RoteLinien

Ich habe mittlerweile immer wieder längere Abständen bei svv gehabt in mehr als halbes Jahr. das längste war 3 Monate. Was nicht unglaublich lang ist. Für mich aber sehr lange ist und ein rießen Erfolg ist. Aber der Druck lässt nicht nach
Ich kann durch Skills den Druck etwas mindern. Die Therapeuten sagen das vespüren von Druck nach ner Zeit weniger wird. Aber bislang blieb er gleich.
Wie kann ich mir das erklären?
Das Verlangen danach ist weniger aber der Druck scheint dauerhaft enorm zu sein oder auch zu steigen.
liebe grüße, Mica

Hallo Mica,

schön dass du hergefunden hast.

Warum der Druck dich zu verletzen gleich bleibt oder nicht weniger wird kann ich dir zwar nicht genau erklären aber ich möchte dir trotzdem kurz meine Gedanken dazu schreiben.

Ich denke SV ist ein Verhalten was sich je nach Person über einen kurzen oder längeren Zeitraum entwickelt und schließlich als Bewältigungsstrategie für bestimmte Situationen bzw. Gefühle wahrgenommen wird. Da dieses erlernte Verhalten oftmals über einen großen Zeitraum (meistens Jahre) immer und immer wieder abgerufen und als positiv und hilfreich erlebt wird, wird es daher auch so nachhaltig und stark im Kopf abgespeichert. Ich könnte mir vorstellen das es deshalb so schwierig ist und es auch so lange dauert bis der Druck nachlässt.

Zu schreibst dass das Verlangen weniger ist und ich finde das zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Aus meiner Erfahrung weiß ich dass es stellenweise ein sehr anstrengender und steiniger Weg sein kann und ich habe es Dank einem Tipp, den mir eine Kollegin (eigentlich für eine andere Sache) gegeben hat, mittlerweile begriffen dass man sich zwar immer das Ziel vor Augen halten soll aber auch ruhig unterwegs mal kurz verschnaufen und zurückschauen darf auf die Wegstrecke die schon hinter einem liegt und man sich darüber freuen darf was man bis dahin schon geschafft hat. Und du hast schon richtig etwas geschafft, drei Monate sv-frei zu sein ist etwas worauf du sehr stolz sein kannst!:top:

Ich denke das wichtigste auf deinem Weg ist, dass du dich nicht zu sehr selbst unter Druck setzt sondern in langsamen und erstmal kleinen Schritten weiter vorangehst und versuchst die sv-freien Zeiten weiter auszudehnen.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und Geduld.

(Ich weiß zwar nicht ob es stimmt aber ich stelle es mir so vor, dass wenn wir auf diesem Weg an einem bestimmten Punkt angekommen sind, der Druck Es zu tun dann langsam Stück für Stück schwächer wird.)

Liebe Grüße
Igelchen

Wow dein Text war schön zu lesen und da steckt Wahrheit!
Das SVV ist schon seit 4 und halb Jahre ein Begleiter. Und ja, durch die "positive" erlebnisse damit wird es eindeutig schwieriger davon los zu kommen. Mit ist bewusst, dass es auf gar kein Fall positiv ist. Doch es ist eine Bewältigung von Problemen und Gefühlen gewesen. Und das hat mein Kopf so gespeichert. Durch das erkennen ist das Verlangen sehr gemindert. Aber der Druck bleibt, solange ich "es noch brauche" . Ich denke mein Fehler ist tatsächlich der, dass ich keine Pause mache und hinter mir schaue. ich bin verbissen auf dem Weg nach vorne und merke, dass ich damit den Druck erhöhe. Leider ist es garnicht so einfach eine Pause zu machen. Ich habe die Angst, wenn ich eine kurze Pause mache dann meine Kraft zu verlieren und eher den Weg wieder zurück gehe. Ob es tatsächlich so ist, kann ich nicht sagen. Aber probieren schadet ja nicht!
Kein Mensch kann durchgängig kämpfen und vorwerts kommen. So wie wir am Tag leben und in der Nacht schlafen.
Wenn ich das was du geschrieben hast für mich richtig intepretiert habe. Dein Text hat mich zum Nachdenken gebracht!

Hey Mica,


Ja, so war es gemeint, dass hast du genau richtig interpretiert. :) Niemand kann immer rund um die Uhr an 24 Stunden am Tag kämpfen.


Deine Angst dann die Kraft zu verlieren kann ich gut verstehen. Ich war schon öfter in Situationen wo ich auch so gedacht habe und mir keine Pause gönnen wollte sondern krampfhaft immer weiter und weiter gemacht habe. Und ab und zu hat das sogar funktioniert. Doch viel öfter ist es dann passiert dass ich durch das verbissene Kämpfen auf meinem Weg nach einer Weile immer mehr Kraft verloren habe und schließlich so erschöpft war, dass ich gar nicht mehr weiter konnte. Deshalb denke ich mittlerweile dass es gar nicht so schlecht ist zwischendurch mal eine kurze Pause einzulegen. Dann kommt man zwar insgesamt langsamer voran aber dafür ist es sicherer dass man sein Ziel wirklich erreicht.

Vielleicht magst du das ja mit dem Pause-machen mal ausprobieren und weiterhin berichten wie es dir damit geht.

Liebe Grüße
Igelchen