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Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
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 Betreff des Beitrags: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Di 10. Apr 2018, 22:54 
Hallo ihr Lieben :)
Ich muss zugeben ich komme mir schon ein bisschen dumm vor, in meinem alter hier aufzutauchen... aber ich habe sonst keine Ansprechmöglichkeiten...
Ich habe mich vor einigen Jahren mal selber verletzt - das weiß bis heute keiner. Ich habe es damals einer Freundin erzählt und mit der seit langen aber keinen Kontakt mehr.
Wie dem auch sei...
Damals lief es echt nicht gut bei mir. Ich war in der 9. Klasse glaube ich - und wirklich richtig tief wie in einer Sucht. Es verging keine Minute ohne daran zu denken. Nun habe ich es damals aber ganz allein wieder davon weg geschafft. Die Zeiten wurden besser und ich hatte absolut keine Gedanken mehr für "sowas".

Jetzt bin ich 21 und habe beruflich wie auch privat ordentlich Stress. Es macht momentan überhaupt keinen Spaß an meiner Stelle zu sein und mit den Problemen muss ich seit tagen wieder daran denken. Wie ein Fluch der zurück kam.
Oben drauf hat mich dann gestern auch noch eine fremde Katze verletzt, und mit den Gedanken kam dann auch das Gefühl wieder.
Diese schlechte Lebensphase wird wohl mindestens noch ein Jahr andauern. Ich kann da leider nicht gegen an. Manche Dinge passieren einfach.
Aber was kann ich tun um dem Svv zu entkommen? Ich möchte da in meinem alter nicht wieder hin geraten. Das passt gerade so gar nicht.

Professionelle Hilfe kam für mich früher nicht in frage - und heute auch nicht. Ich möchte auf keinen Fall dass irgendjemand aus meiner Familie oder meinem Freundeskreis davon Wind bekommt.

Ich schäme mich immer sehr für meine Gedanken in den letzten tagen..ich denke über so viele Sachen nach, dass ich mich manchmal vor mir selber erschrecke. Es gibt so viele Menschen auf der Welt die hätten allen Grund dazu, aber ich lebe in einem trockenen Haus mit essen und trinken,...und trotzdem denke ich über sowas nach.

Ich hoffe ich habe nirgends die Regeln verletzt. Ich habe mich bemüht. Und ich hoffe ebenso, dass hier jemand einen kleinen Rat für mich über hat.
Liebe grüße


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 10. Apr 2018, 22:54 


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2018, 07:32 
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Registriert: Mi 9. Mär 2011, 22:31
Beiträge: 6287
Status: Angehörige/r
Hallo Puma (eins meiner Lieblingstiere),
schön, dass du zu uns gefunden hast - auch wenn der Anlass kein schöner für dich ist. Möglicherweise kann dir der Austausch und das Schreiben hier schon ein wenig über harte Momente weghelfen.
Der Weg zu professioneller Hilfe ist kein leichter Schritt, kann aber für viel Entlastung und Unterstützung sorgen. Niemand muss davon erfahren, wenn du das nicht willst.
Ach ja, den Gedanken, dass es vielen Menschen viel schlechter geht, kennen wohl die meisten hier. Aber das ist nicht der Punkt .... . Dir geht es nicht gut, du leidest und das ist ausreichend Grund, um Möglichkeiten der Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. In deinem Rhythmus und deinem Tempo.
Herzlich Willkommen, OmaNik

_________________
Wein doch nicht! Tränen fließen des Nachts auf das Kissen, leise schluchzend, keiner solls wissen. Tränen groß und voller Leid, Tränen von unendlicher Traurigkeit.
Der Kopf so leer, das Herz so schwer. Und keiner da, der Dir nah und Dich tröstet. Mach die Augen auf! Ich bin doch da und Dir nah. Und ich tröste Dich. Wein doch nicht!
(unbekannt)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2018, 07:38 
Hey Puma, ich finde es gut das du hier her gekommen bist auf der Suche nach Ansprechmöglichkeiten.
Ja, manchmal erscheint es schon paradox was sich im Kopf und in den eigenen Gedanken so abspielt...das kann ich von mir selbst gut verstehen bei dir.

Warum meinst du, das bei professioneller Hilfe jemand von deiner Familie oder Freunden davon erfahren würde? Alle Ärzte haben Schweigepflicht, auch die Krankenkasse darf kann und wird deiner Familie nichts davon verraten. Es würde nur jemand erfahren wenn du es erzählst.
Es gibt auch professionelle Stellen, wo man nicht in eine Praxis geht.

Um es eventuell ohne professionelle Hilfe schaffen zu können wäre es, aus meiner Sicht, sehr wichtig von dem Stress weg zu kommen. Ich denke, das dich solche belastenden Situationen immer wieder automatisch in die negative Richtung ziehen. Wenn du weißt was dich triggert, könntest du vielleicht im Alltag anfangen am Umgang mit triggernden Situationen zu arbeiten. Das können auch ganz untypische Möglichkeiten sein, z.B. aus der belastenden Situation weg gehen.

Schwierig wäre es, wenn du auch belastende Situationen bei der Arbeit hast da kann man nicht einfach weg gehen.
Wenn du Beispiele von Situationen erzählen magst die dich belasten, könnte man dir vielleicht Tipps für die Situationen geben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2018, 08:18 
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Administrator

Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:13
Beiträge: 4826
Status: Betroffene/r
Hallo Puma,
vielleicht hast du Lust, dich hier anzumelden? In geschützten Bereich ist der Austausch oft intensiver als hier im öffentlichen Bereich, in dem jeder lesen kann.
Du schreibst, dass sich deine Situation wahrscheinlich erst in einem Jahr verändern wird. Blöde Ausgangslage. Aber vielleicht auch die Chance, ganz genau zu schauen und kleine Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Ohne zu wissen, was es bei dir schwierig macht, nur ein paar Gedanken dazu: Arbeitsplatz umgestalten und so mit guten Dingen spicken, dass du immer wieder daran erinnerst wirst, dass nicht alles schlimm und schlecht ist. Regelmäßig einplanen, dir selbst etwas gutes zu tun. Im Freundeskreis schauen, ob da nicht doch jemand ist, mit dem es möglich ist, zumindest über die Belastungen zu sprechen (muss ja nicht gleich ums SvV gehen....)

Und dann doch vielleicht zumindest mal den Gedanken wagen, nach professioneller Unterstützung zu schauen? Du verpflichtest dich zu nichts, könntest einfach nur mal ausprobieren, ob es da vielleicht jemanden gibt, der dich mit professionellem Wissen unterstützen kann. Vielleicht wäre die Schwelle in Richtung Beratungsstelle etwas niedriger?

Viele Grüße und Sonne sendet dir
Y

_________________
Und wir sind nicht mehr zag / unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein / aus dem vergangenen Tag.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Mi 2. Mai 2018, 22:17 
Danke für eure liebevollen und ausführlichen Antworten.
Es tut mir auch leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich musste das ganze nur erstmal verdauen und es ist so viel los momentan...ich habe kaum Zeit.

Tja wo fange ich an. Stress ist mein Arbeitsalltag von der ersten Minute an. Ich stehe unter ständiger Angst etwas wichtiges zu übersehen oder zu vergessen und dafür eins drüber zu bekommen. Meine Chefin braucht nur einmal mit den Augen zu rollen oder genervt zu atmen, dann würde ich am liebsten in Tränen ausbrechen und davon stürmen. Das Arbeitsklima kann ich schlicht weg nicht ertragen. Von tag zu tag entsteht ein immer größeres Gefühl der inneren Aufregung, wie vor einer Klausur in mir. Angst und Unruhe.

Dass meine Familie von einer Beratung oder etwas in der Art gar nichts mitbekommen muss habe ich so nie genauer überlegt. Da habt ihr natürlich Recht. Allerdings habe ich in meinem Kopf einen regelrechten Gefühlsstopper. Dieser macht es mir nicht möglich über svv oder dergleichen zu sprechen. Es geht tatsächlich nicht. Ich weiß auch nicht warum. Ganz komisch.
Aber es hilft schon zu schreiben.

Ich würde mich gerne hier anmelden. Allerdings bin ich ja nur so selten da. Das ist so schade.
Ihr habt mir aber auf jeden Fall schon sehr weiter geholfen mit euren Gedanken anstößen.
Vielen lieben dank.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich schäme mich ein bisschen...
BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2018, 17:37 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo Puma,

auch wenn du nur selten hier bist, bist du willkommen, das sollte dich von einer Anmeldung nicht abhalten! Es ist nur einfach so, dass du mit einer Anmeldung im etwas geschützeren Bereich schreiben kannst, auf den nicht jeder zufällige Besucher Zugriff hat. Deshalb antworten viele Mitglieder dann auch erst dort oder ausführlicher.

Was du über deinen Arbeitsalltag schreibst, hört sich nun wirklich nicht gut an. Ich kann nicht beurteilen, wo der Hase im Pfeffer liegt, aber abgesehen von SV wäre das doch ein guter Grund, sich mal nach Beratung umzuschauen. Es hilft wirklich, mit professioneller Hilfe eine Situation zu betrachten, soviel kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.

Ich wünsche dir viel Mut und würde mich freuen, ab und zu mehr von dir zu lesen!

liebe Grüße
Africa


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