RoteLinien

Ich bin froh endlich eine Seite gefunden zu haben, auf welcher Angehörige sich austauschen können und sinnvolle Tipps erhalten. (Danke dafür!)
Also, die Sache ist die:
Seit Anfang des neuen Schuljahres, also September, ist eine neue Mitschülerin in meiner Klasse. Sie ist sehr nett und wir waren uns von Anfang an sympathisch. Trotzdem war sie sehr verschlossen, hat viel in Stresssituationen angefangen zu weinen und mit niemanden (außer mir) in der Schule geredet. Sehr schnell wurde klar, dass sie früher gemobbt wurden ist und ihren Problemen mit Selbstverletzung entgegenwirkt. Es war ihr dabei vollkommen egal, ob sie sich | editiert |, sich | editiert | oder | editiert firefly |
Bei ihrer ersten ,,Attacke'' in der Schule, habe ich ihr behutsam gesagt, dass sie aufhören soll. Sie hat mich perplex angeschaut und tatsächlich die | editiert firefly | weggelegt... sich dann angefangen zu | editiert |. Die Lehrer hat das anfangs nicht interessiert. Ba erich musste etwas tun und wande mich an unsere Klassenlehrerin, welche sich an ihre Eltern wand.
Danach wurde es besser, sie hörte auf sich (öffentlich) selbst zu verletzten und fing an mit unseren Klassenkameraden zu reden und etwas zu essen, lachte und machte einen fröhlicheren Eindruck. Doch nach 2 Wochen war das wieder vorbei. Sie erzählte mir von neuen Stress mit ihren Eltern und erklärte mit bereitwillig warum sie sich | editiert | und wie sie das tut, auch warum und wie entspannend das für sie ist.
Mir war klar, sie braucht Hilfe...
Ihre Eltern haben wahrscheinlich (denke ich) neuen Druck auf sie ausgeübt und wollen sie nun in eine Klinik einweisen. Sie ist am Boden fällt in alte Verhaltensmuster zurück und verschantzt sich. Ich möchte ihr wirklich helfen...

Ich weiß das ist eine sehr subjektive Sichtweise, aber ich habe es schon bei vielen Hilfestellen versucht (Sorgentelfon ect.), aber dort ist mir nicht geholfen wurden.

Hat hier vielleicht jemand eine Idee, wie ich mich am Besten verhalten und ihr (und ihren Eltern) einen Kompromissvorschlag zur Klinik anbieten kann (mit beispielsweise einer Therapie)...?


Danke im Vorraus!!!

Hallo du,

zunächst mal finde ich es gut, dass du so offen und einfühlsam auf deine neue Mitschülerin zugegangen bist. Das tut ihr sicher gut und ich glaube, ihr habt ein gutes Miteinander gefunden, oder? Aus meiner Sicht ist es auch richtig, dass du dich an eure Klassenlehrerin gewandt hast mit deiner Sorge um die Freundin. Das sie Hilfe braucht, ist auch klar.

Und jetzt kommt das Aber, was du vielleicht nicht so gerne hörst: Du mußt arg aufpassen, dass du deine Möglichkeiten und auch deine Kompetenzen nicht überschreitest. Ich sehe es als durchaus positiv, das die Eltern des Mädchens Hilfe suchen und einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen. Es gibt sicher auch ambulante Hilfen und alles Mögliche, was man tun kann - aber es liegt nicht in deiner Verantwortung und auch nicht in deiner Befugnis, das zu entscheiden.

Mein Rat für dich ist, weiter eine Freundin für deine Mitschülerin zu sein. Ein offenes Ohr haben auch für's Schimpfen auf die Eltern, aber dabei nicht vergessen, dass Eltern auch Menschen und allermeistens in Liebe und Sorge um ihre Kinder sind. Deine Freundin deshalb ermutigen, mit ihren Eltern im Gespräch zu bleiben und sich vielleicht sogar auf die Hilfe, die eine Klinik bieten kann einzulassen. Vielleicht kannst du es deiner Mitschülerin viel leichter machen, wenn du ihr die Sicherheit gibst, dass du ihre Freundin bleibst - auch wenn sie in die Klinik geht?

Und bitte gib gut auf dich acht, dass du dich nicht in eine Helfergeschichte manövrierst, die dir selbst nicht gut tut. Man kann nur teilen, was man hat und das trifft auch auf Lebensfreude, Friede und Liebe für sich selbst zu.

herzliche Grüße
Africa