RoteLinien

Hi Du,

schade, dass Du Dich gegen die Hilfe entschieden hast. Genau, wie Y, würde ich es gern nachvollziehen können. Vielleicht magst Du ja noch ein wenig über Deine Beweggründe berichten? hier versucht bestimmt niemand, Dich zu überreden, wir wollen eher "Denkanstöße" geben.

LG
vinter

_________________

Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~

Hallo wortlos,

du hast dich auf einen Weg gemacht und währenddessen gemerkt, dass du ihn so nicht gehen möchtest. Wenn du magst, freue ich mich wie ypsilon und vinter, wenn du deine Wortlosigkeit für uns noch ein wenig mehr brechen könntest. Da ich in den letzten Monaten ein wenig Anteil nehmen durfte an dem, was dich bewegt, fände ich es schön, von dir zu hören, was zu deiner Entscheidung geführt hat.

Liebe Grüße,

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)

Hallo ypsilon, vintervejr , Nachteule

Die Erfahrung welche ich beim ersten Gerspräch wahrgenommen habe sind im ganzen gut gewesen. Auch wenn wir uns nur von Person zu Person kennen gelernt haben und mein Anliegen im Allgemeinen betrachtet haben und was ich mir vorstelle zu ereichen. Sie ist nicht speziallsiert in SV und meinte, es muss geschaut werden ob es sinnvoll ist die Vergangenheit aufzufühlen oder vermehrt auf das jetzt zu schauen, wobei das wahrscheinlich sich vermischen wird. Im Gespräch ergab sich deutlich, dass ich selber den Fokus setzten muss und Sie entsprechend hilft.

Sicherlich wäre es interessant gewesen mit anderen Ansprechpartner/innen eine Art vergleich zu haben. Leider ist das nicht möglich, weil Sie die einzigste gewesen ist, welche nicht in meiner direkten Umgebung liegt und von der Entfernung im machbar gewesen ist. Alle anderen sind direkt in meiner Umgebung und die wahrscheinlichkeit das irgendjemand mich dort vielleicht sieht ist mir zu groß.

Warum ich mich gegen eine Hilfe entschieden habe klingt für Euch sicherlich komisch. Aber ehrlich gesagt - kann ich es selber nicht beantworten. Vielleicht ist es einfach nur Angst, in das ungewisse zu gehen...Möglicherweise ist die Entscheidung "nein lieber nicht" einfacher zu wählen ohne groß nachzudenken...Wie werden meine Eltern reagieren, was ich mir angetan habe....Was wird aus mein Plan, um zubeweisen das ich etwas erreichen kann bevor ich 30 Jahre werde....Warum kann ich nicht normal sein....

lg

Hallo wortlos,

nein, es klingt nicht komisch - aber bekannt. Es sind die Ängste, mit denen du die ganze Zeit umhergehst, und die jetzt stärker waren als dein Bedürfnis nach Hilfe. Das einzig "Komische" für mich ist, dass ich glaube, dass du viel eher "normal" sein könntest, "etwas erreichen" könntest ..., wenn du die Hilfe in Anspruch nehmen würdest, die sich dir bieten könnte, und die du ja gar nicht so unsympathisch fandest.
Ich bin traurig für dich, dass du meinst, etwas "beweisen" zu müssen. Manchmal empfinde ich unsere Gesellschaft als krank und nicht normal, die den Einzelnen so oft nur nach Leistung und Funktion misst. Mein Traum wäre eine Gesellschaft, in der jeder sein kann, wie er ist, ohne dafür verlacht zu werden, und in der menschliche Qualitäten mehr zählen als irgendwelche vorzeigbaren Ergebnisse oder Leistungen.
Du entscheidest, ob du mit oder Hilfe deinen Weg weitergehen willst. Ich mag dich trotzdem ermutigen, das Absolvieren einer Therapie nicht als Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und als Leistung anzusehen. Es kostet Mut und Kraft, sich einer Therapie zu stellen - und am Ende hast du vermutlich mehr erreicht, als wenn du noch fünf Jahre wie bisher vor dich hinlebst. Etwas erreichen, was du bisher noch nicht erreicht hast, kannst du nur, wenn du etwas wagst, wenn du bereit zur Veränderung bist. Aber vielleicht muss dieser Wille zur Veränderung in dir noch wachsen wie ein Samenkorn?
Ich wünsche dir die Erfahrung, geliebt zu sein ohne Leistung und den Mut, diese Liebe anzunehmen.

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)