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Moderatorin: mamusch
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Meine Tochter

Sa 16. Jun 2012, 09:46

Hallo,
Meine 12 jährige Tochter verletzt sich seit 6 Monaten selber.Ich habe sie auch schon nach den Grund gefragt und sie sagte nur das sie sich selbst bestraft,aber das muss doch auch ein Grund haben wieso sich dann bestraft.Ich habe das nur erfahren durch eine Vertrauenslehrerin von meiner Tochter.Sie meinte das ich es erfahren musste,weil sie schon Gedanken hat sich was anzutun.Ich war natürlich total am Boden zerstört.Ich weiß nicht was ich machen soll.Die Therapeutin redet zwar mit mir und meiner Tochter,aber meine Tochter sagt das es ihr nicht hilft.
Vor ein paar Wochen habe ich ein | editiert | in ihrer Schultasche gefunden und war entsetzt.Ich habe mich schon infomiert über SvV und da steht das man nach einen Sport suchen sollte was den SvV Druck lindern sollte,aber meine Tochter macht doch schon seit einer Zeit lang Karate.
Ich bin verzweifelt,weil ich eben auch Berichte gelesen habe wie schlimm das werden kann.

Ich hoffe ihr könnt mir Tipps oder sonst was schreiben.
MFG
Ashley

Sa 16. Jun 2012, 09:46

Re: Meine Tochter

Sa 16. Jun 2012, 12:30

Hallo Ashley,

es ist nicht einfach, sogar meist unmöglich eine konkrete Antwort auf das "warum" (Ursachen, Auslöser) zu bekommen.
Meist hilft es, sich vorzustellen, wie man selber mit Stress umgeht, vielleicht hilft ein Gespräch mit der besten Freundin, vielleicht das Auspowern beim Laufen, vielleicht aber auch Zigaretten oder größere Mengen Alkohol. Deine Tochter hat am eigenen Leib erfahren, dass ihr die Selbstverletzungen helfen.
Diese Art der Stressbewältigung ist natürlich nicht gesund, aber sie funktioniert. Wichtig ist es deshalb, zusammen mit einem Therapeuten sowohl nach den Ursachen für das SVV zu suchen wie gemeinsam Lösungsansätze bzw. Alternativen zu entwickeln. Einfach ist dieser Weg nicht und man kommt auch nicht in kurzer Zeit vom SVV weg.
Wichtig sind für deine Tochter Menschen, denen sie vertrauen kann. Eltern sind leider oft "zu dicht dran". Als Betroffener mag man sie nicht belasten, nicht verärgern, nicht enttäuschen.

Ich finde es auf jeden Fall gut, dass du ihre Probleme ernst nimmst und dich informierst.
Einen lieben Gruß von Line

Re: Meine Tochter

Sa 16. Jun 2012, 14:14

Es ist nur schwierig zu sehn wie sie -mit so jungen Jahren- sich zerstört.Sie hat eigentlich keinen Grund sich zu verletzen und ich denke das das vom Internet kommt und da sich Tipps holt wie man sich verletzt.Sie sagt zwar immer das es nicht stimmt ich bin mir aber nicht sicher ob sie sich nicht nur da rein steigert.Sie hört auch mittlerweile andere Musik und wenn ich sie ansehe dann hat sie immer so ein künstliches Lächeln auf den Lippen als ob sie mir nicht zeigen will wie traurig sie ist.Ich mach mir Sorgen und weiß nicht mit wem ich darüber reden soll.Mit meinen Mann aufjedenfall nicht.Er ignoriert das und will am liebsten von den Problemen meiner Tochter nix wissen.

MFG
Ashley

Re: Meine Tochter

Sa 16. Jun 2012, 17:39

Hallo Ashley,
deine Tochter wird sicher einen Grund dafür haben, warum sie sich verletzt. Es mag sein, dass sie durch das Internet auf die "Idee" gekommen ist, dass die Selbstverletzungen ihr "helfen" könnten - aber dass sie danach sucht und es letztendlich auch umsetzt... -daran kann das Internet nicht schuld sein. Da sind sicherlich Sorgen/Nöte/Ängste in ihr, die sie keinen anderen Weg mehr sehen lassen.
Wie kommt es, dass dein Mann so ignorant ist? Meinst du wirklich, dass es ihn nicht berührt, wenn es mitbekommt, dass es seiner Tochter gar nicht gut geht?

Hast du Freundinnen, mit denen du sprechen könntest? Oder magst du dich vielleicht auch an eine Beratungsstelle wenden?
... und ansonsten... - hier kannst du schreiben, wenn du magst. Das liest sicher immer jemand und denkt dann an dich - so, wie ich es gerade tue.

Viele Grüße.
Y

Re: Meine Tochter

Sa 16. Jun 2012, 20:42

Das ist nett von dir.
Ich bezeichne meinen Mann als kein "Familienmensch".Ich weiß nicht ob ich mit ihm darüber reden kann,weil er sich schnell aufregt und auch sonst drückt er meine Tochter nicht und wenn sie dann auf ihn zu geht,weist er sie immer wieder ab.Ich habe mal mit ihm geredet das er nicht immer so grob sein soll,weil ich auch manchmal das Gefühl habe das seit dem mein Mann davon erfahren hat was mit unserer Tochter ist das er sie doff anmacht mit irgendwelchen doffen Sprüchen.Mein Mann sagt dann zu unserer Tochter das er ja nix mehr sagen dürfte,weil er dann ja nicht wüsste was unsere Tochter dann macht.
Meine Tochter redet auch viel mit mir(Auch über SvV)über meinen Mann und ich habe das Gefühl das sie ihren eigenen Vater irgendwie nicht mag.
Naja meine Tochter chattet halt viel und da denke ich das sie da runter macht mit anderen "Chattern".

MFG
Ashley

Re: Meine Tochter

So 17. Jun 2012, 10:46

Hallo Ashley,

ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Man mag als Mama am liebsten alle Sorgen und Nöte der Kinder auf sich nehmen, wenn man sieht, wie schwer sie Leben nehmen und meinen, sie müssten sich selbst verletzen.

Aber auch ích möchte dir sagen, dass ich nicht an eine "Schuld" des Internet glaube. Selbstverletzungen sind heute öffentlicher, und da hat das I-net seinen Anteil, die jungen (und auch nicht mehr so jungen) vernetzen sich, aber die Ursachen sind bestimmt nicht im Internet zu sehen.

Magst du dich nicht hier anmelden? Ich kann mir gut vorstellen, dass dir der Austausch mit anderen Angehörigen und Betroffenen zu einem neuen Blickwinkel auf das Problem helfen kann. Ich würde mich auf einen Austausch freuen.

Liebe Grüße von mamusch

Re: Meine Tochter

Mi 20. Jun 2012, 21:52

Liebe Ashley,

auch ich möchte dich ermuntern, dich anzumelden und dieses Forum zu nutzen. Ich bin auch Mutter einer Betroffenen und habe hier ganz viel gelernt, auch Rat und Hilfe bekommen. Das du dich erstmal getraut hast, hier zu schreiben ist ein ganz wichtiger, guter Schritt!

Du schreibst, deine Tochter hat eigentlich keinen Grund, sich selbst zu schaden. Genau das hab ich auch gedacht. Wenn es anders wäre, dann hätte ich als Mutter auf der ganzen Linie versagt. Und beides stimmt nicht. Ganz sicher verletzt sich deine Tochter nicht aus "dummdideldei" und ganz sicher bist du eine liebevolle Mutter. Mutter sein ist ein Weg, auf dem man auch immer nur ein Stück weit sehen kann und sich mühsam voran kämpft. Aufwachsen, erwachsen werden ist auch so ein Weg. Und längst nicht alles hat mit dir zu tun. Die Frage, wo wir als Mütter vielleicht versagt haben, ist nicht besonders wichtig. Wichtiger ist, glaube ich inzwischen, wie wir heute und morgen mit unseren verletzlichen Kindern weiter gehen. Wie wir es schaffen können, die Ohnmacht auszuhalten und stark zu bleiben für die Liebe.

Was du über deinen Mann schreibst, macht mich sehr nachdenklich. Meiner hat anfangs ähnlich reagiert. Und da hab ich bei mir gemerkt, dass ich immer dazu neige, ihn in Schutz zu nehmen und zu entschuldigen. Seit ich das mehr und mehr, in kleinen Schritten, loslassen kann und mich traue, auch mal deutlich "halt" zu sagen, hat sich vieles verändert. Vielleicht müssen wir Mütter uns viel mehr raushalten aus der Vater-Tochter Beziehung. Bei uns ist die ohne meine Harmonie-Soße viel besser geworden.

liebe, ermutigende Grüße
Africa
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