RoteLinien

Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
Aktuelle Zeit: Do 25. Apr 2024, 17:19

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 15 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Sa 2. Mär 2013, 21:52 
Hallo liebe Forum-mitglieder-/gäste,

ich verletze mich jetzt schon seit fast 4 Jahren selber und habe mir noch nie soviele Gedanken darum gemacht, wie momentan.Ich fange so langsam, mich immer mehr mit dem Thema zu beschäftigen und ich habe das Gefühl, dass es alles nur noch schlimmer macht.
Als erstes würde mich interessieren, ob es andere Betroffene hier gibt, bei denen sich das SVV noch anders äußert, mal abgesehen vom | editiert |?
Habt ihr auch oft das Gefühl, euch unbedingt jemandem anvertrauen zu wollen? Aber soald ihr euch diesem Schritt nähert, kriegt ihr kalte Füße? Ich habe zudem das Problem, dass ich mich emotional enorm stark an eine person binde, sobald ich sowas persönliches über mich erzähle. Und ab da übermannt mich dann die Angst, dass diese emotionale Verbundenheit unterbrochen wird.. deshalb vermeide ich es, mich anzuvertrauen. Außerdem gab es viele wichtige Menschen in meinem Leben, die mich verlassen haben (sowohl Freundschaft als auch beziehungen), sobald sie davon erfuhren.

Lieben Gruß, hoffe auf schnelle Antwort

Ycart


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 2. Mär 2013, 21:52 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Sa 2. Mär 2013, 22:25 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Do 8. Sep 2011, 17:52
Beiträge: 7155
Wohnort: Stuttgart
Status: Angehörige/r
Hallo Ycart,

"Angst, nicht Ernst genommen zu werden", ich bin sicher, das kennen alle Betroffenen hier im Forum und ich wünsche dir, dass du da recht viele Antworten/Meinungen dazu bekommst.

Ich schreibe dir als Angehörige einer Betroffenen, sozusagen aus der zweiten Reihe aus deiner Sicht. Allerdings sitze ich schon einige Zeit in der zweiten Reihe und habe so einiges erfahren und beobachtet. Du schreibst, dass du das Gefühl hast, dass es schlimmer wird, je mehr du dich mit dem Thema svV beschäftigst. - Das ist vollkommen normal.

svV ist keine Krankheit für sich, so wie ein Schnupfen. SvV ist vielmehr eine Strategie, die sich dein Innerstes für ein viel tiefer liegendes Problem "ausgedacht" hat, damit dein Selbst mit diesem Problem im Alltag klar kommt. Das mag auch eine Zeit lang funktionieren, aber Schritt für Schritt verselbständigt sich diese Strategie und ist nicht mehr nur Hilfsmittel sondern wird zum Problem. Und ich denke mal, soweit bist du gerade. Und du machst dir Gedanken darüber. Und diese Gedanken rühren an Dinge, die du eigentlich "vergessen" möchtest. Und das rumort, macht Unruhe und das Bedürfnis nach svV wird wieder stärker (ob du nun die Art des svV wechselst, ist eigentlich zweitrangig).

Auf jeden Fall ist es ein Zeichen, dass du nun an deine Grenzen geraten bist und du weißt es ja schon genau, dass nun die Zeit gekommen ist, dich um Hilfe nach außen zu wenden.

Hilfe bei nahestehenden Personen zu suchen und zu finden, ist sehr schwer. Einfacher und vor allem effektiver ist es, wenn du dich an jemanden wendest, der sich mit der Materie auskennt.

Sehr hilfreich für erste Kontakte sind Beratungsstellen. Die kann man übers Internet bei den Kirchen (Diakonie, Caritas, keine Angst, die Leute dort sind neutral und wollen dich nicht "bekehren") oder psychiatrische Institutsambulanzen finden. Im allgemeinen bekommt man dort auch relativ rasch einen Termin (anders als bei niedergelassen Psychologen).

Ich möchte dich sehr ermuntern, es einmal auf diesem Weg zu probieren, denn, dass du dich hier schon so freimütig äußerst, lässt mich vermuten, dass du davon profitieren kannst.

Nur Mut und alles Gute,
mamusch

_________________
Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden.
Hl. Franziskus von Assisi


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Sa 2. Mär 2013, 22:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Ycart hat geschrieben:
Als erstes würde mich interessieren, ob es andere Betroffene hier gibt, bei denen sich das SVV noch anders äußert, mal abgesehen vom | editiert |?


Hallo Ycart,

schön, dass Du den Weg hier auf diese Seite gefunden hast.
mamusch hat Dir ja schon viel geschrieben, auch wo Du professionelle Hilfe finden kannst.
Ich selber habe mich schon sehr früh meinen Eltern offenbart und mittlerweile weis auch meine ganze Familie, alle Freunde und viele Kollegen von meinem Problem. Ich gehe sehr offen damit um, was mir vieles leichter macht. Ich habe nie die Erfahrung machen müssen, dass mich jemand nicht ernst genommen hat, wenn ich gesagt habe, dass ich mich verletzte oder dass es mir nicht gut geht. Im Gegenteil, alle waren sehr hilfsbereit.

Eine Antwort auf Deine erste Frage, wird Dir hier nicht beantwortet werden, denn die Beschreibung / Erklärung wie man sich verletzt ist nicht erlaubt. Dies soll andere Nutzer davor schützen, getriggert zu werden oder andere Wege zu entdecken, um mich selber zu verletzten.

LG
vinter

_________________
Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: So 3. Mär 2013, 17:14 
Vielen Dank, für die schnellen Antworten.
Entschuldigt, die Bedingungen hab ich erst im Nachhinein gelesen, so auch, dass man sich hier dazu nicht äußern darf.

Ich denke, den Entschluss, dass ich mir professionelle Hilfe suchen sollte, habe ich gefasst. Allein schon aus dem Grund, dass ich es satt habe, dass ich mich in meinem Verhalten vorallem gegenüber meinem Umfeld bestimmt fühle und anderen Leuten immer wieder vor den Kopf stoße.
Ich frage mich, wie das mit der Krankenkasse ist. Rein theoretisch übernimmt die die Kosten? wenn ja, ist die erste Beratung dann kostenlos, bis man sich entschließt, eine intensive Therapie zu betreiben? Und gibt es einen kostenlosen Weg außerhalb der Krankenkasse? - Es ist momentan etwas kompliziert, da ich nicht krankenversichert bin und meine Mutter das auch nicht in Angriff nimmt. Deshalb weiß ich nicht genau, wie ich das angehen soll..


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: So 3. Mär 2013, 20:56 
Offline

Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Die von Mamusch genannten Beratungsstellen rechnen nicht über die Krankenkassen ab und sind kostenlos. Ich kann dir nur raten, dort schnellstmöglich Hilfe zu suchen.

Magst du erzählen, wie alt du bist und was das Problem mit der Krankenversicherung ist? Vielleicht können wir dir da raten - jedenfalls scheint mir sehr wichtig, das zu klären.

liebe Grüße
Africa


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: So 3. Mär 2013, 22:11 
Oh okay, das klingt ja gut!

Also ich bin 18 und war bis vor einer weile auch noch über meine Mutter krankenversichert. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es liegt, dass das mit der krankenversicherung nicht hinhaut. Ich war auch teilweise schon ein jahr lang nicht versichert. Sie hat Insolvenz anmelden müssen und geht bewusst nicht arbeiten, weil sie ab einem bestimmten Betrag wieder Schulden abbezahlen müsste. Und die Zeit, die sie gearbeitet hat, reicht nicht aus, um Arbeitslosengeld zu beantragen.. so kann sie keine KV bezahlen. das ist die situation, die ich so hintenrum mitbekam.


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mo 4. Mär 2013, 21:38 
Offline

Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo du,

im Normalfall sind Kinder (oder auch Ehegatten) kostenlos familienversichert, solange sie kein eigenes Einkommen haben. Wenn deine Mutter allerdings gar keine Krankenversicherung hat, geht das nicht. Für deine Mutter ist das sicher auch eine unschöne Situation mit der Insolvenz und allem. Aber es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich würde dir raten, dich bei einer Krankenkasse zu erkundigen, was du tun kannst. Da du volljährig bist, kannst du selbst agieren - und das solltest du auch. Ich finde es ganz wichtig, dass du da erst mal für dich selbst sorgst und eine Krankenversicherung bekommst. Situationen, in denen ärztliche Behandlung notwendig ist, können für jeden auch unerwartet kommen. Und wenn eine Beratungsstelle dir dann vielleicht noch andere Hilfen empfiehlt, kannst du dich auch darauf einlassen.

Vielleicht gibt es hier auch noch jemanden, der sich damit auskennt und dir genauer raten kann?

Nur Mut, einen Schritt nach dem anderen und nicht aufgeben!

liebe Grüße
Africa


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 5. Mär 2013, 06:17 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
Huhu,

ich kann Africa nur zustimmen, kümmere Dich bitte dringend um eine Krankenversicherung. Es kann ganz schnell der Fall sein, dass Du ärztliche Hilfe brauchst und wenn Du nicht versichert bist, dann musst Du das selber bezahlen. Und das ist nicht ganz günstig.

Ruf am besten bei der Krankenkasse an, wo Du vorher versichert warst. Warst Du bei einer gesetzlichen Krankenkasse oder hat Deine Mutter die Beiträge an eine private Krankenkasse gezahlt?

Wovon lebt ihr denn, wenn Deine Mutter nicht arbeiten will? Anspruch auf Sozialleistungen hat sie dann nämlich nicht, das wäre Betrug. Arbeitslosengeld II bekommt nur der, der auch arbeiten will und kann.

LG
vinter

_________________
Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 5. Mär 2013, 08:26 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di 8. Mär 2011, 23:25
Beiträge: 2549
Wohnort: Münsterland
Status: Angehörige/r
Hallo Ycart,

ich fände es schon ganz gut, wenn ihr, deine Mutter und du, über eure finanziellen Probleme reden würdet, sodass du auch weißt, was Sache ist.
Ich habe keine Ahnung von Insolvenz, Umschuldung etc. Auch vielleicht finde ich gerade deshalb eine Schuldner-Beratung angemessen, sofern ihr die noch nicht in anspruch genommen habt.
Da du volljährig bist, müsste es für dich eigentlich unabhängig von deiner Mutter (einen Vater gibt es sicherlich auch) eine Möglichkeit der Krankenversicherung geben. Dich bei eurer alten Krankenkasse zu erkundigen, ist eine gute Idee. Meist braucht man ja glücklicherweise keine KV, aber bei einer ernsthaften Erkrankung kann es halt ganz schnell ganz teuer werden.

(Erziehungs-)Beratungsstellen habe ich als kompetent erlebt. Sie können dir bestimmt bei deinen Problemen helfen oder dich da, wo Spezialwissen gefragt ist, an andere Stellen weiter verweisen. In der Regel sind sie sehr gut vernetzt.

Ich finde es gut, dass du dich auf den Weg machst und dein Leben in die eigenen Hände nimmst.
Gruß Line


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 5. Mär 2013, 21:35 
Hallo ihr Alle!

Dass man den Kopf nicht in den Sand stecken sollte, ist richtig.. Aber meine Mutter steckt nicht einfach nur den Kopf in den Sand, sie tut nebenher auch so, als sei alles in Ordnung. Wenn es nach ihr ginge, wüsste ich gar nicht, dass ich nicht versichert bin. Am meisten stört es mich, weil sie und ich wissen, dass ich mit 14 schon die Diagnose Krebs bekam. Und bis ich 16 war, zog sich das mit allen Behandlungen, bis ich dann eben nicht mehr krankenversichert war. Zumindest ging das hin und her. Und es klingt vielleicht merkwürdig, aber ich trau mich gerade aus diesem grund nicht, mit ihr darüber zu reden, über das Thema KV. Ich will nicht, dass sie sich da extra wegen mir so viel Druck machen muss. Andererseits ist es aber so, dass ich seit 2 Jahren nicht beim Arzt war und ich teilweise schon Alpträume habe, die das schlimmste prophezeien. (Für's Verständnis: meine Mutter hat nie wieder mit mir über das Thema gesprochen zwecks zum Arzt wegen Nachuntersuchung, demnach gehe ich davon aus, dass es ihr unangenehm ist, sie sich schlecht fühlt, dass sie mich nicht versichern kann)
Es ist also ein Dilemma, ich müsste wegen mehrerer Dinge dringend zum Arzt, habe aber Angst, dass ich meiner Mutter mit dieser Aufforderung, sich darum zu kümmern, zur Last falle.

Gerade deswegen finde ich aber den Vorschlag ganz gut, einfach mal bei der KV anzurufen.Normalerweise dürfte ja jeder ein Recht haben, krankenversichert zu sein und ich habe keine Mittel, um das eigenständig über den gewöhnlichen Weg zu ermöglichen, also sollte ich wohl einfach nach Alternativen fragen ..

Und nunja, momentan leben wir beinahe von nichts, schleppen uns eben so durch den Monat. Gerade deshalb fällt es mir ja so schwer, mit ihr über finanzielle Dinge zu reden. Ich mache auch gerade mein Abitur und sie versucht solche Themen deshalb von mir fernzuhalten.

Liebe Grüße!


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 15 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Umgang mit „Werkzeugen“ die nicht mehr gebraucht werden
Forum: Angehörige und Betroffene
Autor: Zahni1
Antworten: 6

Du darfst neue Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Forum, NES, Liebe, Rap, Erde

Impressum | Datenschutz