RoteLinien

Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einer psychosomatischen Klinik mit spezialisierter Borderline-Station bzw. mit einem störungsspezifischen Behandlungsprogramm und hoffe, ihr könnt mir vielleicht ein paar Empfehlungen geben.
Bei zwei Kliniken, die auf diesem Gebiet einen ziemlich guten Ruf haben, stehe ich schon auf der Warteliste. Das Problem: in der einen Klinik ist im Augenblick völlig unklar, ab wann ich mit einer Aufnahme rechnen kann, bei der anderen ist abzusehen, dass es wohl noch ziemlich lange dauern wird.
Weil es aber doch etwas eilt – mir geht's wieder bzw. immer noch sehr schlecht (vielleicht berichte ich da demnächst noch genauer... mal schauen) – suche ich nun nach weiteren Alternativen, bin aber völlig erschlagen vom Angebot. Ich habe gerade auch echt nicht die Kraft, mich durch sämtliche Klinikkonzepte durch zu fuchsen, deshalb wären einige Tipps, bei welchen Kliniken es sich lohnen könnte, die Homepage genauer zu studieren bzw. Kontakt aufzunehmen, sehr hilfreich.
Wichtig: Es sollte auf jeden Fall eine psychosomatische (Spezial-)Station sein, keine psychiatrische!

Schon mal vielen Dank und liebe Grüße,
Fragile

Hallo Fragile,

ich war ja vor ca. einem Jahr in der Schön Klinik in Bad Bramstedt.
Zuerst kam ich mit dem Konzept nicht so ganz klar, aber nach dem Aufenhalt hat sich herausgestellt, dass es mir doch sehr viel gebracht hat. Vorteil an meiner Station war, dass sie eine geschütze Station nur für Frauen von 18 bis ca. 35 Jahren war und sie Borderline und Essstörungen gleichzeitig behandelte. Es gibt aber auch eine Station, die nur Borderline behandelt.
Das Therapiekonzept basiert auf der DBT.
Ich kann dir sehr empfehlen es mal mit dieser Klinik zu versuchen. Leider kann die Wartezeit hier aber sehr lang sein. Allerdings kann sie sich auch erheblich verkürzen, wenn man angibt, dass man innerhalb eines Tages anreisen kann.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen bei deiner Therapieplatzsuche und bis du sie dann antreten kannst.

Liebe Grüße
Luna

Liebe Luna,

vielen Dank für den Tipp und deine Erfahrung. Allerdings handelt es sich bei einer der Kliniken, bei denen ich auf der Liste stehe, genau um die Schön Klinik in BB (die andere ist übrigens die Heiligenfeld Klinik in Bad Kissingen). Wie lange hast du denn gewartet? Mit der kurzfristigen Anreise ist es für mich leider kaum möglich wegen der Entfernung...

Kraft und Durchhaltevermögen - ja, ich glaube, das kann ich jetzt echt gut gebrauchen. Vielen Dank!

Liebe Grüße,
Fragile

Hallo Fragile,

schade - oder eher gut, dass du bei dieser Klinik schon auf der Warteliste stehst. Wie lange stehst du denn schon drauf?
Wenn ich mich recht erinnere habe ich die Anmeldeunterlagen im Juli/August losgeschickt. So im September/Oktober wurde vom Betriebsarzt aus angerufen, dass bei mir doch eine kurzfristige Anreise möglich sei. Dann hatte ich Ende Oktober das Vorgespräch und Anfang Dezember war die Aufnahme. Doch schon eine recht lange Zeit...
Die Angabe der Wartezeit tendierte immer zwischen 3-5 Monate.
Von Mitpatienten habe ich aber gehört, dass es etwas bringen kann, wenn man häufig anruft und sich erkundigt.

Wie weit wohnst du denn entfernt?
Bei mir waren es ca. 600 km und irgendwie habe ich es mit der eintägigen Anreise auch geschafft.
Morgens kam der Anruf, bin dann gegen Mittag von der Arbeit heimgegangen. War noch schnell in der Stadt und habe dann bis spät in die Nacht gepackt.
Die Fahrkarten wurden dann morgens am Bahnhof gekauft und ich war so gegen 14 Uhr dann in BB. Angst wegen der hohen Fahrpreise bei der Bahn brauchst du dir nicht zu machen, da die Krankenkasse einen Großteil der Fahrtkosten zurückerstattet.

Wünsche dir dann nun noch ganz viel Glück, dass du schnell das Passende für dich findest.

Liebe Grüße
Luna

Hi Fragile,

ich war 2005 in der psychosomatischen Klinik in Bad Grönenbach. Dort hatten sie auch eine auf BPS spezialisierte Station mit vier verschiedenen Kerngruppen, je nach BPS-Ausprägung bzw. Alter. In der Klinik selber werden auf anderen Stationen noch Burnout und Depression etc. behandelt. Das Programm damals war sehr gut, auch wenn ich anfangs damit völlig auf Kriegsfuß stand. Ich musste mich die ersten beiden Wochen fast nur mit mir selbst beschäftigen, immer mit neuen Fragestellungen, keine Ablenkung (kein Handy, die ersten Wochen keine Post, kein Verlassen des Klinikgeländes ohne erfahrene Begleitung, kein Fernseher, kein Laptop, nur die ausgelegte Tageszeitung). Das kochte mich damals so richtig weich. Stück für Stück bin ich dann ins Therapieangebot eingegliedert worden (Kerngruppe und dann je nach Problematik: Suchtgruppe, Angstgruppe, Essgruppe etc.; außerdem verpflichtender Frühsport vor dem Frühstück, DBT und Psychoedukation, mehrmals die Woche Stationsaussprachen). Ws war angestrebt, daß man während des gesamten Aufenthaltes innerhalb der therapeutischen Gemeinschaft blieb, daher wurden Wochenendheimfahrten eher kritisch gesehen bzw. waren unerwünscht. Ziemlich hartes Programm, aber zehn Wochen haben mir enorm geholfen (habe dann abgebrochen, da ich nach der sechsten Woche nur gesetzliches Krankengeld bekam, was meine laufenden Kosten nicht mehr gedeckt hat). Stand damals auch auf der Warteliste, aber bin sehr schnell nachgerutscht (vier Wochen, wenn ich mich recht erinnere), aber ich denke mal, das lag an der hohen Abbrecherrate (vielen war das Programm zu hart).

Hoffe, das hilft dir weiter.

Liebe Grüße

Tom

Hallo ihr beiden!

@Luna: Das hört sich ja nicht so gut an mit der Wartezeit. Ich stehe da zwar schon seit fünf Wochen auf der Liste, aber da habe ich dann ja doch noch einiges vor mir... Bei mir ist es von der Entfernung her etwa wie die Hälfte, wäre also durchaus zu schaffen. Das Problem ist nur, dass ich leider die Anreise wegen meiner Panikattacken nicht ohne Begleitung schaffe, weder per Pkw noch per Bahn, und alle infrage kommenden Begleitpersonen sind berufstätig und werden nicht mal eben von heute auf morgen Urlaub bekommen. Hatte deswegen auch generell schon mal bei meiner KK nachgefragt, ob die evtl. einen Fahrservice für solche Fälle anbieten, weil ich ja auch bei einer länger geplanten Aufnahme immer hoffen und bangen muss, dass mich jemand fahren kann, nur, dass es mit längerer Vorlaufzeit natürlich einfacher ist, das zu organisieren - leider Fehlanzeige. (Hat da jemand vielleicht noch andere Ideen/Erfahrungen bzgl. der Fahrt zur Klinik in so einem Fall?) Wie auch immer, ich gebe, was Bad Bramstedt angeht (und auch sonst), jedenfalls nicht auf. Hab heute auch direkt angerufen, bisher nur leider niemanden erreicht.

@moepfel: Vielen Dank für den Tipp! Das gibt mir doch etwas Hoffnung, dass es vielleicht doch schneller klappen könnte, auch wenn mich das Konzept so auf den ersten Blick schon auch etwas abschreckt... Aber da werde ich mich auf jeden Fall erkundigen.

Liebe Grüße,
Fragile

Hey du,

mein Psychiater würde mich gerne im ZI Mannheim sehen, auf der Station von Prof. Bohus. Soweit ich weiß, ist das auch eine psychosomatische Station und keine psychiatrische.

Da ich da aber nicht vor Herbst hingehe, kann ich dir leider auch nichts Genaues sagen - vielleicht hilft dir das Internet weiter? Mein Psychiater hat mir das jedenfalls wärmstens ans Herz gelegt und meinte, er hätte dort nur Gutes gehört und nur Positive Erfahrungen mit dem Therapiekonzept gemacht.

Ganz liebe Grüße!
Snow

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Und allem Weh zum Trotze bleib' ich
verliebt in die verrückte Welt.
[Hermann Hesse]

Hi,

von Bad Bramstedt habe ich nur gutes gehört, da lohnt sich auf jeden Fall das warten.
Zwar eine psychiatrische Klinik, aber eine sehr gute Borderline Station hat die Uni Klinik Lübeck. Die haben ein DBT Programm speziell auch mit Essstörungen.

Als reine psychosomatische Kliniken, aber eben ohne spezielles Borderline Programm, kann ich Dir die Fachkliniken Nordfriesland in Bredstedt und die Segeberger Kliniken, Akut Psychosomatik empfehlen. Beide Kliniken haben eine Skills Gruppe, wobei die in Segeberg deutlich besser ist.

LG
vinter

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Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~

Ihr beiden,

vielen Dank!

ZI Mannheim sagt mit was, das ist mir vor längerer Zeit auch schon mal von einer Therapeutin ans Herz gelegt worden. Danke, dass du mich erinnert hast, hatte das gar nicht mehr auf dem Schirm.

Ja, meine favorisierte Klinik ist bzw. war auf jeden Fall Bad Bramstedt. Nur wird das vermutlich nicht klappen. Habe am Donnerstag dann doch noch wen erreicht und da hieß es leider, dass die Wartezeiten derzeit 6 Monate betragen. Weiß nicht, ob ich so lange warten kann/möchte... (Mal nebenbei: In Bad Kissingen sind es - unglaublich, aber wahr - 26 (!) Monate, also etwas mehr als zwei Jahre. Guter Witz, echt! Das finde ich schon ein starkes Stück, so lange Wartelisten überhaupt zu führen... )

Vielen Dank für deine Empfehlungen, vinter. Eine "einfache" Psychosomatik wäre notfalls okay, wenn auf jeden Fall Skillstraining dabei ist. Ich werde mich auf jeden Fall über die Kliniken informieren und mal schauen, was daraus wird.

Liebe Grüße,
Fragile

Huhu Fragile,

solltest Du Fragen zu den Kliniken haben, kannst Du Dich ruhig per PN melden.

Die Psychiatrie Hamburg Ochsenzoll hat auch eine spezielle langzeit Borderline Therapie. Vielleicht magst Du Dir die Homepage mal ansehen.

26 Monate? heftig! Das ist doch echt traurig.

LG
vinter

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