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 Betreff des Beitrags: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Mi 21. Feb 2018, 15:13 
Hallo zusammen,
Hat jemand Erfahrungen mit Atosiel?
Wenn ja, hat es geholfen?
Meine Tochter nimmt es nun seit 2 Wochen am Abend. Aber es scheint keine Wirkung zu zeigen. Sie ist inzwischen jeden zweiten Abend im Krankenhaus um genäht zu werden. Ihr Therapeut will bisher aber weiter daran festhalten. Ich habe so Angst. Letzte Woche musste sie wegen | editiert | drei Tage im Krankenhaus bleiben und hatte Woche den arm geschiehnt weil trotz Nähte die Wunden immer wieder aufgegangen sind.
Dauert es vielleicht noch bis das Medikament richtig wirken kann?


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 15:13 


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Mi 21. Feb 2018, 21:07 
Hat keiner Erfahrungen?
Ich bin so am verzweifeln. Letzte Nacht war sie im Krankenhaus, jetzt ist sie schon wieder im Krankenhaus.
Eine Chirogische Versorgung ist seit einiger Zeit immer von Nöten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Do 22. Feb 2018, 00:08 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Liebe Wilma,

ich kann dir medikamententechnisch leider nicht mit Erfahrung helfen.
Wenn es deiner Tochter grad so schlimm geht, wäre da nicht an einen Klinikaufenthalt zu denken?
:nixweiss:
Hab dich gelesen, wünsch dir alle Kraft der Welt und wirklich gute Unterstützung!

Magst du eine Umarmung?
:knuddel:
Africa


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Do 22. Feb 2018, 08:11 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:31
Beiträge: 7521
Status: Betroffene/r
Hallo,

ich habe Atosil eine ganze Zeitlang genommen, aber nur bei Bedarf, also nur dann, wenn ich es gebraucht habe. Mir hat Atosil geholfen, mich dann so weit runterzufahren, dass ich Skills anwenden konnte, also Sport, malen, spazieren gehen etc.
Atosil war für mich gut, weil es vor allem meine Panikanfälle und die dadurch verursachte Übelkeit gedämpft hat. Ich habe mich dann meinen Gefühlen nicht so ausgeliefert gefühlt und das hat mir dann geholfen eben Skills anwenden zu können direkt gegen den SvV-Druck. Allerdings musste ich auch wirklich was gegen SvV machen wollen. Ohne den inneren Willen gegen den SVV-Druck zu kämpfen, hätte allerdings nichts geholfen.
Deshalb habe ich mich auch in der ersten Zeit trotz Atosil selbst verletzt. Erst als ich für mich da etwas ändern wollte, hat sich auch etwas verändert.
Daher bin ich der Meinung, dass Medikamente zwar eine gute Unterstützung sein können, ohne eine Therapie, in der an den Ursachen gearbeitet wird, werden Medikamente für sich aber nicht die Lösung bringen.

Ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute.

Liebe Grüße anna-luisa

_________________
„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“
Hans Christian Andersen


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Do 22. Feb 2018, 10:31 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Liebe Wilma,

Africa hat geschrieben:
Wenn es deiner Tochter grad so schlimm geht, wäre da nicht an einen Klinikaufenthalt zu denken?


Ehrlich gesagt, war das auch mein Gedanke. Alleine um Deine Tochter vor sich selbst zu schützen, würde ich das in Betracht ziehen.

anna-luisa hat geschrieben:
Allerdings musste ich auch wirklich was gegen SvV machen wollen. Ohne den inneren Willen gegen den SVV-Druck zu kämpfen, hätte allerdings nichts geholfen.
Deshalb habe ich mich auch in der ersten Zeit trotz Atosil selbst verletzt. Erst als ich für mich da etwas ändern wollte, hat sich auch etwas verändert.
Daher bin ich der Meinung, dass Medikamente zwar eine gute Unterstützung sein können, ohne eine Therapie, in der an den Ursachen gearbeitet wird, werden Medikamente für sich aber nicht die Lösung bringen.


Da schreibt anna-luisa eine Menge wahres. Ein Medikament ist nur eine Unterstützung und kann niemals den eigenen Willen ersetzen. Deine Tochter muss von sich aus sagen, dass sie sich nicht mehr verletzen will. Solange stehst Du als Angehörige leider nur hilflos daneben.

Ich habe auch mal eine Zeit lang Atosil genommen. Ich bekam es einerseits als Bedarfsmedikation, aber auch regelmäßig als Medikament zum einschlafen. Am Anfang hat es mir gut geholfen und ich konnte super schlafen. Leider ist es bei mir so, dass ich schon bei einigen Medikamenten festgestellt habe, dass ich irgendwann "immun" dagegen werde und sie nicht mehr wirken. So half irgendwann auch die Höchstdosis nicht mehr und ich habe Atosil abgesetzt. Da Atosil keine Abhängigkeit verursacht, ist es immer die erste Wahl, vor z.B. Benzodiazepam (Valium, Tavor).

Meine Therapeutin sagte mal, dass es eigentlich mein Glück ist, dass ich auf Atosil und Tavor nicht reagiere, denn so musste ich lernen mit meinen Anspannungsituationen anders umzugehen, als durch SV. Mein Gehirn hatte gar nicht die Möglichkeit zu lernen, dass es einfachere Wege gibt, als Skills.

Da Deine Tochter sich ziemlich heftig verletzt, empfinde ich es schon sinnvoll, beim Medikamenten zu bleiben - allerdings nur in Verbindung mit Skills.

Ich koche Dir mal eine große Kanne von unserem Forumskraftpflanzentee.

Alles Liebe und viel Zuversicht für Dich und Deine Tochter
vinter

_________________
Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Do 22. Feb 2018, 21:23 
Vielen Dank für eure antworten. Vorab die klinik hat bisher keine Handhabe gehabt sie da zu behalten, die Situation war den nicht akut genug.
Der heutige Tag war der reinste Horror. Sie ist heute das dritte mal innerhalb von 30 Stunden mit dem rtw ins Krankenhaus gebracht worden. Sie haben sie überzeugt das sie freiwillig geschlossen da bleibt, da sonst klar war das ein Beschluss folgt.
Die Tabletten konnten bei ihr nicht wirken. Sie wurden heute fast alle in der juschu gefunden. Sie hat sie bewusst gesammelt.
Damit hat sich meine ursprüngliche Frage wohl erledigt. So traurig es ist.
Ich weiß nicht mehr woher ich noch Kraft schöpfen soll um weiter für meine Familie da sein zu können. Es gibt täglich schlimmere Nachrichten. Es ist inzwischen kein Platz mehr für weitere Steigerungen die sie überleben könnte. Ich glaub ich Dreh durch wenn das Telefon wieder klingelt. Wie schafft ihr alle es bloß diese Hilflosigkeit zu ertragen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Fr 23. Feb 2018, 11:21 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Liebe Wilma,

Deine Tochter ist jetzt in Sicherheit - in der Klinik sollte sie keine Möglichkeit haben, sich etwas an zu tun. Nutze die Zeit, um etwas für Dich zu tun, damit Du auch ein wenig Kraft tanken kannst. Wie wäre es mit einem Spaziergang in der Natur? schwimmen gehen oder sich mit einer Freundin treffen?
Versuche Dich ein wenig abzulenken, damit Du nicht selbst zu Grunde gehst.
Hast Du Hilfe? jemanden mit dem Du reden kannst?

Wenn Du magst, nehme ich Dich mal ganz fest in den Arm. Du darfst Dich bei mir anlehnen.

ich wünsche Euch viel Kraft und koche euch noch mal eine Kanne Krafttee.

vinter

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Atosiel
BeitragVerfasst: Fr 23. Feb 2018, 19:15 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Liebe Wilma,

wie vinter finde ich gut, dass dein Kind jetzt erst mal in Sicherheit ist. Du darfst das für den Moment loslassen - es ist nicht mehr in deiner "Reichweite", damit meine ich, du vermutlich einfach nicht mehr tun, als du schon getan hast.
Wie wir es schaffen? Ach, liebe Wilma, nicht besser als du ja auch. In meinem Fall liegt die Problematik viele Jahre zurück und war lange nicht so bedrohlich, wie bei euch - aber geschafft habe ich da gar nix. Nur ausgehalten und versucht, letzlich viel abgegeben, viel vertraut und nach eigener Krise gelernt, auch auf mich selbst zu achten - anfangs mit professioneller Hilfe, mittlerweile kann ich es ohne. Du bist nicht allein.

Wenn du magst, fühl dich fest umarmt!
:angel:
Africa


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