folgt an Wichtigkeit die Therapieart.
Ich mache inzwischen meine dritte Therapie in Folge. Zuerst war ich bei einem Tiefenpsychologen. Das war ganz gut, aber ich konnte mich zu dem Zeitpunkt noch nicht gut auf die Therapie einlassen. Dann kam ich zu eine Analytikerin. Das war auch ganz ok, aber während zweier Klinikaufenthalte hat sich herausgestellt, dass eine Traumatherapie besser für mich ist, die sie aber nicht anbieten konnte. Sie war übrigens eine medizische Psychotherapeutin, also es gibt Therapeuten, die haben Medizin studiert und dann die Therapieausbildung gemacht und welche, die haben Psychologie studiert und dann die Therapieausbildung gemacht. Ich persönlich habe da aber keinen Unterschied im Umgang gemerkt.
Seit etwa einem halben Jahr mache ich wieder eine analytische Therapie, aber dieses Mal bei einem Traumatherapeuten. Dort habe ich gleich nach der zweiten, eine dritte Therapie neu beantragen können. Diese Therapie passt ganz gut zu mir/uns, weil sowohl Ressourcen und der Alltag gestärkt werden als auch die Arbeit an der Vergangenheit und tieferliegenden Traumata und Problemen möglich ist. Der Vorteil für uns liegt dabei auch darin, dass wir in der analytischen Therapie viel Zeit haben, bis zu 300 Stunden.
Wenn man selbst zahlt, kann man auch zu Therapeuten, die keine Kassenzulassung haben. Dann sind die Wartezeiten oft kürzer. Diese sind im übrigen i.d.R. nicht schlechter als Theras mit Kassenzulassung. Es ist nur so, dass es nur eine bestimmte Anzahl an Zulassungen gibt und wenn die besetzt sind, wird kein Arzt mehr zugelassen und kann daher nur privat abrechnen und muss sozusagen warten bis er eine Kassenzulassung übernehmen kann, also bis ein anderer abtritt.

Ich hoffe, mein Geschreibsel ist nicht zu verwirrt. Eigentlich mag ich gern sagen, dass es viel auf deine Bedürfnisse ankommt und was du von der Therapie erwartest, was für Ziele du verfolgst und was du erreichen möchtest. Wenn ich du wäre, würde ich einfach mal bei ein paar Therapeuten Vorgespräche vereinbaren, um dort zu sehen, ob dir die Person sympathisch ist und auch, damit der/die Thera dir sagen kann, was sie anbietet, wie sie arbeitet und ob das zu deinen Vorstellungen passt. Ich finde, sowas sieht man eigentlich erst im persönlichen Gespräch. Um einen Termin zu vereinbaren, musst du anrufen oder mailen. Persönlich geht das i.d.R. nicht, weil die Theras ja im Gespräch sind und diese nicht unterbrechen, wenn es klingelt, als so ist das bei mir.

Mann/Frau hat für mich bisher übrigens keine Rolle gespielt. Ich dachte immer, ich könne mit Männern Probleme haben, aber gar nicht. Eigentlich nehme ich das Geschlecht gar nicht wahr. Die Person an sich ist da viel wichtiger.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Theras mit Kassenzulassung findet man gut über die Arztsuche der kassenärztlichen Vereinigung des jeweiligen Bundeslandes. Theras ohne Kassenzulassung haben manchmal auch Homepages, die man googeln kann mit Thera und Wohnort.

Liebe Grüße,
anna-luisa

_________________
„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“
Hans Christian Andersen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 20:19 
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Registriert: Sa 21. Jul 2012, 17:35
Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Hallo wortlos,

Hut ab vor dir, dass du dich an die Überlegung wagst, einen Therapeuten zu suchen!

Einen passenden zu finden, kann vielleicht ein wenig dauern, aber es lohnt sich, nicht gleich aufzugeben. Da es meistens Wartelisten gibt, ist es geschickt, sich erst mal mehrere herauszusuchen, damit du nicht wieder bei Null anfangen musst, wenn es mit einem nicht klappt oder die Chemie eben nicht stimmt. Bei uns war es so, dass die meisten Therapeuten 10 Minuten vor der vollen Stunde telefonisch erreichbar waren (also sie hatten sozusagen von "volle Stunde" an 50 Minuten "Sitzung" und haben dann für 10 Minuten "Telefonbereitschaft" gehabt) - weiß aber nicht, ob das überall so ist.

Hat es einen besonderen Grund, warum du die Krankenkasse herauslassen willst? Irgendwie ehrt es dich, dass du offenbar allein Verantwortung tragen willst ... aber das kann auch schnell sehr teuer werden (ich weiß nicht, ob das üblich ist, aber bei einem Therapeuten hatte ich einen Betrag von 100 Euro pro Sitzung gesehen). Erhoffst du dir, dass es in deiner Biographie nicht sichtbar ist, dass du eine Therapie gemacht hast, wenn du sie selbst zahlst?

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Suche,

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 22:32 
Hallo

Der besondere Grund ist schwierig zuerklären - wenn man ständig sieht das andere gleich gesinnte dich ignorieren über dich Lustig machen und das über Jahre geht, dann lebt man irgendwann bevorzug alleine somit ergibt sich das man alles für sich behält. Denn wenn ich der einzige bin, der davon weiß und mit niemand rede und alleine mein Lebe lebe, dann kann das niemand erfahren. Es wird trotzdem in meine Biographie stehen aber ich kann alleine entscheiden, ob ich das jemals eine zweite Person erzähle. Und sollte ich einen Rückzieher machen, dann ist es nicht schlimm, denn ich kann es wie meine SVV Zeit unter dem Teppich kehren und mein Leben weiter leben und schauen was die Zukuft noch für mich bereit hält.

Das die Therapeuten nicht günstig sind habe ich bereits vermutet aber für einen Versuch, kann man es investieren. Irgendwann muss ein Schritt gemacht werden sonst ändert sich nichts.

Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: Mo 10. Jun 2013, 06:30 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:31
Beiträge: 7521
Status: Betroffene/r
Hallo,

ich hab auch eine zeitlang selbst gezahlt. Das hat pro Stunde 75 Euro gekostet. Manchmal sind nicht kassenzugelassene Therapeuten etwas günstiger, aber nicht immer.
Was ich dir auch noch empfehlen kann, sind Beratungsstellen. Wir gehen neben der Therapie seit zwei Jahren zu eine Beratungsstelle und da waren wir die erste Zeit ganz anonym. Man kannte nur einen Vornamen und sonst nichts und das war ok. Viele Beratungsstellen, wie unsere, bieten die Gespräche kostenlos an. Manche erheben eine Gebühr, die dann aber deutlich unter denen von Therapeuten liegen. Von der Qualität empfinde ich meine Beraterin genauso gut, wie meinen Thera oder zum Teil sogar besser. Da arbeiten auch oft Psychologen.

Liebe Grüße und viel Glück bei deiner Suche,
anna-luisa

_________________
„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“
Hans Christian Andersen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: Mi 12. Jun 2013, 22:28 
Vielen Dank an alle ! Ich muss jetzt nur noch überlegen, ob ich den Weg mit einer Therapie auch wirklich angehen möchte ....


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: Mi 28. Aug 2013, 22:36 
Hallo

Lange habt Ihr nichts von mir gehört bzw gelesen. Ich habe vor eine gewisse Zeit jemand aufgesucht und ein Probe Termin vereinbart. Wir haben uns erstmal kennengelernt und ganz grob mein Anliegen betrachtet. Allerdings habe ich mich gegen eine Therapie entschieden und möchte in den nächsten Jahren keine in erwähung ziehen. Erstmal möchte ich mein 5 Jahres Plan durch starten und sehen wo ich dann stehe und wie mein Leben sich geändert hat. Solange werde ich meine Vergangenheit / Narben weiterhin für mich behalten und hin nehmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Therapie
BeitragVerfasst: Do 29. Aug 2013, 12:00 
Offline
Administrator

Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:13
Beiträge: 4826
Status: Betroffene/r
Hallo wortlos,
schön, wieder von dir zu lesen!
Was mich jetzt interessieren würde - und zwar nicht, um dich umzustimmen, sondern weil ich deine Entscheidung versuchen möchte, nachzuvollziehen: Warum hast du dich gegen eine Therapie entschieden?
Magst du vielleicht ein bisschen was darüber erzählen, die das Erstgespräch für dich war?

Viele Grüße!
Y

_________________
Und wir sind nicht mehr zag / unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein / aus dem vergangenen Tag.


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