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 Betreff des Beitrags: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: So 1. Feb 2015, 10:42 
Hallo liebe Leute,

Ich nehme jetzt schon seit einem halben Jahr Sertralin. In diesem halben Jahr ist viel passiert und ich habe mich psychisch rein vom Kopf weiter entwickelt, dementsprechend ist meine Sicht auch auf die Depressionen geändert. Deshalb fällt es mir schwer zu erkennen, ob das Sertralin eine Wirkung auf mich hat. Genau das habe ich meinem Psychiater auch erzählt, bei dem eigentlich geplant war, das Sertralin abzusetzen nach meinem Klinikaufenthalt und Wiedereingewöhnung. Außerdem leide ich immer noch an Antriebslosigkeit und unbewussten Aggressionsabbau, worauf hin er die Dosis erhöht hat, damit ich sehen kann ob es dadurch besser wird oder ob Sertralin vielleicht keine Wirkung oder die falsche Wirkung bei mir zeigt.

Jetzt ist meine Frage, klar ist das bei jedem anders, aber wie hat sich Sertralin auf euch ausgewirkt, vielleicht sehe ich dann gewisse Parallelen.

Lieben Dank schon mal für die Antworten

Lg Paraline


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 1. Feb 2015, 10:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: So 8. Feb 2015, 21:20 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo Paraline,

deine Frage macht mich nachdenklich: Ich kann, wie du, nicht genau zuordnen, wo die Wirkung von Sertralin liegt. Ich hab das Medikament schon länger, anfangs 50 mg pro Tag, dann 100 mg, dann wieder 50 mg, mal ein paar Monate gar nicht, inzwischen seit etwa 9 Monaten wieder 100 mg. In dieser ganzen Zeit ist auch bei mir viel passiert, mal positive Entwicklungen, mal schwere Einbrüche. Wie es mir ohne das Medi gegangen wäre oder jetzt gehen würde, ist schwer zu sagen. Ich denke, dass es bei mir schon eine Wirkung hat. Die eigentliche Arbeit kann es mir nicht abnehmen, da muß ich mich immer wieder aufraffen, dran zu bleiben, aber ich empfinde Sertralin als sanft unterstützend. Meine Neurologin hat mir empfohlen, mich auf langfristige Medikation einzulassen und erst über Absetzen nachzudenken, wenn ich mich wirklich stabil fühle. Dann sollte das Absetzen langsam erfolgen, also "ausgeschlichen" werden.

Ich weiß nicht, ob du mit meiner Antwort etwas anfagen kannst, aber ich wünsche dir alle alles Gute!

Africa


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: So 8. Feb 2015, 22:05 
Liebe Africa,

Danke für deine Antwort. Vielleicht erwarte ich auch zu viel von dem Medis, aber auffällig ist, dass ich auf jeden Fall Nebenwirkungen feststelle: schnellere Verdauung, wenn die Dosis erhöht wird, die ersten Wochen Übelkeit und Appetitlosigkeit und die ersten Tage starke Stimmungsschwankungen, wenn ich die mal eine Stunde später nehme, verschobener Schlafrhythmus und was mir auch aufgefallen ist, natürlich sollte man kein Alkohol trinken, wenn man das Medikament nimmt, aber wenn ich was trinke, vertrage ich nichts. Alles so Sachen wo ich sage, wenn ich doch keine positive Veränderung feststellen kann, wieso nehme ich die dann? Andererseits habe ich Angst, wenn ich sie absetzen lasse, dass ich dann total in ein Loch falle, weil ich die Veränderung einfach nicht gemerkt habe. Du schreibst du hattest Sertralin auch zwischendurch abgesetzt, wie hat sich das auf dich ausgewirkt?

Lg Paraline


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Mo 9. Feb 2015, 21:15 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Liebe Paraline,

mir ging es eigentlich richtig gut, deshalb habe ich das Sertralin abgesetzt. Nach und nach habe ich gemerkt, dass meine Stimmung wieder trüber wurde aber vor allem wurde ich sehr empfindlich, weniger belastbar und so Sachen. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich es "ohne" schaffen kann. Bei mir kamen dann wieder neue Belastungen von außen dazu, deshalb wurde das Sertralin wieder zu meiner "Krücke".

Bei mir selbst habe ich an Nebenwirkungen auch Problemchen mit "schneller Verdauung" bemerkt, aber da ich sowieso mit sowas wie Reizdarm lebe, macht mir das nicht viel aus. Ansonsten hatte ich Mundtrockenheit anfangs und verstärkt Kopfschmerzen, hat sich dann aber eingepegelt.

Die Schwierigkeit bei der Einschätzung ist eben, dass die Wirkung eines solchen Medikamentes nicht sofot eintritt und auch nicht sofort weg ist. Das ist aber bei allen AD's so. Schau vielleicht noch mal genauer auf die letzten Monate, was so vorgefallen ist, wie deine Stimmung war, was du gut schaffen konntest und wo du Probleme hattest. Das könntest du, wenn du willst mal mit der Zeit vorher vergleichen. In Bezug auf Alkohol (ich trinke am Abend gern mal ein Glas Wein, trotzdem) habe ich keine Veränderung bemerkt. Höchstens, dass ich zwei Schluck eher müde werde und schlafen gehe.

Was erhoffst du dir, wenn du das Medikament absetzt? Was erhoffst du dir, wenn du es weiter nimmst?

sei ganz lieb gegrüßt
Africa


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Mo 9. Feb 2015, 21:50 
Liebe Africa,

Wie gesagt, es ist schwer zu vergleichen, was die letzten Monate war, weil sich auch im Kopf viel Veränderung stattgefunden hat. Fakt ist, ich habe trotz der Medikamente die selbe Antriebslosigkeit und Motivationslosigkeit (just in diesem Moment denke ich wieder, ich habe doch eigentlich ja gar keine Lust mehr zu kämpfen, für was denn? Ich werde die Depressionen nie los :angry: ) und hinzu kamen, vielleicht weil ich momentan viel mich unterbewusst und teils bewusst mit meiner leiblichen Mutter und meinem Ex-Freund auseinandersetzte, was ich vorher verschlossen gehalten habe, dass Aggressionen ausbrechen - gegen andere zumeist - da ich wenigstens den Willen habe, mich nicht selbst zu verletzten, aber das Fass muss trotzdem irgendwo entleert werden, wenn du verstehst?!

Wenn ich die Medikamente absetzte, denke ich, dass ich wenigstens nicht mehr von den Nebenwirkungen beeinflusst bin und freier bin. Wenn ich es weiter nehme, erhoffe ich mir, dass mir bewusst wird, ob sie was machen oder nicht. Zur Not will mein Psychiater das weiter erhöhen!

ich bin so egoistisch und knuddel dich, um mich geknuddelt zu fühlen :knuddel:

Lg Paraline


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Di 10. Feb 2015, 07:57 
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Registriert: So 18. Dez 2011, 15:01
Beiträge: 1134
Status: Betroffene/r
Hallo Paraline,

ich weiß nicht, ob ich einen sinnvollen Beitrag zusammenbekomme, aber ich versuchs mal. Ich erzähl einfach mal wie es bei mir: Ich habe auch lange Zeit (ca 3 Jahre?) Sertralin genommen, und natürlich ist es immer schwer zu sagen, wenn sich etwas ändert, woran es nun liegt, ... jedenfalls, bei mir war es so, dass ich mit meiner Ärztin irgendwann bei der Höchstdosis angekommen bin, und immer noch das Gefühl hatte, es "reicht" nicht. Sie hat mir dann geraten, mal (wieder) ein anderes AD zu versuchen. Natürlich kann ich das nur von mir berichten, denn diese Medikamente wirken ja bei jedem anders, aber jetzt mit dem anderen AD (Fluoxetin) merke ich, dass mir dieses besser hilft. Ich will damit nur sagen, dass man manchmal mehrere ADs probieren muss, um das richtige zu finden, und du das ja mit deinem Psychiater mal besprechen kannst. Also dass es ja nicht nur die Möglichkeiten Sertralin / Kein Sertralin gibt, sondern auch noch andere. Wobei ein halbes Jahr vielleicht noch eine zu kurze Zeit ist, um sagen zu können, ob und wie gut dir Sertralin helfen kann. Aber da weiß dein Psychiater sicher mehr. Zu den Nebenwirkungen kann ich dir nicht viel sagen, weil ich keine (bewusst) wahrnehme. Ich hoffe, ich konnte mit meinem Geschreibsel rüberbringen, dass ich dir damit nicht einen Rat geben wollte "Mach es so", sondern nur ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung mit ADs im Allgemeinen.

Ah, zu dem "freier sein" ohne Medikamente wollte ich noch was sagen: das kommt darauf an. Es kann sein, dass man durch Medis sich so eingeschränkt fühlt, dass man sich ohne freier fühlt. Die andere Seite ist, wie "frei" ist man, wenn man sich in seiner Krankheit gefangen fühlt, und ohne die medikamentöse Krücke quasi nicht wirklich gehen kann? Manchmal braucht man so eine Krücke, um eben überhaupt (wieder) gehen zu lernen, soweit, bis man gut damit gehen kann und irgendwann merkt man dann vielleicht, dass einen die Krücke mehr behindert, als dass sie einem hilft und dass man bereit ist, das Gehen ohne Krücke wieder zu lernen :happy_blau: (hab ich bei einem anderen Medikament so erlebt, kein AD)

LG, TK

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Di 10. Feb 2015, 18:14 
Hallo polarTigerKatze

Wie viel ist denn die Höchstdosis?

Ich denk mal in nächster Zeit sollte ich besser weiter nehmen!

Lg Paraline


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Di 10. Feb 2015, 22:44 
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Hallo Paraline!

Im ambulanten Bereich liegt die Tageshöchstdosis bei 200mg. Wie viel nimmst du denn?

Viele liebe Grüsse,
Amytis

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Di 10. Feb 2015, 22:54 
Hallo amytis
Ich nehme zur Zeit 100mg.

Lg paraline


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Sertralin?
BeitragVerfasst: Mi 11. Feb 2015, 20:45 
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Hallo Paraline!

in dem Fall gibt es ja noch Luft nach oben. Allerdings solltest du eventuelle Erhöhungen der Medikation mit deinem Arzt besprechen und abklären - also nicht selbst machen.

Viele liebe Grüsse,
Amytis

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