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 Betreff des Beitrags: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 01:25 
Hallo,
Mich plagt jetzt schon seit längerem die Fragen, ab wann eine Therapie erfolgreich war.
Ich bin selbst seit 1,5 Jahren in Therapie wegen Depressionen und SVV. Mir ist die Psychologin auch recht, dass ist nicht das Problem.
Ich hatte in der Therapie immer wieder "Durststrecken", Zeiten in denen ich unzufrieden war und überlegte die Therapie abzubrechen. Doch das legte sich immer wieder. Im Juni beschloss ich gemeinsam mit meiner Therapeutin die Therapie zu Ende gehen zu lassen. Das wäre Anfang nächstes Jahr und nur alle 2 Wochen, statt einmal die Woche. Ich habe mich während der Therapie sehr verändert. Aber ich bin mir nicht sicher wie viel das an der Therapie lag. Ich war wirklich eine lange Zeit ohne SVV. Darauf bin ich auch stolz. Hatte Anfang Juli aber einen für mich schweren Rückfall. Und in letzter Zeit sind meine Depressionen wieder stärker geworden. Ich bin mir wirklich nicht sicher wie es nach der Therapie weitergeht. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich "geheilt" bin. Denn irgendwie bin ich trotz allem immer noch nicht wirklich glücklich.
Woran kann ich denn erkennen, wie viel mir die Therapie gebracht hat? Und ob meine Entscheidung wirklich richtig wahr?
Es wäre schön Meinungen von Betroffenen zu hören, wie es für sie war und von Angehörigen, wie sich der Umgang mit Betroffenen gestaltet hat und ob Änderungen während des Therapieverlaufs erkennbar waren.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 01:25 


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 07:29 
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Registriert: Di 8. Mär 2011, 23:25
Beiträge: 2549
Wohnort: Münsterland
Status: Angehörige/r
Hallo,
ich finde es schon wichtig, ein Leben ohne Therapie zu versuchen, was ja das normale sein sollte. Und ich glaube, Glücklich-sein muss man lernen. Auch viele psychisch gesunde Menschen werden sich nicht als glücklich empfinden, obwohl alle Voraussetzungen dafür vorhanden sind.
Außerdem muss man aufpassen, dass man sich mit einer (längeren) Therapie nicht in eine neue Abhängigkeit begibt.

Gerade mal meine Gedanken dazu.
Gruß Line


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 09:04 
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Registriert: Fr 9. Sep 2011, 14:59
Beiträge: 3955
Status: Betroffene/r
Liebe Frau Mond,
ich glaube, bei Therapien gibt es nicht einfach ein - "jetzt bin ich fertig, jetzt beende ich sie"... ich war z.B. mal ein Jahr bei meiner Therapeutin, dann hatte ich das Gefühl, dass es gut so ist. Ich wusste, dass ich nicht weiter in die Tiefe gehen wollte, dass ich wieder stabil war und dass ich die Therapie mal eine zeitlang nicht fortsetzen möchte. Dann - nach ca. 2,5 Jahren - haben sich bestimmte Dinge in meinem Leben verändert und ich habe die Therapie wieder bei der gleichen Therapeutin aufgenommen. Mittlerweile geht es mir so gut, dass ich nur noch quasi zur Begleitung einmal im Monat zur Therapeutin gehe...

Ich denke, es ist am Wichtigsten auf sein Gefühl zu hören. Wenn man das Gefühl hat, dass die Therapie einem nicht mehr weiter helfen kann oder dass sie nicht mehr notwendig ist, dann sollte man sie langsam auslaufen lassen. Aber ich finde es ganz wichtig, dass man sich nicht zu sehr unter Druck setzt, dass man dann nie mehr zu einer Therapie gehen dürfte - denn wenn es wieder notwendig wird, kann man jederzeit wieder einmal zu einer Therapeutin gehen.

Line hat recht, dass man auch glücklich-sein lernen muss und dass es eben seine Zeit braucht. Auch Positives und Schönes kann etwas Neues und Unbekanntes sein, an das man sich erst gewöhnen muss. Du selbst hast am besten im Gefühl, ob du schon in der Lage bist, gut auf dich zu achten, Schwierigkeiten ohne Therapie bewältigen zu können, dich auf die Suche nach dem Glück zu machen...

Und ich würde dir raten ganz klar mit deiner Therapeutin zu schauen und zu besprechen, was sich seit Anfang der Therapie verändert hat. Sie kennt deinen Therapieverlauf und deine Fortschritte und kann dir helfen, diese deutlich zu machen. Sprich mit ihr darüber - dann kannst du auch selbst besser einschätzen, was dir die Therapie gebracht hat und ob und in welcher Form du sie noch brauchen würdest...

Liebe Grüße,
firefly


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Do 16. Aug 2012, 18:30 
@Line
Meinst du eine Abhängigkeit vom Therapeuten?

@Firefly
Du hast mich gerade daran erinnert, dass meine Therapeutin mir auch eine Begleitung nach der Therapie angeboten hatte. Das hatte ich völlig vergessen. In Deutschland ist es, soweit ich weiß, gut möglich nochmals eine Therapie anzufangen. Das gilt aber nur wenn man die Therapie ordnungsgemäß beendet, oder?
An sich bin ich gut in der Lage auf mich aufzupassen. Nur sobald ich wieder depressive Tage habe, wird das erheblich schwieriger. Das macht mir eben Sorgen. Die Depressionen lassen sich bei mir nur irgendwie nicht therapieren. Gibt es nicht eine Transmitterstörung (oder sowas ähnliches, weiß es grade nicht mehr so genau) durch die man weniger Serotonin etc. bekommt als andere Menschen?
Ich werde auf jeden Fall nochmal mit meiner Therapeutin über den Therapieverlauf reden. Ich wollte allerdings mall ein paar andere Meinungen hören, da momentan Sommerpause ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Do 16. Aug 2012, 18:44 
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Registriert: Fr 9. Sep 2011, 14:59
Beiträge: 3955
Status: Betroffene/r
Liebe Frau Mond,
wenn sie dir eine Begleitung angeboten hat, dann nimm dies doch ruhigen Gewissens an. Es kann nicht schaden, sich hin und wieder mit jemand Professionellen auszutauschen. Wie das organisatorisch abläuft, kann ich dir leider nicht sagen, da ich nicht aus Deutschland bin... am besten die Therapeutin fragen.

Ja, Depressionen können durch einen Serotonin-Mangel entstehen. In diesem Fall nimmt man Tabletten (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) dagegen. Warst du mal bei einer Psychiaterin und hast mit ihr darüber gesprochen? Medikamente können - vorübergehend - durchaus notwendig sein bei Depressionen...

Wie kommst du denn darauf, dass deine Depressionen sich nicht therapieren lassen? Bemerkst du nicht genug Veränderung bzw. Verbesserung? Oder hat deine Therapeutin so etwas in der Art gesagt?

Finde ich gut, dass du dann mit ihr über den Therapieverlauf reden möchtest - so bekommst du bestimmt gute Rückmeldung und siehst deine Therapiefortschritte deutlicher.

Alles Liebe,
firefly


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Mo 20. Aug 2012, 00:29 
Mach ich dann mal nach den Ferien.
Ich war mal beim Psychiater und habe Medis verschrieben bekommen. Die waren aber absolut furchtbar und haben mehr geschadet als genutzt. Und die waren definitiv nicht für den Serotonin-Haushalt :gruebel:
Meine Therapeutin redet von Besserung, das sehe ich aber anders. In Richtung Depressionen hat sich bei mir nichts verändert während der Therapie. Ich kann es zwar mittlerweile besser unter Kontrolle halten, was ich in solchen Momenten tue, aber das ändert an den Depressionen an sich ja gar nichts.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie erfolgreich?
BeitragVerfasst: Mo 20. Aug 2012, 15:42 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Hallo Frau Mond,

hm, ist es nicht schon ein Fortschritt, wenn Du es schaffst, in der depressiven Phase besser die Kontrolle über Dein Handeln behalten zu können? ich finde ja.

Therapie dauert, etwas was sich ggf. über Jahre aufgebaut hat, lässt sich nicht so schnell verändern. Der Weg aus der Depression heraus geht nicht steil nach oben, sondern es gibt immer wieder Rückschritte und Krisen. Drei Schritte vor, zwei zurück, zwei vor, einer zurück, usw.

Hast Du nur ein Medikament ausprobiert? manchmal muss man mehrere ausprobieren, bis man eins gefunden hast, wo man keine oder nur wenig Nebenwirkungen sind und das hilft. Jeder Mensch reagiert anders auf einen Wirkstoff, da wir alle unterschiedlich sind.

LG
vinter

_________________
Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


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