RoteLinien

Hallo Jona,

uj, es ist schon einige Jahre her, dass ich mit meiner Tochter eine Mutter-Kind-Kur gemacht habe.
Ich kann meinen Urlaub und sonst so realtiv planbare Geschichten nur in den Schulferein machen, weil ich in Schule arbeite, daher habe ich mich etwa ein halbes Jahr vor den Sommerferien darum gekümmert, das zu beantragen. Von anderen, die durchaus aus anderen Gründen auf Kur waren, hab ich von ähnlichen Wartezeiten gehört ... wie das jetzt aussieht, da hab ich keine Ahnung.

Meine Tochter war 5, als wir unterwegs waren. Da wr es kein Problem, sie in die Kinderbetreuung zu geben. Zu den Mahlzeitenb waren wir übrigens immer in getrennten Essräumen. Das fand ich anfangs eigentartig, letztlich aber für mich dann sehr entspannend.
Mich nicht ums Einkaufen, Kochen oder sonst so Haushalt zu kümmern, war mir eine echt große Erleichterung. Ich war zu der Zeit alleinerziehend und war mächtig froh, raus zu kommen und mich nicht um alles kümmern zu müssen ... nicht einmal um die Gestaltung der Tage.
Waschen mussten wir auch selbst, ber ds ging in Ordnung.
Mittags habe ich immer die Möglichkeit genutzt, mich für ein Mittagsschläfchen hinzulegen - also wirklich für mich zu sorgen, auf Ruhezeiten zu achten, gut mit mir umgehen.

Da komm ich mal zu den anderen Frauen, die mit mir dort waren: ich weiß nun nicht mehr, wie viele wir waren. Es gab einige, mit denen ich gut klar kam, vor allem die, die an meinem Tisch saßen. Mit denen bin ich an den WEs auch unterwegs gewesen oder wir haben die Abende zusammen verbracht.
Es gab aber auch einige, die, wie manusch schon schrieb, wirklich schräg waren. Ich weiß nicht, was da lief: es stand so ein Konkurrenzdruck im Raum ("Wem geht's am schlechtesten?"), es tauchten richtiggehende Zickekriege auf ... ich hab mich aus solchen Geschichten ziemlich raus gehalten und hab mein eigenes Ding gefahren: ging mir ja bei der Kur schließlich um mich und nicht darum, mit allen anderen gut klar kommen zu müssen.

Nachtdienst hatten wir so nicht - aber dank der Kinderbetreuung waren die Kiddies auch ganz gut ausgelastet und abends schon auch gut k.o. .

Das nächtliche Durchschlafen der Zwerge, au weia ... ich hatte da auch so meine Schwierigkeiten. Vor allem zwischen 2 und 3 Uhr nachts war wie nach Uhr gestellt wach. Und häufig war es auch der Schnuller, der fehlte. Mich hat ds mitunter ziemlich zermürbt, weil das gnze Leben mit Kind so an mir hing. Ich hab das Schlafen sozusagen "umtrainiert", also sie nicht aus dem Bett hoch geholt, aber ich hab sie auch nicht einfach so schreien lassen. Ich hab mich daneben gesetzt und mit ihr gesprochen, also so Sachen wie dass ich da bin, dss sie nicht allein ist, dass jetzt Nacht sei und sie schlafen müsse, hab ihr meine Hand auf ihren Bauch oder ihre Brust gelegt, damit sie meine Nähe auch trotzdem spürt ... das war für mich nicht so ganz einfach, weil ich sie sonst, wenn sie weinte, immer schnell auf den Arm genommen hatte. Aber ich war ja trotzdem da, nur anders.
Das dauerte etwa 2 Wochen, dann ging es mit dem Durchschlafen ziemlich gut. Das hat sich schon gelohnt. Ist aber wohl nicht jedermans Sache.

Sei lieb gegrüßt von abalone

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Alles hat seine Zeit

Liebe Jona,

ich möchte noch anfügen, dass das mit dem Nachtdienst bei mir so geregelt war, dass man sich eintragen mußte, wenn man etwas vor hatte - sei es Sauna oder noch eine Abendveranstaltung im Haus oder auch "Ausgang". Die Nachtschwester hat dann regelmäßig nach den Kindern gesehen. Natürlich ging das nur, wenn sie schon zu Bett gebracht waren. Spätestens 22 Uhr mußte man zurück sein. Ich war damals auf Wangerooge, wie das Haus hieß, weiß ich nicht mehr. Bei meiner zweiten Mutter-Kind-Kur war ich an der Ostsee. Ist auch schon lange her. Die persönliche Wäsche mußten wir auch selbst machen, aber das fand ich nicht stressig - es war Sommer.

Mit Durchschlafen und Nachtwanderungen habe ich mit meinen 4 Kindern die verschiedensten Erfahrungen gemacht. Vor allem meine Älteste und noch mehr unser Nachzügler haben, ich oute mich jetz mal, meistens bei uns Eltern im großen Bett geschlafen. Meine Große war so gar kein Kuschelkind, hat sich tagsüber aus jeder versuchten Umarmung gewunden, eine ihrer ersten Aussagen war "lasse Ruh!". Aber Nachts hat sie sich Körperkontakt geholt, bis sie es offenbar nicht mehr brauchte. Da war sie ungefähr drei. Meine beiden jüngeren Töchter waren nicht permanent, aber auch öfter Schlafgäste im Elternbett. Ich hab sie eigetnlich erst ausquartiert, als ich mit unserem Nachzügler schwanger war und mein Bauch so riesig, dass kein Platz mehr blieb. Lange Rede, kurzer Sinn: Mir war völlig egal, ob es nun pädagogisch sinnvoll war oder nicht die Kinder bei mir schlafen zu lassen, Hauptsache ich selbst konnte einigermaßen schlafen. "Schreien lassen" war für mich auch keine Option, aber nächtlicher 45-min-Takt hört sich auch gruselig an. Es gibt leider kein Geheimrezept.

Ja, probier es einfach aus! Ich mußte damals nicht lange warten, also vielleicht ungefähr um diese Zeit beantragt und im Sommer "gekurt" - wie das heute aussieht, weiß ich nicht.

Für mich waren nicht zuletzt die vielen unterschiedlichen Lebensmodelle, Erziehungsmethoden (doer nicht-Erziehung) der Mitmütter lehrreich. Manches konnte ich mir "abgucken", in manchem aber auch feststellen, was für mich selbst eben keine Optionen sind. Ich konnte vieles ausprobieren - kreative Sachen, Sportliche Aktivitäten, Entspannungstechniken, Therapieansätze usw. Und ich lichtempfindliches, sommersprossiges Weißbrot war vor oder nach Wangerooge niemals so schön gebräunt...

liebe Grüße
Africa

Hallo abalone, hallo Africa,

mal wieder so liebe und hilfreiche Antworten und ich antworte erst so spät...ich war abends einfach zu k.o..
Vielen Dank euch!

Ich habe mich für eine Kur entschieden, werde aber wohl noch bis Ende des Jahres warten müssen. Ganz schön frustrierend. Aber vielleicht habe ich ja Glück und bekomme kurzfristiger irgendwo einen Platz.

Ich danke euch allen für eure Unterstützung bei der Entscheidung!

Jona

Liebe Jona,

Ende des Jahres ... Mann oh Mann, ganz schön weit hin!

Liebe Grüße von abalone

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Alles hat seine Zeit

Liebe Jona,

ich drück dir fest die Daumen, dass ihr doch schon vor Jahresende ein Kurplätzchen bekommt.

Liebe Grüße von mamusch

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Liebe Jona,

das ist aber ganz schön doof, dass du so lange warten sollst! Dauert die Bewilligung so lange?
Du könntest auch mal selbst nach Kurhäusern schauen, die dir gefallen und dort direkt nachfragen. Oft unterstützen die auch bei der Bearbeitung. Das ist vielleicht sogar besser, als dich irgendwohin stopfen zu lassen?
Wenn es kurzfristig nicht funktioniert, solltest du dir evtl. überlegen, ob du lieber auf den nächsten Frühling oder Sommer wartest. Ich persönlich würde nicht in der Schmuddel-Wetter-Zeit fahren. Gerade mit der Neurodermitis wäre z.B. Seeklima wünschenswert und eine Jahreszeit, in der das ausgenutzt werden kann! Was meinst du?

Liebe Grüße und viel Erfolg!
Africa

Liebe abalone, liebe mamusch, liebe Africa,

vielen Dank für eure guten Wünsche!
Ich warte erstmal auf meinen Beratungstermin nächste Woche, dann sehe ich weiter. Da sich die Lage bei uns tatsächlich deutlich entspannt hat, ist es auch nicht mehr ganz so dringend. Mal gucken, wie es weitergeht. Aber im Moment würde ich auch auf einen Wunschkurort warten.

Jona