RoteLinien

Hallo an alle ,

habt ihr schon Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gemacht?
Bringt das was und kann das eine sinnvolle Ergänzung einer ambulanten Therapie sein?
Und wie läuft so ein Treffen in etwa ab?

Ich hoffe, ihr könnt das riesengroße Fragezeichen aus meinem Kopf vertreiben, zudem Google schon mal nicht wirklich in der Lage war

Danke im Voraus!

Lieber Gruß
petit papillon

Hallo schmetterling;)
Also ich denke, dass auch die community hier irgendwo eine Selbsthilfegruppe ist.
Ich denke aber, dass das ganze im privaten Leben noch persönlicher und etwas schwieriger als so anonym ist.
Ich habe keine Erfahrungen gemacht, aber ich bin davon überzeugt, dass das auf jeden Fall hilfeich und unterstützend wirkt oder wirken kann.
Ich hoffe, dass du gute Erfahrungej machen wirst.
Liebe Grüße,
Nils

ja, bei den AA

ja, wenn einem die SHG liegt

bei den AA sitzt man im Kreis und stellt sich vor (Hi, ich heiße T. und bin Alkoholiker), dann begrüssen einen alle (Hi T.). Man muss nichts erzählen und kann nur zuhören, man kann aber auch von sich und seinem Problem erzählen, es wird nichts bewertet oder kommentiert (in der Regel)

Empfehlen kann ich dir auf Wikipedia den Artikel zum Zwölf-Schritte-Programm.

Darf ich fragen, zu was für einer SHG du gehen möchtest?




@Pastabrain:
ja, diese Community ist eine SHG, nur leider nicht in der Form anerkannt, wie das physischen Gruppen möglich ist




Liebe Grüße

Tom

Hallo kleiner Schmetterling,

ich habe mal eine lokale SHG speziell zum Thema SVV gegründet. Sie war allerdings nur recht kurzlebig, bestand etwa ein halbes Jahr und ist letztlich gar nicht richtig zum Laufen gekommen. Überhaupt gibt es lokale SHGs zu SVV kaum, und die wenigen, die existieren, erfüllen oft nicht den formalen Voraussetzungen, weil sie zu wenig Mitglieder haben.
Von daher wäre es wahrscheinlich sinnvoller, thematisch anders - auf die zugrunde liegende Erkrankung und nicht auf das Symptom - ausgerichtete Gruppen zu suchen (Depression, Borderline, Sucht; psychische Gesundheit ...) und auszuprobieren. In wieweit man da mit der SVV-Problematik so richtig "ankommt", weiß ich allerdings nicht.

Wir hatten eine gemischte Gruppe von Betroffenen und Angehörigen, haben uns untereinander bekannt gemacht und uns über Probleme und Erfahrungen ausgetauscht. Organisatorische Probleme bestanden darin, dass die Mitglieder nicht konstant zu den Treffen kamen und manche über längere Zeit wegen Klinikaufhalten ausfielen. Inhaltlich war es für manche Angehörige schwierig, die Schilderungen von Betroffenen auszuhalten, obwohl es andererseits auch geholfen hat, ihre eigenen Kinder zu verstehen. Letztlich kann und muss die Gruppe ja selber regeln, wie sie ihre Zusammenkünfte gestaltet. Aber dafür muss sie erst einmal eine Gruppe sein.

Hoffentlich konnte ich dir ein bisschen weiterhelfen,
Gruß Line

Hallo,

danke für eure Antworten.

@ moepfel: Die Idee meiner Thera ist, dass ich zu einer SHG für BPS-Betroffene gehen soll. Jetzt weiß ich halt nur nicht, was mich da so erwartet. Hat es dir denn was gebracht, dass du dir die Probleme und evtl. Lösungsansätze der anderen Gruppenmitglieder angehört hast?

@ Line: Eine Gruppe speziell zum Thema SVV gibt es bei mir in der Nähe so weit ich weiß nicht. Und sinnvoller wäre es vermutlich sowieso, wen überhaupt, dann doch gleich in eine "spezielle" Gruppe zu gehen. Sind solche SHGs denn immer mit Angehörigen und Betroffenen zusammen oder war das nur bei deiner Gruppe so?

Gruß
petit papillon

Hi papillon,

ich war bei der Borderliners Anonymous Gruppe in der Klinik, allerdings war ich nicht kompatibel mit den Gruppenmitgliedern. Das Gleiche mit den AA. Wahrscheinlich liegt das an mir, mit dem Zwölf-Schritte-Programm komm ich ansonsten schon gut klar, zumindest mit den meisten Punkten. Am besten probierst du es mal, es ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn du dir ein eigenes Bild davon machst. Ich habe während der gesamten Klinikzeit wöchentlich an den Sitzungen teilgenommen, danach aber nicht weitergemacht, da ich es für mich als nicht passend empfand. Ich hoffe, daß du einen besseren Zugang dazu hast als ich.

Viel Erfolg und alles Gute,

Tom

Lieber kleiner Schmetterling,

ich persönlich wäre vorsichtig, wenn deine Diagnose weit weg von BPS sein sollte, in eine solche Gruppe zu gehen. Ich glaube, dass das mitunter sehr, sehr belastend sein kann, weil Borderline neben dem SVV ja vorallem mit sehr schwerwiegenden zwischenmenschlichen Problemen einhergeht und das für Nichtbetroffene sicher sehr schwierig werden könnte. (Ich selbst bin Betroffene und scheue den Kontakt einer solchen Gruppe aus diesem Grund.)
Aber deine Therapeutin wird das sicher nicht ohne Grund vorgeschlagen haben. Vielleicht fragst du sie mal, warum sie denkt, dass du gerade von einer solchen Gruppe profitieren könntest.

In jedem Fall wünsche ich dir viel Erfolg bei der Suche einer für dich passenden Gruppe.

Liebe Grüße,
Fragile

@ fragile + moepfeö: Leider liegt aber die Diagnose nicht weit weg von BPS, sondern ich hab genau die bekommen. Das ist jetzt schon ein paar Monate her und eigentlich war auch ein etwas längerer Klinikaufenthalt geplant. Das hat aber nicht funktioniert und deshalb soll ich jetzt zusätzlich zur ambulanten Therapie noch in die SHG gehen.
Wenn ihr aber nun alle mehr oder weniger negative Erfahrungen damit gemacht habt und deshalb davon abratet, hab ich grad auch nicht wirklich den Mut, es einfach mal auszuprobieren.

Nein, sind sie nicht. Es kommt immer darauf an, wer eine SHG mit welchem Schwerpunkt gründet.
Ich hatte halt hier mit RoteLinien positive Erfahrungen, so dass ich sie in die 'reale Welt' übertragen wollte.

Gruß Line