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Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
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 Betreff des Beitrags: angst
BeitragVerfasst: Mo 22. Okt 2012, 23:15 
Grüß Gott, :)
Ich verletze mich seit gut einen halben Jahr. Gründe sind Druck in der Schule, Stress mit der Familie und einfach nur das verlangen da nach.
Eigentlich will ich das nicht mehr, der Verstand sagt nein, der Rest meines Körpers ruft nur so danach.
Ich will unbedingt mit jemanden darüber reden. Noch weiß es niemand, aber ich fühle mich sehr allein damit. Und habe Tag für Tag solche Angst das es jemand entdeckt und ich darüber reden muss, und andererseits sehne ich mich so nach jemanden vor dem ich meije Sv nicht verstecken brauch.

Was soll ich tun? Lehrer oder meiner besten Freundin davon erzählen? Und wie fange ich da an? Wie soll ich reagieren wenn ein Lehrer mich darauf anspricht? (Was ich für unwahrscheinlich halte das es da überhaupt einer von bemerkt...)
Könnt ihr mir eventuell kleinen Rat geben?

Grüß Gott,
Anonym :)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 23:15 


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 07:11 
Hallo,

ich versteh dich sehr gut, mir ging es auch eine Weile so.
Hast du vielleicht eine Freundin, oder einen Lehrer oder sonst jemanden dem du vertrauen kannst?
Erzählen musst du am Anfang auch nicht unbedingt direkt, je nach dem was dir lieber ist kannst du vielleicht auch erst einen Brief schreiben oder so.

Ich wünsch dir Alles Gute!

Schwarzes Schaf


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 10:36 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:46
Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo du

Ich kann dich recht gut verstehen. Ich denke viele hier kennen solche Situationen ziemlich gut. Ich finde es schön, dass du versuchst einen Schritt in Richtung Offenheit und Vertrauen und damit vielleicht auch Hilfe zu setzen.
Wenn du dir nicht sicher bist wie zum Beispiel deine Freundin oder so reagiert kannst du ja erstmal auf Nummer sicher gehen sozusagen und dich an jemanden wenden, der für sowas da ist. Zum Beispiel eine Kinder- und Jugenderatungsstelle oder ein Schulsozialarbeiter oder Vertrauenslehrer. Du musst ja auch nicht unbedingt direkt dann mit der Tür ins Haus fallen und sagen, dass du dich selbst verletzt sondern erstmal nur, dass du vielleicht ein Problem hast, es dir nicht gut geht und du nach irgendeiner Art von Hilfe suchst.

Das wären mal so meine Ideen.

Lieber Gruss

_________________
Und ich glaube daran, ich glaube man kann das Schlachtfeld in einen Garten verzaubern.
Panik- Der Wegwaise


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 12:36 
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Administrator

Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:13
Beiträge: 4826
Status: Betroffene/r
Hallo du,
ähnlich, wie das Regenhuhn schon geschrieben hat: Es ist an sich schon hilfreich, wenn man jemanden zum Reden hat. Ob du dann direkt erzählen magst und kannst, dass du dich sv, ist dann erstmal gar nicht so wichtig - vielleicht kommt das irgendwann.
Ich habe gute Erfahrungen mit einer Lehrerin gemacht - vielleicht gibt es bei euch eine/n Vertrauenslehrer/in? Oder du sprichst zuerst mit deiner Freundin darüber, dass es dir nicht so gut geht und fragst sie, ob sie dich zu einer Beratungsstelle begleiten würde - falls du das willst?!

Es ist gut, dass du dir überlegst, wie du dich öffnen kannst - ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft dafür!
Y

_________________
Und wir sind nicht mehr zag / unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein / aus dem vergangenen Tag.


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 21:34 
Grüß Gott,

Ich möchte mich an erster stelle für eure Antwort bedanken. Sie geben mir Sicherheit, mal darüber reden zu können.

Wir haben eine Beratungslehrerin an unserer Schule, die ja eigentlich für sowas da ist, allerdings habe ich ein Problem damit. Sie ist zugleich meine Religions- und Deutschlehrerin, und zu guter letzt noch Klassenlehrerin. Sie kennt mich nur als schüchterner Mensch, der nur redet wenn man ihn zwingt. Würde ich ihr das auf irgendeine weise erzählen oder meine Probleme aufhalsen, würde es mir so vorkommen als würde ich mich so nur bei ihr einschleimen wollen und Aufmerksamkeit haben wollen, außerdem würde Sie es bestimmt meinen Eltern erzählen.

Mit dem Brief finde ich das eine gute Idee, allerdings will ich damit bis nach dem Geburtstag meiner Freundin warten am 9.11. Da ich ihr das nicht vermiesen möchte :)
Professionelle Hilfe möchte ich nicht haben. Es ist mir zu unangenehm. Ich gehe ja nichtmal zum Arzt wenn ich krank bin... :(

Ich habe das Sv einige Tage ganz sein lassen und war ziemlich stolz darauf. Doch gestern und auch heute hat mich so ein seltsames Gefühl, fast schon richtige bauchschmerzen ergriffen, und ich habe es in den letzten 2 tagen ca. 4 mal gemacht, jetzt ist es endlich weg...

Grûße ganz lieb!


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 21:36 
Tut mir leid ich wollte mich eigentlich anonym nennen, das ist ein Tippfehler...


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 22:05 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:02
Beiträge: 1564
Wohnort: sonnenreichste Stadt (D)
Status: Betroffene/r
Hallo Anonym,

ich finde es großartig von dir, dass Du den Mut gefunden hast, dich ein bisschen zu öffnen und uns ein wenig anzuvertrauen. Das ist ein erster tapferer Schritt in Richtung Hilfe. Hier zu schreiben, ein wenig von dir zu offenbaren, das ist ein wertvolles Gut und wir wollen natürlich gut damit umgehen.
Nur weißt Du, wir alle hier, d.h. Angehörige (also z.B. Mütter und Väter oder Geschwister und gute Freunde) sowie Betroffene, haben immer ein bisschen ein ungutes Gefühl im Bauch, wenn wir lesen, dass ein Mensch, dem es nicht gut geht - dem es sogar so schlecht geht, dass er sich selber weh tun muss - professionelle Hilfe ablehnt. Denn wir können nur ein bisschen Unterstützung leisten und Anregungen geben, aber wir können dich nicht auffangen, wenn Du es wirklich brauchst. Wir haben nicht die Mittel und die Kräfte, dir wirklich die Hilfe zu leisten, die Du aber verdient hättest.

Hm, mit Lehrern zu reden ist immer so eine Sache, nicht wahr? Ich habe mich damals auch als erstes einem Lehrer anvertraut (übrigens auch Reli ;P) und es war anfänglich sehr schwer. Ich hab mich geschämt und konnte im Unterricht dem Lehrer kaum mehr in die Augen gucken oder richtig mitmachen, weil ich mir immer überlegen musste, was er nun wohl von mir denkt. Später habe ich mich dann noch der Beratungslehrerin an unserer Schule anvertraut, die ich auch im Unterricht hatte. Und ich hab ihr von meiner Angst erzählt, dass sie falsch von mir denken könnte und ich im Unterricht gehemmt sei, aber sie konnte mir glaubhaft versichern, dass sie das strikt voneinander trennen kann. Dass sie jetzt Beratungslehrerin ist und einfach fürs zuhören da sein kann und später meine Musiklehrerin ist und dass sie meine Leistung nicht danach bewertet, was ich ihr in den Beratungsstunden erzählen würde. Sie hat mir durch meine Abizeit geholfen und ich hab es nicht bereut. Bei beiden Lehrern nicht. Sie haben mich ganz toll unterstützt.
Aber die Therapie konnten sie dennoch nicht ersetzen. Es war letztlich die wirklich professionelle Hilfe, die mich wieder aufgerichtet hat. Aber das konnte ich auch nicht so hoppladihopp annehmen und umsetzen. Dafür habe ich auch ein bisschen Zeit gebraucht, bis ich soweit war und mich getraut habe. Aber genau das ist ja auch ok!

Hast Du denn auch Beratungsstellen komplett ausgeschlossen?
Dass dir professionelle Hilfe zunächst Angst macht und dich etwas abschreckt, verstehe ich gut. Ich hab mich auch sehr lange nicht getraut. Aber es gibt viele psychologische Beratungsstellen, die einfach mal nur ein paar Gespräche anbieten. Und die Mitarbeiter dort (z.B. Psychologen oder Sozialpädagogen), die unterstehen dort ähnlich wie ein Arzt der Schweigepflicht. Die dürfen gar nicht einfach so über dich und deine Probleme reden, auch nicht mit deinen Eltern. Eine Ausnahme ist natürlich, wenn sie annehmen müssen, dass Du dir wirklich ernsthaften Schaden zufügen willst, z.B. etwas, das dein Leben gefährdet.
Und die Mitarbeiter dort, die wissen auch, wovon Du erzählst. Die können damit umgehen und Du musst nie Angst haben, dass Du sie überforderst oder belastest. Du darfst einfach mal ein bisschen Ballast abladen ohne Angst zu haben, dass Du jemandem weh tust, oder sich jemand abwenden könnte. Die stehen dir ganz neutral gegenüber und treffen kein Urteil. Die freuen sich über dein Vertrauen und werden alles tun, um dir zu helfen.
Das ist wirklich ein tolles Gefühl kann ich dir sagen - aus eigener Erfahrung. Und vielleicht können die dir auch Tipps geben, wir Du mit Freunden und Familie ins Gespräch kommen kannst, wie es für dich leichter werden kann etc. ?!

Denk doch nochmal darüber nach.
Weißt Du, es muss nicht alles jetzt sofort in den nächsten Tagen oder Wochen passieren. Das kostet viel kraft und Überwindung - wir hier wissen das, denn die meisten haben das auch erlebt.
Du bestimmst das Tempo und jemanden zum Reden suchen, ist wirklich ein ganz großer und toller Schritt. Egal wer es letztlich ist und über was Du nachher wirklich redest. Nur schließe die vielen Möglichkeiten der Hilfe nicht gleich zu Beginn aus - es lohnt sich, darüber ein paar Gedanken zu verlieren.

Liebe Grüße und eine große Portion Kraft und Mut,
Räubertochter

_________________
Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
(Bonhoeffer- "Abschied")


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 23:12 
Danke ronja, dein Beitrag hat mir grade unglaublich viel Kraft gegeben und habe deinen Charakter gleich ins Herz geschlossen.
Da hast du wirklich eine tolle Lehrerin. Ich hoffe.meine wird das, falls ich ihr.das irgendwann sage, genau so sagen.
Es ist sicher besser ich sage es irgendwann, bevor sie das im Sommer entdeckt, dann ist es unvorbereitet und das einzige was ich dann vermutlich nurnoch kann ist davon zu laufen, und das will ich ja nicht.

Ich habe garnicht gewusst, dass es zwischen einem richtigen phsychologen und einer Beratung Unterschiede gibt. Das hört sich sehr gut an, ich weiß aber nicht ob es in meiner Nähe so etwas überhaupt gibt...

Ich werde jetzt schlafen und morgen darüber nachdenken wie es weitergeht. Ich finde du hast Recht. Mit eigentlich allem. Danke :)


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Mi 24. Okt 2012, 22:29 
Hallo Anonym,
ich hoffe du hast schon viele hilfreiche Antworten bekommen. Denen möchte ich mich anschließen und dir sagen, dass es auf jeden Fall eine gute Entscheidung ist, dass du dich jemandem anvertrauen willst. Den ersten Schritt hast du sogar schon getan, indem du in dieses Forum geschrieben hast!! Ich kann gut nachvollziehen, dass es mit Fremden unter einem Anonymen- ;) Namen leichter ist, seine Gedanken zu äußern.
Mir ging es damals ganz ähnlich, ich wollte dringend Hilfe, hatte aber auch große Angst, mich jemandem anzuvertrauen. Ich war also auch in einem Zwispalt und wusste nicht wie ich handeln sollte. Ich habe mich einer guten Freundin anvertraut, von der ich wusste, sie versteht mich. Ich habe sie gebeten mir zu helfen. Da ich nicht auf jemanden anderes zugehen wollte, habe ich sie gebeten mir zu helfen, dass jemand dem ich vertrauen kann auf mich zukommt. Das war dann ihre Mutter.
Ich kann dich aber auch gut verstehen wenn du dich nicht so richtig traust oder Angst hast, du nicht weist wie du handeln sollst. Lass dir Zeit die richtige Person zu finden, der du dich anvertrauen willst. Das geht dann auf verschiedenem Wege (wie oben schon mehrmals geschrieben). Wie RonjaRäubertochter schon ganz richtig geschrieben hat, Psychologen und Pädagogen unterstehen der Schweigepflicht und gerade die erst genannten sind dafür da, Leuten wie dir und mir und anderen zu helfen. Die meisten können wirklich gut mit den Betroffenen umgehen und sich in ihre Lage hinein versetzen, du brauchst keine Angst vor Fragen haben und du brauchst dich auch vor niemandem wegen deiner Taten rechtfertigen.
Ich kann dir nur sagen, du brauchst keine Angst haben. Wenn du Hilfe wirklich willst, wirst du sie auch erfahren. Am Anfang wird das eine Hürde sein, aber wenn du die erstmal überwunden hast, dann geht vieles von selber und du lernst mit deiner Situation umzugehen. Würde uns keine Steine auf den Lebensweg gelegt sein, würden wir nicht reifen und dazu lernen. Denn diese Hürden gilt es zu überwinden, für jeden von uns auf die eine oder andere Weise. Hinterher kannst du stolz darauf zurückzublicken, wie sehr du daran gewachsen bist. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut. Du schaffst das, glaub an dich und halt den Kopf oben.

//Phiesa

|edit OmaNik|


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 Betreff des Beitrags: Re: angst
BeitragVerfasst: Mi 24. Okt 2012, 22:41 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:46
Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo du

Ich bin´s nochmal :). Also Beratungsstellen kannst du auch online finden. Habe ich auch so gemacht. Und um das nochmal zu verdeutlichen: Beratung ist etwas ganz unverbindliches, was auch mehr oder weniger anonym stattfinden kann und -wie Ronja bereits erwähnt hat- sie ist vertraulich (solang du nicht ernsthaft in Gefahr bist) und neutral. In der Regel wird man selbst und seine Probleme dort ernst genommen.
Und vielleicht hilft es dir auch ein wenig, wenn du dir denkst, dass du bestimmt nicht die/der Erste bist, die/der mit solchen Problemen kommt, dementsprechend haben sie Erfahrungen damit und können dir vielleicht wirklich hilfreiche Tips geben.

Lieber Gruss

_________________
Und ich glaube daran, ich glaube man kann das Schlachtfeld in einen Garten verzaubern.
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