RoteLinien

hallo
ich weiß gar nicht wie ich es recht erklären soll. komme mir so blöd vor.
ich habe von 2007 bis 2010 eine Verhaltenstherapie gemacht. ich habe mich zu dieser Zeit stark selbst verletzt und es dann aber gut in den griff bekommen,

In den letzten Monaten fühle ich mich immer öfters wieder total mies. Ich habe oft das Gefühl es zerreißt mich innerlich. ich verspüre auch immer öfter den drang mich selbst zu verletzen.

Weil ich denke das ich es nicht alleine da raus schaffe, habe ich mich meiner Hausärztin anvertraut. Diese hat mir die Nr. von einer Psychosomatischen Ambulanz gegeben. dort habe ich angerufen und mir einen Beratungstermin geben lassen. der ist nächste Woche.
doch je näher er rückt desto mehr Zweifel kommen in mir auf ob das richtig ist. ich habe Angst, angst das man mich nicht ernst nimmt. das man denkt "die hat doch schon eine Therapie gemacht und hat es nicht geschafft. voll die Versagerin"
Wahrscheinlich ist meine Angst unbegründet, aber sie ist da.

wie war das bei euch? Habt ihr auch schon mal eine zweite Therapie gemacht?

lg

Hey,

Ich hab zwar noch keine Therapie gemacht, aber ich denke nicht, das die Leute dort so urteilen und solche Dinge über dich denken werden. Es ist ja ihr Beruf und sie haben sich dafür entschieden um anderen zu helfen, das werden sie auch machen. Und ich denke es gibt einige, die mehrere Therapien machen. Das hat nichts mit Versagen zu tun. Es ist auch mit einer bestimmten Stärke verbunden zu wissen wann man Hilfe braucht und auch danach zu fragen. Von daher denke ich nicht, dass Du Angst haben brauchst. Ich hoffe du nimmst den Termin wahr. Ich drück dir die Daumen, und wenn Du magst kannst du ja danach schreiben wie es gelaufen ist.

LG rosie

Hallo du,
oh ja, deine Ängste kann ich gut nachvollziehen... - ABER: Ich habe zwei Therapien gemacht (und zwischen den beiden zumindest noch einige Probesitzungen gehabt, dann aber gemerkt, dass ich nicht bereit bin, mich auf die Themen einzulassen, die bearbeitet werden wollten) und ich hatte nie das Gefühl, dass mich eine der Therapeutinnen nicht ernst nimmt.
Im Gegenteil - gerade die Tatsache, dass ich mich auch nach einer beendeten Therapie nochmal auf den Weg mache, wurde mit Anerkennung bedacht.
Wenn ich dem folge, was meine letzte Therapeutin sagte, dann werde ich mir auch nochmal Unterstützung holen.

Ein für mich ganz hilfreiches Bild: Das Gefühl, immer wieder an genau den gleichen Themen zu knabbern und immer wieder die gleichen schwierigen Situationen/Momente erlebe, trügt. Es mögen zwar ähnliche Themen sein, ich bin aber anderswo. Wie eine Spirale - ich begegne dem Punkt wieder, befinde mich aber auf einer anderen Ebene, weil ich seit dem letzten Mal Dinge dazugelernt habe.

Außerdem: Deine letzte Therapie ist 5 Jahre her! In der Zeit ist sicherlich viel passiert und das hat wahrscheinlich nochmal andere Themen ans Tageslicht kommen lassen, die jetzt angeschaut werden wollen. Oder?

Ich drück dir die Daumen und wünsche viel Mut!
Y

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Hallo,

also, ich finde es total gut, dass du dir an einem Punkt, wo du allein nicht weiterkommst, Hilfe holst! Das zeigt doch gerade, dass du kein Versager bist, und auch, dass die erste Therapie dir sehr wohl geholfen hat: einzuschätzen, was du brauchst und was dir gut tut. Ich glaube, das würde auch ein Therapeut als positiv ansehen. Auch wenn ich verstehen kann, dass du solche Gedanken und Ängste hast, glaube ich, dass sie unbegründet sind. Ich wünsch dir Mut und eine Portion Glück, den richtigen Menschen für dich zu erwischen!

Liebe Grüße, Nachteule

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Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)

hallo
danke für eure antworten
dann hoffe ich mal das die Leute da wirklich nett sind und es nicht als schwäche sehen.

@Ypsilon: dein Beispiel mit der Spirale ist echt gut. so habe ich das noch gar nicht gesehen.

okay ich hoffe mich verlässt der Mut wirklich nicht. ich werde euch dann berichten wie es war.

lg

Hallo,

ich finde es auch gut, dass du dir Hilfe holst.

Ich bin seit 8 Jahren ununterbrochen in Therapie bei drei verschiedenen Therapeuten und dazwischen zwei Klinikaufenthalte. Die ersten beiden Therapien haben zwar schon etwas gebracht, aber so richtig der Durchbruch gab's da nicht, auch nicht in der Klinik. Erst jetzt in der dritten Therapie und zusätzlicher Begleitung durch eine Beratungsstelle mache ich seit 3 bis 4 Jahren richtig Fortschritte. Nach den ersten beiden Therapien und Klinkaufenthalten hatte ich fast aufgegeben. Jetzt bin ich sehr froh, weiter gesucht zu haben und dass ich mich auf diese Therapie einlassen konnte. Manchmal braucht man einfach seine Zeit bis man für sich selbst das richtige findet. Manchmal passt eine Therapie nicht ganz, auch wenn sie an sich gut ist. Aber wir Menschen sind ja doch sehr verschieden. Und viele Menschen brauchen halt einfach mehrere Therapien.
Von meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sich wirklich lohnt. Ernst genommen wurde ich übrigens immer.

Liebe Grüße
Sabine

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„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“
Hans Christian Andersen

Huhu liebe Blackrose!
Ich kann deine Angst nur zu gut nachvollziehen. Ich hatte (ich glaube es war) letzte Woche einen Termin bei dem Vertrauenslehrer an meiner Schule. Ich hatte vorher noch nie mit jemand "Fremdem" über meine Gespräche geredet und war deshalb extrem nervös und angespannt. Das hat man wohl auch an meiner Sitzhaltung gemerkt, dass ich total verkrampft war.
Aber weißt du was? Aller Anfang ist schwer. Sobald du erstmal ins Reden kommst geht alles viel einfacher. :D Und ich hoffe das die Frau oder der Mann mit der du dort reden wirst nett ist und du genauso viel aus dem Gespräch holen kannst wie ich!

Viel Glück und Kraft!

Hallo

So heute war mein Termin. Ich war auch da. Hab mich überwunden.
Es war auch garnicht so schlimm wie gedacht.
Ich war gestern noch so nervös das ich an fast nichts anderes denken konnte.
Es war eine total nette und verständnisvolle Frau. Sie hat sich mit viel Ruhe alles angehört und hat mir dann empfohlen eine teilstatiönäre Therapie zu machen. Das kommt jedoch für mich auf Grund meines Berufs und meiner Kinder nicht in frage. Auch das konnte sie verstehen und hat mir dann eine Liste mit Therapeuten in meiner Nähe gegeben.

Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so verstanden gefühlt wie heute bei diesem Termin.
Bin so froh das ich hin gegangen bin.

Haben dann zuhause auch gleich bei verschiedenen Therapeuten angerufen und habe auch direkt einen Termin am 9 Juni bekommen.
Jetzt bin ich gespannt wie das wird

LG
Black_rose

Liebe Black_rose,

ja, das ist eine sehr erleichternde Erfahrung, wie Du es von Deinem Gespräch schilderst. Ist mir in einem anderen persönlichen Kontext auch gut bekannt: ich war vor dem ersten Beratungstermin auch schrecklich nervös und war nachher sooo froh, ihn wahrgenommen zu haben.
Der 1. Schritt ist getan. Dann kann der 2. folgen.

Liebe Grüße von abalone

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Alles hat seine Zeit

Liebe Black_rose,

Es freut mich so für dich, dass der Termin so toll gelaufen ist und du an eine so verständnisvolle Frau geraten bist. Und es ist super, dass du direkt am 9. Juni einen Termin bekommen hast! Es geht in die richtige Richtung, ich hoffe für dich, dass es so bleib. Ich drück dir die Daumen!

LG rosie