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BeitragVerfasst: Mo 4. Sep 2017, 19:30 
Hallo zusammen,
meine Tochter (16) ist nach diversen Problemen mit Ihrer Mutter vor 2 Jahren aus eigenen Stücken zu mir und meiner Frau gezogen, mit welcher Sie an sich ein gutes Verhältnis hat.
Nach einigen Phasen hat Sie uns nach dem wir Sie explizit auf einige Situationen angesprochen hatten (durch viele und recht intensiven Gesprächen) gesagt, dass Sie sich | editiert |. Gemäss Ihrer Aussage sei es nur zweimal gewesen, jedoch sind wir uns recht sicher, dass es auch nach dem letzten Gespräch (welches eigentlich recht positiv verlief) erneut passiert ist.

Seit knapp einem Jahr hat Sie einen Freund welcher etwas älter ist wie Sie, leider geht er nicht immer so mit Ihr um, wie es ein verliebter Teenager gerne hätte. Dies macht Sie noch zusätzlich traurig und nachdenklich.

Wegen der Situation mit Ihrer Mutter hat Sie Probleme damit Gefühle zu äussern, und sich grundsätzlich mitzuteilen (sei es positiv oder negativ) sie ist immer sehr zurückhaltend, und sämtliche Dinge müssen ihr fast schon aus der Nase gezogen werden.

Beim ersten Gespräch wo meine Frau mit Ihr hatte, hatte Sie gefragt ob Sie denn Depressionen hatte damals war die Situation allerdings noch nicht so ernsthaft dass diese Frage verneint wurde (Hormone, Pubertät etc.) beim letzten Gespräch hatten wir Ihr angeboten uns gemeinsam Hilfe zu suchen, hier meinte Sie nur dass Sie das nicht als notwendig empfindet. Allerdings haben wir nun doch Bedenken und glauben dass wir uns doch anderweitig um Hilfe umschauen müssen, da wir alleine nicht weiter kommen, und Sie uns beiden gegenüber vermutlich nicht ehrlich ist.

Natürlich wollen wir Sie hier nicht unter Druck setzen und Sie zu etwas drängen, aber dennoch sehen wir an Ihrem Verhalten, dass definitiv Handlungsbedarf besteht, auch wenn Sie auf unser Fragen hin immer meint, es sei alles in Ordnung.

Nun wissen wir nicht wie wir mit dieser Situation umgehen sollen.
Da Sie von sich aus noch nie wirklich zu uns gekommen ist, haben wir Angst, dass wenn wir darauf warten, es schlimmer wird.
Auch wollen wir Ihr die Hilfe nicht aufdrängen.

Vielen Dank für Eure Ratschläge!


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Verfasst: Mo 4. Sep 2017, 19:30 


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BeitragVerfasst: Fr 8. Sep 2017, 20:53 
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Administrator

Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:13
Beiträge: 4826
Status: Betroffene/r
Hallo Dornen,
herzlich willkommen hier!
Das ist keine leichte Situation, in der ihr steckt... - wenn deine Tochter nicht von sich aus Hilfe möchte, bringt es auch tatsächlich kaum etwas, sie dazu zu zwingen.
Was euch aber vielleicht etwas weiter bringen könnte: Teilt ihr mit, dass ihr euch Sorgen macht. Signalisiert ihr immer wieder, dass ihr für sie da seid. Es ist schwer, die Balance zwischen Zuwendung und Aufdringlich-Sein zu finden.... - wichtig ist vor allem, dass ihr nicht damit aufhört. Ich habe laaange gebraucht, um mit dem Reden anzufangen. Und das auch nur, weil eine Person immer und immer wieder nachgefragt hat.
Vielleicht schreibst du ihr einen Brief? Da kannst du genau überlegen, was du ihr mitteilen willst und sie hat Zeit das wirklich bei sich ankommen zu lassen und dann auch zu überlegen, wie sie reagieren will.

Viele Grüße und viel Kraft sendet
Y

_________________
Und wir sind nicht mehr zag / unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein / aus dem vergangenen Tag.


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BeitragVerfasst: So 10. Sep 2017, 15:00 
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Registriert: Di 25. Jul 2017, 17:31
Beiträge: 1123
Wohnort: zu Hause
Status: Angehörige/r
Hallo,
ich habe mich selbst erst vor kurzen hier angemeldet. Ratschläge kann ich dir nicht groß geben, abgesehen davon, dass bedrängen und ,,zwingen" insbesondere in dem Alter nichts bringt.
Aber ich kann dir sagen, dass es hilft hier zu schreiben und zu lesen, denn man merkt, es gibt noch viele Leute mehr, mit ähnlichen Problemen, man ist nicht allein!


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BeitragVerfasst: Sa 16. Dez 2017, 07:24 
Hallo,
es Ist mit Sicherheit eine sehr komplexe Situation, v.a. Deshalb, weil jeder Mensch anders ist. Tatsächliche bin ich aber der Meinung, dass hier „zwingen“ vielleicht nicht so verkehrt wäre. Natürlich kann man generell sagen, dass die Wirksamkeit, wenn jemand gezwungen wird, nachlässt usw. aber andererseits: Ihre Tochter ist 16. Da spielt die Pubertät auch eine große Rolle dabei. Therapie wird als beschämend und sinnlos betrachtet, sie sieht sich selbst als Erwachsen und möchte Ihre Hilfe nicht. Aber SIE ist das KIND. EIn Kind, das wohl Hilfe braucht. Und da sie anscheinend noch noch nie in Therapie war (und daher rational ablehnen könnte), kann sie doch gar nicht wissen, ob es ihr was bringt oder nicht. Was wäre, wenn Ihre Tochter zwar anfangs wütend wäre, doch dann entdecken würde, dass es ihr hilft und gut tut? Vielleicht stellt sie sich in der Therapie gar nicht so quer? Ein Versuch wäre es doch wert nicht?

War bei mir die gleiche Situation. Ich hätte mir gewünschten, dass irgendwer bei mir hart durchgegriffen hätte und das alles -zumindest versucht - hätte zu unterbinden. Klar wäre mein pubertierendes Ich böse gewesen, aber im Hinblick auf ein ganzes Leben doch unwichtig.

Lg


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BeitragVerfasst: Sa 16. Dez 2017, 14:11 
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Administrator
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Registriert: Mi 9. Mär 2011, 22:31
Beiträge: 6289
Status: Angehörige/r
Eurydike1996 hat geschrieben:
War bei mir die gleiche Situation. Ich hätte mir gewünschten, dass irgendwer bei mir hart durchgegriffen hätte und das alles -zumindest versucht - hätte zu unterbinden. Klar wäre mein pubertierendes Ich böse gewesen,


Genau da sehe ich die Problematik - rückblickend kann man leicht sagen, es wäre besser gewesen, mich zu zwingen. Da hat ja Einsicht schon Einsicht gehalten.
Aber ich vermute, dass man in der aktuen Situation nur sieht, dass die eigenen Wünsche übergangen werden und man sich gezwungen fühlt. Und das ist definitiv keine vertrauensbildende Maßnahme, wie viele User hier schon erzählt haben. Und sicher kein guter Ausgangspunkt, um sich zu öffnen.

Grüße, OmaNik

_________________
Wein doch nicht! Tränen fließen des Nachts auf das Kissen, leise schluchzend, keiner solls wissen. Tränen groß und voller Leid, Tränen von unendlicher Traurigkeit.
Der Kopf so leer, das Herz so schwer. Und keiner da, der Dir nah und Dich tröstet. Mach die Augen auf! Ich bin doch da und Dir nah. Und ich tröste Dich. Wein doch nicht!
(unbekannt)


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BeitragVerfasst: Sa 16. Dez 2017, 19:07 
Hallo,

ich selbst glaube, dass eine Therapie nur etwas bringt, wenn das Kind es möchte. Meine Tochter kam zu uns, erzählte von ihren Problemen und sagte sofort, dass sie Hilfe braucht und möchte. Ich stand damals unter Schock, habe mechanisch gehandelt. Da ich selbst auf dem Klinikgelände arbeite, ging bei uns alles schnell und vom ersten Gespräch mit ihr bis zur Aufnahme in der Klinik vergingen 3 Wochen. Sie war 4.5 Monate in der Klinik, ist seit 1.5 Monaten wieder zu Hause.

Am Anfang war ich sehr verzweifelt, weil sie sofort einen "Rückfall" nach dem anderen hatte und ich habe alles infrage gestellt. Jetzt, nach 6 Wochen denke ich, die Klinikzeit hat ihr gezeigt, dass sie nicht alleine ist. Alleine das ist schon mega wichtig. Sie hat Kontakt mit den anderen Patientinnen und ihr tut das gut.

Ich habe aber auch gelernt, das war sehr hart, steinig und hat mein Leben verändert, dass ich nicht darüber "Herr sein darf", dass Leben lebenswert ist. Ich stelle ihre Gefühle nicht mehr infrage oder versuche sie zu beschönigen, obwohl sie nicht schön sind. Ich fange an sie zu verstehen und damit auch ihre Gefühle, ihre Wünsche nach dem nicht mehr Leben. Das ist irgendwie komisch, das zu schreiben .... aber ich finde, seither kann ich mich besser reinfühlen und weiß auch besser, wo sie was braucht.

Wie ihr Weg weitergeht: ich weiß es nicht. Aber sie fängt an, kleine Pläne zu machen... fragt z.B., ab wann sie sich ein Tattoo stechen lassen darf. Ja, manche schreiben jetzt: Hilfe, sie ist erst 14 3/4. Ich werte es aber als positiv, weil ich sage, allein dann mit 18. Und bis 18 sind noch gute 3 Jahre hin. Und wenn sie ok sagt, dann ist das erstmal positiv...weil es für mich LEBEN bedeutet.

Ich versuche ihr immer zu signalisieren, dass ich da bin und das sie jederzeit kommen kann. Egal ob Tag, ob Nacht...egal. DAs ist denke ich wichtig, dass man sie nicht zwingt, aber signalisiert: ich bin bereit, wenn du soweit bist.

Alles Liebe
Nicki


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BeitragVerfasst: Sa 16. Dez 2017, 19:15 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 20:33
Beiträge: 1942
Status: Betroffene/r
Ganz davon ab, dass der Beitrag ja schon einige Wochen alt ist und die Erstellerin vielleicht gar nicht mehr hier liest.... bin ich OmaNiks Meinung.

Hätte man mich damals zu einer Therapie gezwungen, hätte ich total verweigert.
Der Wunsch, etwas zu ändern, muss von einem selbst kommen.... nicht von anderen...


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