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BeitragVerfasst: Mi 3. Feb 2021, 02:03 
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Beiträge: 21
Status: Betroffene/r
Hallo Leute,

vor kurzem habe ich es schon wieder getan, obwohl ich doch so lange stark war.
Ich weiß nicht mal den Grund dafür, ich bin weder traurig, wütend oder gestresst.
Mein letztes mal entstand auch einfach aus dem Affekt, ich habe ja so viele Jahre mir körperlichen Schaden zugefügt. Auf einer Seite will ich da raus, bin zufrieden mit mir, selbst wenn ich nichts mache. Doch wenn ich sehe, das nichts mehr zu sehen ist, hasse ich es.
In meinem Kopf sagt dann alles zu mir: Das sieht jetzt aber gar nicht gut aus, ist ja alles verblasst. Danach ist mein Kopf zufrieden und meint das jetzt alles wieder stimmt.

Vielleicht hört es sich für manche komisch an, aber ich mache es schon lange nicht mehr aus Gefühlsgründen. Mein Körper denkt dann das es nicht mein eigener Körper sei und das es nicht gut wäre es nicht zu tun, da er ja dann nicht schön ist.

Ich bin mittlerweile 24 Jahre alt, nehme jetzt seit einiger Zeit mein Sertralin 50 Milligramm. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich noch tun soll. Mehrmals habe ich versucht eine Klinik zu kontaktieren, die mit mir ein Ambulantes DBT macht, aber melden tut sich keiner bei mir, obwohl sie meinten, dass sie mich zurückrufen würden.
Warum wollen die mir nicht helfen? Ich mein ich will das ja schon freiwillig machen und dafür sind die ja zuständig.


Vielleicht hat ja jemand einen guten Rat für mich.
Liebe Grüße,
Nekita

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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd’ erwachsen!


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Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 02:03 


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BeitragVerfasst: Mi 3. Feb 2021, 16:30 
Hallo kann es denn sein das du daa Gefühl hast, das du es "verdient" hast die selbst zu verletzten. Das du eigentlich zufrieden mit dir sein willst und größtenteil auch bist, aber du es trozdem nicht genug bist wenn du keine Wunden mehr hast?
Ist es denn wirklich Gewohnheit denn meiner Erfahrung nach ist dann meistens irgendwo der "Hund" versteckt, der jetzt für dich aber noch nicht greifbar ist. Ich glaube nicht das man sich "einfach aus Gewohnheit" Selbstverletzt. Höre mal in dich hinein und versuche zu schauen ob du wirklich Glücklich bist und ob du das wirklich qua reiner Gewohnheit machst oder ob villeicht nicht doch noch etwas anderes sahinter steckt.
Ich verletzte mich seit kurzer Zeit leider auch wieder selber den genauen Grund kann ich nicht definieren und die Gefülslage auch nicht, aber ich "brauche" es. Zu den Therapieplatz wiso rufst du nicht einfach nochmal an und fragst nach? Wie lange wartest du denn schon?
Ich hoffe ich konnte dir einwenig helfen.
Lg


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BeitragVerfasst: Mi 3. Feb 2021, 16:45 
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Beiträge: 21
Status: Betroffene/r
Ich bin mit mir selber noch nicht im Reinen, das weiß ich. Kann unter anderem aber auch daran liegen, dass ich eine Borderline Störung habe und sie nach all den Jahren noch nicht wirklich behandelt wurde.
Die Sache ist ich versuche es jetzt bereits seit 2 Jahren und immer wieder wird mir gesagt, das man mich anrufen würde. Eine andere Klinik käme für mich halt nicht in den Sinn, da ich 6 Haustiere habe und ich sie alle alleine versorgen muss. Vor kurzem ist leider auch eins meiner geliebten Frettchen verstorben und ich bin auf dringender Suche nach einem Partner, für mein kleinen anderen Wusel.

Mit 17 Anfang 18 wurde bei mir Borderline festgestellt, wie oben bereits geschrieben bin ich 24 und die einzige Therapie war vor all den Jahren, als ich stationär war. Danach kam der ein oder andere Termin bei anderen Ärzten, aber die waren entweder extrem inkompetent oder sie rieten mir dazu wieder auf eine Station zu gehen.

LG

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BeitragVerfasst: Mi 3. Feb 2021, 17:26 
Hallo ja aber Gewohnheit ist es indemfall nicht. Das mit der Klinik ist wirklich nicht gut. Villeicht wirklich einmal anrufen und richtig druck machen. Wie sieht es denn mit einer Hypnosetherapie oder einem psychdrama oder einer psychotherapie aus käme das nicht infrage?
Bei mir wurde Borderline zwar nie festgestellt, da ich wo ich Teilstationär war erst 15 war aber die warscheinlichkeit das ich es habe ist aehr hoch ich möchte es selber nur nicht abklären lassen wegen meinem Beruf. Hast du denn gar niemand der dir die Zeit auf deine Haustiere achtgeben kann oder willst du stationär auch gar nicht?
Lg


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BeitragVerfasst: Mi 3. Feb 2021, 21:00 
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Beiträge: 21
Status: Betroffene/r
Hypnose kommt für mich tatsächlich nicht infrage, da ich daran auch gar nicht glaube. Psychotherapie käme infrage, allerdings jetzt noch nicht, davor möchte ich ganz gerne erst mal eine Traumatherapie machen, um auch mit meinem impulsiven Verhalten klar zu kommen.
Ich habe halt fast nur schwierige und verhaltensauffällige Tiere, mit denen käme keiner meiner Freunde zurecht und ich vertraue da auch niemanden deshalb meine Tiere an. Es wäre allerdings auch schwer, da ich derzeit damit beschäftigt bin, all meine Anträge für meine Reha Ausbildung zu machen und ich sie ja auch dieses Jahr beginnen möchte.

LG

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BeitragVerfasst: Mi 19. Apr 2023, 18:19 
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Beiträge: 49
Status: Betroffene/r
Hallo, ich würde es mal mit Skills probieren mir hilft immer wenn ich mir zb. Sage, dass ich jetzt erst die Wäsche abhänge und dann weiter sehe usw. Mich halt ablenke und es immer weiter nach hinten verschiebe oder stark Sport mach bis ich ausgepowert bin. Bei Skills musst du aber leider für dich selber rausfinden was am besten hilft.
Ansonsten mit jemandem reden, auch wen es ``nur" ein Tier ist. Das hilft meistens auch.
Bleib stark Broken angel


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BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2023, 00:57 
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Registriert: Mo 1. Mai 2023, 12:51
Beiträge: 11
Status: Betroffene/r
Hallo Nekita,

Dein Post liegt schon eine Weile zurück und ich hoffe, dass es dir mittlerweile schon wieder besser geht und du einen Weg für dich gefunden hast.

Ich lese bei dir zwei bis drei Probleme heraus, die möglicherweise miteinander verknüpft sind.

Ich habe bereits beim Lesen des eigentlichen Posts mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf eine vorliegende PTBS und/ oder insbesondere Borderline-Persönlichkeitsstörung getippt und zwar, weil du hier etwas sehr typisches beschriebst, wenn du deinen Körper so beschreibst, dass er denkt es sein nicht der eigene und dein dazu gehördender Kopf auch Dinge sagt, von denen du dich eigentlich distanzierst. Es handelt sich dabei nach meiner Einschätzung um dissoziative Symptome, in Form von Depersonalisation. Dissoziation beschreibst eine Störung auf den Verbindungen zwischen den Ebenen Gedanken, Gefühlen, Körper und Umgebung. Diese Störung kann auf jeder Verbindung dazwischen in jede Richtung auftreten und quantitativ (von der Stärke her) und qualitativ (von der Form her) unterschiedlich ausgeprägt sein. Gerade, wenn eine Dissoziation zwischen den Gedanken und/oder Gefühlen und dem Körper oder manchmal auch zwischen den Gefühlen und Gedanken auftritt, kann das zu einer Depersonalisation führen, wo man sich nicht mehr ganz mit sich selbst identifizieren kann. Gerade bei BPS kommt das häufig vor, da Indentiätsstörungen und Instabilität im Gefühl für sich selbst ebenfalls vorkommen können und beides in Kombination dann umso stärker wird. Bei einer Dissoziation zwischen der Umgebung und anderen Ebenen, insbesondere dem Körper und den Gedanken hingegen kann es zu einer sogenannten Derealisation kommen, bei der eher die Umgebung fremd oder wie im Traum wahrgenommen wird.

Dann beschreibst du, dass du es eher im Affekt gemacht hast, wobei die bei BPS auftretende affektive Instabilität eher mit situationsabhängigen Gefühlen zutun hat, wovon du ja den Eindruck hattest, dass das eher nicht Thema war. Ich denke, dass in der beschriebenen Situation eher ein impulsiv basiertes Verhalten vorliegt, wo es zu einer eher schnellen und nicht durchdachten Handlung geokommen ist, wobei das "Durchdenken" ja durch die Depersonalisation auch erschwert war. Hier stellt sich allerdings die Frage (vorausgesetzt es ging um die gleiche Situation), ob du es ohne Anwesenheit unangenehmer Gefühle hättest hassen können (wie es aussah) oder ob hier die Reflexion und der Zugang dazu durch die Depersonalisation erschwert war.

Dann scheint für einen Teil von dir, der Anblick der Verletzungen ein erstrebenswerter Effekt zu sein. Du sagst selbst, auf der einen Seite willst du da raus, aber da ist ja noch die andere Seite, die auch zu dir gehört. Diese Seite hat in der Situation gewonnen. Das Problem ist da, je häufiger du mit dieser Seite tauziehst, desto häufiger bekommt sie auch die Möglichkeit, die andere Seite, die da raus will zu besiegen. Diese Seite braucht ihren sicheren Platz, ihre Möglichkeit sich auszuleben ohne dir zu schaden. Um das zu ermöglichen, musst du sie verstehen und herausfinden, warum sie es ohne Verletzungen nicht schön findet, was daran den Körper zum eigenen macht. Dann kannst du nach Möglichkeiten suchen, es auch dieser Seite recht zu machen ohne etwas zu tun, was einem anderen Teil von dir nicht gefällt.

Ich führe bis ca. Weihnachten im Rahmen meines Studiums (Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik) ein Projekt zum Finden individueller Skills durch. Wenn ich auch nicht versprechen kann, dir weiterhelfen zu können, bist du willkommen dich dafür anzumelden, dass wir mal schauen können, ob wir Skills finden, die zu deiner individuellen Problemlage passen. Unter meinen Beiträgen findest du Aufrufe dazu. Der aktuellere im offenen Forum für Gäste enthält mehr Erklärungen.

Viel Kraft dir weiterhin


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