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Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
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 Betreff des Beitrags: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 14:24 
Hallo zusammen!!
Ich bin heute hier, um mir mal ein paar tipps zu holen, wie ich jetzt meiner besten Freundin helfen kann!
Damit ihr verstehen könnt, worum es überhaupt geht, werde ich die Situation mal erklären.
Also: Es geht hier jetzt NICHT um mich, sondern um eine sehr gute Freundin von mir. Ich kenne sie schon ziemlich lange, und auch sehr gut. Wir haben uns damals in einer Wohngruppe des Jugendamts kennen gelernt. Sie ist von Natur aus ein sehr liebes Mädchen, harmlos, schüchtern, zierlich usw. Während der zeit in der Gruppe, bekamen wir ( ich und die anderen Bewohner) mit, dass sie wirklich große Probleme hat. Sehr starke Depressionen, häufig-regelmäßige Selbstverletzung in Form von | editiert |, plötzlich apathisches benehmen usw. Das volle programm..
Nicole ( die betroffene) und ich, hatte jedoch einen sehr guten Draht zueinander. Mit der Zeit, ließ sie mich, emotional, psychisch und vertraulich an sich ran. Sie merkte, dass ich mir große Sorgen um sie mache und ihr unbedingt helfen möchte. Mit der Zeit, erzählte sie mir, warum das alles so ist oder woher er kam. Furchtbare Erlebnisse in der Vergangenheit intern der Familie. . .In Form von jeglichem Missbrauch, Ausstoß aus der Familie, Sehnsucht nach Zuneigung und liebe der Eltern...und noch mehr...
Die Eltern, sehr schwierige Menschen. Vater gewalttätig, Mutter Alkoholikerin und die Geschwister (3 Stück) die Lieblinge in der Familie. . Sie. . Das letzte.
Nachdem Nicole damals aus der Wohngruppe, entlassen werden musste, weil die Selbstverletzung überhand genommen hatte, kam sie in eine Klinik ( geschlossene) . Sie blieb dort fast zwei Jahre und wurde dann wieder in eine neue Wohngruppe geschickt. Danach, ging es ihr sehr gut. Sie machte unglaubliche Fortschritte, die ihr keiner mehr zugetraut hatte..Ich damals auch nicht. Zu dem Zeitpunkt War sie grade 17 Jahre.
Jetzt hat sie das ca. 7-8 Monate so halten können, ohne irgendwelche Rückfälle. Keine Selbstverletzung oder sonst was. Ich War so dermaßen stolz auf sie ( und bin es eigentlich immer noch!)
Seltsamerweise geht's jetzt aber wieder los. ..Und zwar richtig. Alles wieder beim alten. | edit Line | ist wieder ins Krankenhaus gekommen und wurde wieder fixiert...und laut ihr selbst- ohne einen guten Grund...praktisch einfach so. ..
Ich bin weiß Gott nicht, blöd wenn es um das Thema geht. Habe selbst schon verdammt viel mitmachen müssen und habe selbst, heute noch große Probleme. Ich weiß, wie ich mit ihr umgehen muss/ kann oder darf. Was normalerweise das beste für sie ist, oder nicht. Wie ich sie aufmuntern kann usw.
Nur jetzt, bin nicht nur ich, sondern sogar, ihre Betreuer in der Gruppe, am ende vom Latein. .
Wir wissen nicht weiter...
Ich versuche jetzt schon die ganze zeit, sie wieder an einem Punkt greifen zu können, an dem sie wieder zur Vernunft kommt oder sich dort hin führen lässt. . . Aber nicht. ..sie macht bei jedem komplett dicht und zu. Lässt keinen mehr gänzlich ran. . .Nicht mal mich. Und das soll wirklich was heißen. .
Ich kann echt nicht dabei zusehen, wie sie sich selbst kaputt macht, und all ihre super Fortschritte über den Haufen wirft. . Sie ist wie meine eigene Schwester für mich. .
Das ist so das grobe Thema um das es geht.
Vielleicht können mir hier, andere betroffene, die das selbe durchmachen oder gemacht haben, wie Nicole, mir sagen ob und wenn ja, welche Möglichkeiten es noch gibt. Bitte!
Ich sage schon mal danke im voraus!!
Yasar


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 10. Mai 2014, 14:24 


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 14:35 
Hallo nochmal! Als ich mir den Haupt-Text wieder durch las, fiel mir auf, das gewisse Worte " editiert" wurden. Ist zwar soweit okay, jedoch auch recht unpraktisch. Kann man als Leser nicht gänzlich wissen was genau gemeint ist.
Also es geht um Selbstverletzung, |edit OmaNik: keine Beschreibung von Selbstverletzungen|
Auch wenn das alles schon, verallgemeinert, unter Selbstverletzung steht, ist es wahrscheinlich so, leichter nachzuvollziehen.
Yasar


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 14:59 
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Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo du

Erstmal, schön, dass du deiner Freundin helfen magst.

Dass ihr einige Worte editiert werden haben einen guten Grund. Lies dir einfach mal die Forumsregeln durch. Hier soll niemand getriggert werden oder ähnliches.

Weisst du einmal möchte ich dir sagen, dass, wenn man schwer krank ist, es oft ein langer Weg ist, um aus all diesen Problemen heraus zu kommen. Aber, dass deine Freundin sich therpieren lässt etc. ist eigentlich soweit ein ganz gutes Zeichen.

Ich denke, das beste was du machen kannst, ist ihr stets zu zeigen und mitzuteilen, dass du gerne für sie da bist und ihr im Rahmen deiner Möglichkeiten hilfst, z.B. auch mit ihr zusammen einen ambulanten Therapeuten suchen, wenn das noch gebraucht wird etc..
Dabei darfst du dich selbst aber nicht aus dem Blick verlieren, so schwer das manchmal ist. Denn anscheinend hast du auch mit ein paar Dingen zu kämpfen und da musst du dich auch um dich selbst kümmern.

Es ist oft wirklich das einzige, was Angehörige tun können: Da sein und zuhören. Es hört sich nach so wenig an und ich kann verstehen, dass man denkt, da muss es doch mehr geben, das man tun kann. Aber alleine das ist nicht selbstverständlich und oft genau das, was Betroffene brauchen/wünschen.

Also pass auch auf dich selbst auf.

Lieber Gruss

_________________
Und ich glaube daran, ich glaube man kann das Schlachtfeld in einen Garten verzaubern.
Panik- Der Wegwaise


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 15:45 
Hallo!
Danke schon mal für die schnelle Antwort!
Jetzt, weiß ich auch, was es mit dem editiert Aufsich hat. Gut Danke^^ hab nicht dran gedacht, mich da durchzulesen.

Ich habe Nicole, die ganze zeit gesagt, das ich immer für Sie da bin. Egal wann, wie, wo.
Und sie weiß das auch. War ja damals in der Gruppe nicht anders.
Das Problem ist nur, dass sie momentan weit von mir weg wohnt. Wir haben nur übers Handy Kontakt. Daher, geht es leider schlecht, dass ich, falls es nötig werden sollte, einfach mal zu ihr fahre.
Die Betreuer in ihrer Wohngruppe, haben ihr jetzt schon wieder eine Einweisung zur nächsten Klinik besorgt. Zum stationären Aufenthalt. Und sie versuchen auch ihr zu helfen, wo es nur geht. Nur kommt es momentan nicht bei ihr an, da sie alles völlig blockiert. Ist einfach ne | editiert | Situation für uns alle. Jeder der sie wirklich gut kennt, weiß um den Verlust ihrer Fortschritte usw. und dementsprechend ist auch die Stimmung.
Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich zu ihr rüber fahren, und alles tun, was irgendwie geht.

Natürlich, muss ich drauf achten, dass mich das nicht mit runter zieht. Das hab ich auch soweit im griff. In dieser Hinsicht bin ich recht sicher. Es macht mich zwar wirklich nachdenklich und auch sehr traurig aber ich kann das alles, von meinen eigenen Problemen trennen und eingrenzen.
Aber gut...wenn " da sein" in jeglicher Hinsicht, das einzige ist, was da jetzt helfen soll, werde ich es weiterhin so tun. Nur wie du schon sagtest... man würde gerne viel mehr helfen, wenn es möglich wäre...
Hoffe nur, dass das alles nicht irgendwie noch schlimmer endet. . .
Danke nochmal!
Yasar


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 17:30 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:46
Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo

Ich möchte dir noch etwas zu den Fortschritten sagen: Die sind nicht einfach weg. Deine Freundin hat in der Vergangenheit einiges gelernt, das heisst nicht, dass das alles weg ist und alles umsonst war, nur, weil es ihr wieder schlecht geht.

Vielleicht kann sie jetzt andere Probleme bearbeiten, die vorher nicht gingen, vielleicht fängt sie sich schneller oder sowas. Aber was in der Vergangenheit erreicht wurde, ist immer noch da.

Dazu gibt es einen schönen Spruch, der mir auch immer weiterhilft:

Recovery is not about perfection, it´s about progress.

Heisst es ist normal, während des ganzen Heilungsprozesses immer mal wieder hin zu fallen. Ich habe noch nie von einer Genesung in diesem Bereich gehört, die ganz und gar geradlinig verlaufen ist.

Verstehst du was ich meine?

Lieber Gruss

_________________
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Panik- Der Wegwaise


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Sa 10. Mai 2014, 20:14 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo Yasar,

obwohl ich "nur" Angehörige bin, fällt mir beim Lesen ein, dass es auch hilfreich sein könnte, Nicole nicht ständig vor Augen zu halten, wie tolle Fortschritte sie doch schon mal gemacht hatte. Ich denke, das wird sie selbst wissen. Besser wäre vielleicht, ihr zu sagen, dass Stolpern und Hinfallen dazu gehört. Dass es nicht das Ende der Welt ist und dass andere Menschen (z.B. du) nicht enttäuscht von ihr sind. So ein Rückzug kann, denke ich auch Scham und Selbsthaß sein, sich "unzumutbar" fühlen. Wie Hühnchen schon schreibt, ist die beste Hilfe wahrscheinlich die, die dir so hilflos vorkommt: Da sein. Immer wieder. Und wenn es nur per Handy ist... Evtl. auch Grenzen zeigen, sich nicht manipulieren lassen - ob das auch zutrifft, wirst du wissen.

Und achte auf dich, du weißt schon...

liebe Grüße
Africa


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie kann ich ihr helfen??
BeitragVerfasst: Fr 20. Jun 2014, 09:58 
Hallo,
ich hatte eine Freundin die sich in ihrer Jugend auch mehrere Jahre selbst verletzt hat und bei ihr gab es auch immer wieder hoch und tiefs. Mal ging es sogar Monate lang gut, dann kam wieder ein Erlebniss, das sie getriggert hat. Sie hat es jetzt doch durch einen Klinikaufenhalt (nach einem Nervenzusammenbruch in der Schule) und längerer ambulanten Therapie schon über etwa 2,5Jahre geschafft nicht mehr sich selbst zu verletzen. Ihre Stimmung schwankt jetzt auch nicht mehr so sehr. Sie macht sogar im Rahmen ihres Berufes (Ergotherapeutin) eine Fortbildung zur Borderlin-Therapeutin.
Du solltest also die Hoffnung für deine Freundin nicht aufgeben! Durch eine neue Therapie kann sie vll. wieder an das erinnert werden, was sie in früheren Therapien gelernt hat.


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