RoteLinien

Hallo, wir haben den sehr starken Verdacht, dass unsere Tochter (fast 14 Jahre alt) sich | editiert |. Wir konnten aus ca. 3 m Entfernung parallele | editiert | auf dem Oberschenkel sehen, haben | editiert | in einer Dose neben dem Bett und einen Waschlappen mit | editiert | gefunden. Ihre Freundin hat uns angerufen und mit der Bitte um Verschwiegenheit erzählt, dass unsere Tochter es ihr erzählt hat, dass sie sich | editiert | (und diese hat es auch gesehen und sie darauf angesprochen). Sie trägt seitdem plötzlich nachts eine lange Hose, was sie nie gemacht hat (und zeigt sich gar nicht mehr mit nackigen Beinen). Sie hat in Deutsch auch einen Poetry Slam zu diesem Thema geschrieben.
Sie ist uns gegenüber seit einer ganzen Weile sehr verschlossen, verheimlicht und lügt viel und begegnet uns mit viel Abwehr und Aggression.
Wir möchten sie einerseits gerne so schnell wie möglich darauf ansprechen und ihr helfen (lassen), haben aber große Sorge, dass sie alles abstreitet und sagt, dass wir uns das alles einbilden. Und dass sie sich dann noch mehr versteckt und verschließt.
Sie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich, da wir Eltern eine gewisse Zeit räumlich getrennt waren und dann mein Mann an einem sehr schweren Krebs erkrankt ist.
Wir hatten den Versuch unternommen, dass sie sich bei einer Psychologin beraten kann, aber nach 4 Sitzungen hat sie beschlossen, dass sie das nicht mehr machen möchte, weil sie sagt, dass es ihr nichts bringt und sie das nicht braucht.

Gibt es Erfahrungswerte, was ein guter Moment ist, sie auf unseren Verdacht/ unsere Sorge/ unser Wissen anzusprechen? Ist es ratsam, das erst zu tun, wenn es klipp und klar in einer Situation zu sehen ist? Ist es wichtig, nicht zu lange zu warten bis man miteinander darüber spricht? Wie sollte man sich verhalten und wie können wir am besten helfen?
Wir sind ziemlich verzweifelt und würden uns über Einschätzungen oder Tipps sehr freuen. Schöne Grüße!

Hallo,
schön das ihr euer Tochter helfen möchtet.
Aber den richtigen Zeitpunkt oder das Patentrezept gibt es nicht.
Wenn ihr schon vorher gut mit einander reden konntet dann würde ich mit reden versuchen. Aber auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Eher die Richtung. Das euch Veränderungen an ihr aufgefallen seid und euch diese etwas Sorge bereiten.
Hoffe es ist zu verstehen was ich meine.
Lg

Hallo Angie,
aus Sicht einer Betroffenen, die lange alles versteckt hat: Für mich war es einerseits schrecklich, von meiner Mutter darauf angesprochen zu werden und andererseits die pure Erlösung. Ich war da aber auch selbst schon aktiv auf der Suche nach Hilfe, weil mir sehr schnell klar war, dass ich da in etwas hinein geraten bin, was mir überhaupt nicht gut tut.

Du beschreibst, dass deine Tochter sehr verschlossen und abwehren euch gegenüber ist, vielleicht ist da ein "Ansprechen" in Form eines Briefes einfacher. Da kannst du beim Schreiben gut überlegen, was du ihr mitteilen, sie fragen willst und sie hat Zeit, über ihre Reaktion nachzudenken.
Ich halte es für wichtig, dass du ihr mehr beschreibst, was die Vermutung mit dir macht und weniger, dass du Mutmaßungen über sie, ihr Verhalten, ihre Gedanken anstellst.
So im Sinne von "ich mache mir Sorgen", "ich bin unsicher, wie ich dich unterstützen kann", "was brauchst du?"
Schreib ihr vielleicht auch von den verschiedenen Dingen, die dich zu der Vermutung führen, dass sievsixh selbst verletzt, so dass ihr klar wird, dass es nicht funktioniert, weiterhin ein Versteckspiel zu spielen.

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Ich sende dir viel Kraft und liebe Grüße!
Y

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