RoteLinien

Hallo liebe Forumsgemeinde...
Ich versuch jetzt mal hier ein paar zeilen zu schreiben... also ich bin 20 ubd männlich. Vor circa eibem jahr ist es das erste mal passiert. Danach für ein paar monate regelmäßig bis ich mich zusammengerissen habe. Doch seit ein paar wochen vielleicht ist es wieder da schlimmer als zuvor. | edit Line: bitte keine Beschreibungen von SVV | und noch hat es keiner gesehen. Wie es dazu kam kann ich mir selbst nicht so erklären. Ich bin zwar eigentlich immer der Außenseiter aber ich dachte ich komme damit klar. Also eigentlich sagen alle die ich kenne ich sei asozial, fett und anderes... genauer darauf eingehen möchte ich nicht... auf jeden fall hab ich immer das Gefühl von den anderen ausgegrenzt zu werden was sie oft auch ziemlich offen äußern. Ich habe sonst eigentlich ein recht normales leben zumindest meiner Meinung nach.meine eltern sagen ich bin nicht normal weil ich gewalt liebe ubd immer unterwegs bin und feuer liebe.... ich finde sie übertreiben maßlos... darum gibts auch öfters ärger wenn ich heimkomme, was eigentlich ziemlich oft nicht nüchtern vor sich geht. Ich trinke vielleicht ein bis twei mal die woche. Meistens um die 12 bier am abend. Ich finde es normal weil viele meiner freunde auch so trinken. Doch meine eltern finden es nicht normal... in der arbeit läuft eigentlich alles ganz gut bis auf die probleme mit den Kollegen die ich bereits schilderte. Manche sachen will ich jetzt hier auch nicht äußern. Naja ich wollte mir auf jeden fall nur mal ein paar meinungen einholen zu der ganzen geschichte... eigentluch weniger wegen mit sondern eher weil immer viele zu mir sagen ich sei krank und nicht normal....
Danke schon mal

Hallo Gast,

Du schreibst, dass Du Dein Verhalten "normal" findest und nur andere sagen, dass es nicht so ist. Aber Dir scheint die "Außenmeinung" sehr wichtig zu sein.

Zum Thema SV. Meiner Meinung nach, ist SV eine Sucht, Du kannst es nicht lassen, obwohl Du es willst. SV ist auch immer ein Symptom einer anderen psychischen Erkrankung. Daher würde ich schon sagen, dass Du ein Problem hast und würde Dir raten, Dich in professionelle Hände zu geben.
Ich selber bin auch Opfer von Mobbing gewesen und deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Du mit der Situation glücklich bist. Du hast es vielleicht akzeptiert, aber in Dir scheint etwas zu brodeln.

Die große Frage ist jetzt nur:
Möchtest Du denn Dein Verhalten ändern? oder willst Du so bleiben, wie Du bist?

Liebe Grüße
vinter

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Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~

Sagen wir mal so- ich hab mir schon oft Vorwürfe gemacht... aber das mit der außenmeinung denke ich ist gar nicht so leicht zu ändern denn die leute haben einfach ihr starres bild und da passe ich anscheinend laut denen nicht rein. Es ist hald deprimierend wenn man selten mitgenommen wird wenn kollegen was machen... aber ich bin mir hald auch nicht sicher ob das der wahre grund ist. Ich fahre oft alleine in den urlaub und da hat man viel zeit zum nachdenken und trotzdem komme ich nicht auf das ergebnis. Ich war und bin hald in der familie das "sorgenkind" wenn man es so nennen darf. Habe schon paar anzeigen bekommen u.a. wegen alkohol am steuer... das sind so die sachen die mir auch oft durch den kopf gehen... | edit Line | Prinzipiell will ich also schon was ändern aber ich will es selbst machen... ich war damals bei einer suchtberatung und der mann war durchaus schockiert. Ich habe zwei wochen nichts getrunken und dann gings von vorne los.... man kann vll schon von einer art sucht sprechen aber nicht so dass ich jeden tag saufen muss sondern hald immer wieder dann aber richtig... genau so verhält es sich beim sv irgendwie...
Also kurz gesagt ich verstehe es einfach nicht... es stimmt was nicht aber was...

Hallo Gast,
zuerst einmal willkommen hier. Zu dem Inhalt deines Postings möchte ich dir folgendes sagen:

dass dein Umfeld deine Liebe für Gewalt (reale oder virtuelle?) nicht teilt, kann ich gut nachvollziehen.
Was den Alkoholkonsum betrifft, ist es wirklich deine Meinung, dass 'nicht nüchtern' ein normaler Zustand ist oder willst du unsere Reaktion testen?
Belastet dich das SVV?

Gruß Line

PS Groß- und Kleinschreibung erleichtert uns allen das Lesen deiner Postings ;-)

Nur kurz, weil ich auf dem Sprung bin:

Hast Du schon mal was von Quartalstrinken gehört? die können auch eine Zeit lang ohne und dann geht es los.
Und alleine ist es sehr, sehr schwer, bis unmöglich was zu ändern. Du wirst professionelle Hilfe brauchen und ggf. auch mal eine Zeit lang aus Deinem gewohnten Umfeld raus müssen.

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Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~

Belasten ja und nein. Ja weil es einfach ein gewisser Zwang ist, was man ja eigentlich gar nicht möchte, zumindest davor nicht... und nein weil es dann doch irgendwie befreiend ist, auch wieder wie beim trinken...
zu dem normal muss ich sagen ich finde es normal dass es wenn hald dann mehr wird, andere eben nicht. Aber eben viele meiner Freunde auch ziemlich viel trinken. Ich selbst bin ja nicht gewalttätig... Wenn dann nur im betrunkenen Zustand... viel eher meine ich damit, dass ich mir gerne Auseinandersetzungen ansehe und es eben toll finde... Es gibt einfach nen kick, wenn man mitten in Krawallen drinsteht und es live miterlebt... Das finden andere eben nicht...
Aus dem umfeld raus, tja das versuche ich auch schon seit geraumer zeit, jedoch kann ich das nicht so leicht und will es irgendwie auch nicht, denn was hab ich dann noch... und von der Arbeit her könnte es auch probleme geben, wenn jemand was mitbekommt....

Hallo du,
erstmal: Ich find's gut, dass du dich hier zu Wort meldest, dir irgendwie Hilfe suchst.

Selbstständig aus dem gewohnten Umfeld herauszukommen, ist mit Sicherheit sehr, sehr schwer. Jedenfalls wenn du - wie du ja auch schreibst - das Gefühl hast, dann nichts mehr zu haben. Ich glaube, vinter meinte eher, das so eine Umstrukturierung des Umfeldes möglicherweise von einem Klinikaufenthalt begonnen werden könnte. Dann bist du halt wirklich raus aus allem und kann mit Unterstützung mal von außen gucken, was da eigentlich tagtäglich passiert und was du brauchst, damit sich etwas ändert.
Was deine Arbeit angeht: Meinst du nicht, dass früher oder später sowieso jemand was mitbekommen wird? Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass das so wie du beschreibst ohne Folgen bleibt, die auch Auswirkungen auf deine Arbeit haben. Und da ist es wahrscheinlich besser, wenn du sagen kannst, dass du dich um professionelle Hilfe bemühst oder sogar schon welche hast.
Ganz abgesehen davon: Was hast du zu verlieren? Du könntest es versuchen, dir Hilfe zu holen und wenn du dann das Gefühl hast, dass das nicht richtig oder gut ist, dann lässt du es eben wieder...
Oder?

Viele Grüße!
Y

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Hallo Gast,

ich stelle mir dein Leben gerade ganz schön anstrengend vor mit den von dir genannten Baustellen und den tatsächlichen oder erwarteten Reaktionen darauf.
Hast du Menschen, mit denen du darüber reden kannst? Professionelle Hilfe erscheint mir auch sinnvoll, weil einfach zu viele Probleme zur selben Zeit da sind. Die alleine zu bewältigen erscheint mir kaum möglich.
Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du deine Probleme angehst und sie nicht verdrängst.

Gruß Line

Das ist natürlich sehr leicht gesagt so schwupp mal weg... ich denke hald selbst nicht dass ich es so nötig habe und denke es gibt wahrhaft schlimmere/s...
Das mit der Arbeit ist so eine Sache irgendwann wirds bestimmt mal wer merken wenn es so weiter geht.... sagen ja eh schon die die mich besser kennen, das ich nicht normal bin...
Was ich zu verlieren habe ist denke ich mal ein Ruf... denn wenn man sich solche Hilfe holt dann will ich gar nicht wissen was alle sagen werden...
Jemand um zu reden... naja nicht wirklich- vor ein zwei Wochen hab ich mich mal mit meinem besten Kumpel bereden wollen, natürlich waren wir beide nicht nüchtern... das Problem dabei war nur das er mir dann davon erzählt hat dass er selbst schon öfter an | editiert | gedacht hat. Dabei weiss ich nicht was man dvon halten soll denn danach hat er alles dem suff zugeschrieben... auf jeden fall wars das dann wieder mit dem Austausch
Und das komische ist ja irgendwie das SvV kommt ja nicht immer vor sondern nur immer wieder, wenn ich einfach so nen Drang bekomme...

Hallo Gast,

was würdest du sagen, wenn einer schreiben würde: "Ich bringe ja keinen Menschen um, wenn, dann nur im betrunkenen Zustand ..." ???
Um es mal ganz krass zu formulieren.
Ich kann verstehen, dass dein jetziges Verhalten eine Reihe von Gründen hat, für die du nichts kannst ... aber trotzdem trägst du die Verantwortung für dich, auch im angetrunkenen Zustand. Wer wegen Trunkenheit am Steuer einen Menschen umfährt, kann sich auch nicht damit rausreden, dass er das normalerweise ja nie gemacht hätte. Alkohol ist eine Sucht, und SvV auch, und ich würde mich sehr freuen für dich, wenn du nicht in deinem "alles ist normal"-Gefühl bleibst, sondern dich aufrütteln lässt und etwas für dich tust. Du bist es wert, dass du dir und anderen keinen Schaden zufügst!
Und ich weiß, welchen Ruf ich lieber hätte: nicht den eines gewalttätigen, nicht normalen Betrunkenen, sondern den eines Menschen, der sich Hilfe gesucht hat, um mit seinem Leben besser klar zu kommen ... Natürlich würde es Leute geben, die über dich reden würden und dich vielleicht als "Psycho" abstempeln. Aber die reden auch jetzt schon über dich, nur vielleicht anderes. Letztendlich hast du keinen Ruf zu verlieren, sondern einen zu gewinnen.

Ich hoffe, du verstehst, dass ich dich mit meinen Worten weder abstempeln noch fertigmachen will. Ich will dich ermutigen, dich auf die Suche nach dem Menschen zu machen, der du eigentlich bist und sein willst.

LG, Nachteule

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Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)