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 Betreff des Beitrags: Weiß nicht mehr weiter.
BeitragVerfasst: So 27. Dez 2015, 20:05 
Also ... Ich weiß nicht recht wo ich anfangen soll.
Ich bin jetzt 20 Jahre alt und weiblich.
Ich habe schon seit mehreren Jahren Depressionen, bisher nur 'mittlere' die auch diagnostiziert wurden und ich war auch ca. ein Jahr in Therapie die nicht wirklich etwas gebracht hat, von den Medikamenten habe ich nur Nebenwirkungen gehabt. Dann irgendwann hatte ich einen Art Aufschwung unf alles war eigentlich gut oder ich habe versucht mir das einzureden, ich bin mittlerweile jemand der lieber verdrängt als verarbeitet weil ich nicht weiß wie. Dann habe ich mit meinem Freund im Sommer dieses Jahres Schluss gemacht weil er mich geschlagen und negativ unterdrückt hat und ich das nicht mehr ausgehalten haben. Ich will ihn nicht schlechtreden weil er 5 Jahre lang meine größte Bezugsperson war und mir teilweise sehr gut getan hat aber nach und nach hat er sich sehr verändert und meine natürliche Liebenswürdigkeit und demmach auch Unterwürfigkeit ausgenutzt. Nicht bewusst aber hat er.
Naja das mit uns war dann vorbei und ich komme sehr schlecht damit aus jemandem wwhzutun und we liebt mich immernoch und war sehr bestürzt über das Ende. Ich hab durchaus schon zwei, drei mal früher probiert Schluss zu machen aber es ging nicht weil ich seinen Herzschmeez doppelt auf mich übertragen hab. So bin ich nunmal, alle anderen sind mir wichtiger. Ich will das es allen gut geht.
Das wird leider oft ausgenutzt und meine Freunde die ich an einer Hand abzählen kann sind zwar lieb und ich hab sie gern aber sie geben mir nicht das Gefühl das ihnen etwas an mir liegt. Ich muss mich immer melden. Wenn ich ein Problem habe oder es mir schlecht geht kann ich zwar mit ihnen reden aber es wirkt als sind sie genervt oder antworten nur halbherzig.
Dazu kommt das ich allgemein eher passiv und zwar sehr sozial bin aber mich meistens nicht traue. Freunde zu finden fällt mir daher schwer. Dazu erschwerend kommt das ich sehr sensibel, empathisch bin und meine Hobbys eher Dinge sind die man Zuhause und eher isoliert übernimmt. Das Internet spielt schon eine große Rolle in meinem Leben. Ich würde es nicht als Sucht bezeichnen aber es ist halt so als würde man einem Maler die Leinwand oder einem Schriftsteller den Stift wegnehmen wenn ich keinen Zugang drauf hab. Zumindest dauerhaft. Klingt zwar doof aber ist halt so.
Jetzt zum aktuellen Problem: nun bin ich generell vorbelastet und versuche eigens auf die Beine zu kommen und mit allem klar zu kommen, das ist längst nicht alles aber so die Meilensteine meiner Kleinen | editiert |. Wenn sich jetzt aber jemand fragt was meine Familie davon hält, nunja. Meine Familie kann man getrost in die Tonne kloppen. Mit meiner Mutter und meinem Stiefvater habe ich eine Art typische Pubertätsbeziehung: Jeden Tag fallen Anschuldigungen von ihnen mir gegenüber: du machst nie was(ich mache sehr wohl was im Haushalt aber wenn ich aufzähle was ich alles tue wird sofort abgelehnt und einen anderen Weg gegangen á la 'ja aber man muss dich bezahlen' zur Erklärung dazu: ich musste mit meiner Mutter aufgrund monatelangen disputen deals eingehen im Sinne von wenn sie mich zu einem Termin fährt (busanbindung ist kacke,hab kein Fahrrad und wohne auf dem dorf) mache ich dies und jenes für sie. Sobald auch das widerlegt ist gehts immer so weiter bis man meint sie stampft gleich mit dem fuß auf den Boden auf wie ein kleines Kind damit sie recht hat.) dazu muss man sagen das ich in der regel recht ruhig und sachlich bleibe während man mich eher abschätzig und beleidigend behandelt. Wenn da nicht mein cholerischer Stiefvater wäre. Wenn er Zuhause ist traue ich mich kaum aufs Klo zu gehen weil er jeden Moment wegen irgendwas explodieren muss - geschweige denn so eine kinderdiskussion mit meiner mutter beginnt. Ein Beispiel: ich mache mir etwas zu essen. Werde gebeten den Restmüll rauszubringen, ich teile mit das ich mir grad was zu essen mache (ergo nicht unbedingt mit der Stulle in der Hand den Müll antatschen will eeergo der Müll möge doch 2min warten), werde ich instant von meinem Stiefvater angebrüllt und zusammengeschissen das ich mich ja keinen mm bewegen soll ich mache ja sonst nie was uuund der ganze Spaß geht von vorne los nur diesmal brüllend. Der ist übrigens bullig und einen halben meter größer als ich und droht mit Schlägen, sofortrauswurf und so weiter. Nun gebe ich meistens widerworte wenn er sich einmischt weil es einfach nur unfair ist und er sich IMMER in dinge einmischt die ihn generell eig nichts angehen schließlich hat meine mutter mich was gebeten also muss er keine unnötigen doofen Kommentare abgeben?
Tja das dulde ich mittlerweile schon einige Monate. Übrigens habe ich wegen meiner Mutter auch einen Schufaeintrag und bekomme wenn überhaupt was warmes zu essen zu 99% etwas total ungesundes und noch weitere unschöne dinge. Also Familie = nope.
Ich habe jetzt nicht alles erzählt weil das den Rahmen sprengen würde aber so hat man einen kleinen Einblick. Manches mag kindisch | editiert |, ist es irgendwie auch aber es belastet mich zutiefst, ich habe überhaupt keinen Halt im Leben, Abitur habe ich zwar mit ach und krach geschafft(hatte seeeeehr viele fehltage) aber jetzt komme ich nicht weiter weil ich mir meinen sicheren studienplatz nicht leisten konnte, habe kein geld, keine energie, meine eltern wollen mich rausschmeissen und ich spiele sehr oft mit | editiert |. Ich mache es aber nicht weil ich nicht will das irgendjemand traurig wird wegen etwas das ich getan hab. Aber mittlerweile habe ich angefangen mich selbst zu verletzen, ich weiss nichtmal richtig wieso. Vielleicht als ventil, hilferuf oder was auch immer. Mir geht es auch nicht gut dabei und hinterher bereue ich es meistens sofort denn diese Narben gehen niemals weg aber es passiert immer wieder. Ich habe ehrlich keine Kraft,Energie und langsam keinen Willen mehr weiterzukämpfen. Alles was ich versuche geht schief. Mein Umfeld zerstört mich, meine generelle Depression aka 'ich bin hässlich,dumm,nutzlos und fett' ist auch nicht hilfreich. Mir ist klar das eine neue Therapie vielleicht hilfreich wäre aber ich wohne wie gesagt momentan auf einem Dorf und komme nirgends alleine hin. Psychatrie will ich nicht weil ich nicht von meinen einzigen Hobbys und Freunden abgeschnitten sein kann und will ( und sowie ich das verstanden hab soll die in der nächsten Stadt so oder so total schrecklich sein). Ich wünsche mir ehrlich gesagt , auch wenn es doof klingt, jemanden der mich 'an die Hand nimmt', meine Lasten mit mir teilt und mir hilft wieder hoffnung zu schöpfen und weiterzugehen. Aber jede Hilfe die ich bekomme lautet nur 'das wird schon wieder' 'du musst es alleine schaffen' 'mach dies oder jenes' aber Niemand versteht das ich nicht mehr kann. Es ist wie als würde ich plötzlich leer und fern der Realität sein wenn ich Dinge anpacken muss. Nach außen hin mag es irgendwie faul aussehen aber so ist es nicht. Es geht einfach nicht mehr.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 27. Dez 2015, 20:05 


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 Betreff des Beitrags: Re: Weiß nicht mehr weiter.
BeitragVerfasst: So 27. Dez 2015, 22:13 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo Light,

du hast ganz schön viel zu tragen, finde ich. Dass du hier berichtest ist aus meiner Sicht schon mal ein großer Schritt! Vielleicht magst du dich auch anmelden? Der Austausch hier im ganz öffentlichen Bereich ist eher beschränkt, weil alle Welt mitlesen kann und für viele Themen braucht es einfach mehr Schutz.

Du hast dein Abi geschafft, das ist sehr gut. Was möchtest du jetzt gerne machen? Du schreibst, dass du dir deinen Studienplatz nicht leisten kannst. Ich kann gut nachvollziehen, dass das ohne Unterstützung vom Elternhaus ganz schwer ist, aber es ist nicht unmöglich. Ein Thema, bei dem dir andere Forumsmitglieder sicher Rat geben können. Eine Ausbildung wäre vielleicht auch eine Möglichkeit? Es geht, glaub ich, für dich erst einmal darum, aus Verhältnissen, die dir schaden, zu entkommen und etwas Eigenes aufzubauen. Das kannst du. Trau dich. Deine Verantwortung, dein Leben!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Mut und Vertrauen.

bis bald, hoffentlich
Africa


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 Betreff des Beitrags: Re: Weiß nicht mehr weiter.
BeitragVerfasst: So 27. Dez 2015, 22:36 
Ich versuche gerade mich unter selbigem Namen (light) zu registrieren, warte aber noch auf die Aktivierungsmail ... kann der Beitrag danach denn verschoben werden? Habe vergessen zu erwähnen das ich momentan kein Internet hab, das hat meine Mutter nämlich vollends abgemeldet "zur Strafe". Deshalb geht alles übers Handy und das ist n bisschen komplizierter.
Sobald es geklappt hab antworte ich auch ein bisschen ausführlicher :(
Liebe Grüße,
light


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 Betreff des Beitrags: Re: Weiß nicht mehr weiter.
BeitragVerfasst: So 3. Jan 2016, 02:21 
Hey du, ich wünsche dir von Herzen eine Freundin die dich versteht, liebt und unterstützt. Wenn du erst mal Kraft hast dann kannst du auch Schritt für Schritt alles schaffen. Es wäre toll, wenn du aus diesem familiären Umfeld vielleicht raus könntest.. Was meinst du? Ein paar neue Menschen kennen lernen wäre auch toll.. Auch als Ablenkung.. Und du hast ja Zeit, vielleicht kannst du mit der Zeit erst mal einen Nebenjob anfangen und dann schauen dass du so dein Leben aufbauen kannst? Mit Menschen die dir gut tun.. Und den Nebenjob kann man neben einem Studium ja auch weiter machen. Ich glaube es ist ganz wichtig dass du da raus kommst..


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 Betreff des Beitrags: Re: Weiß nicht mehr weiter.
BeitragVerfasst: So 3. Jan 2016, 19:13 
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Administrator
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Registriert: Mi 9. Mär 2011, 22:31
Beiträge: 6289
Status: Angehörige/r
Hallo Light,

du solltest dich jetzt einloggen können - so als Info, falls der Aktivierungslink nicht angekommen ist.....

_________________
Wein doch nicht! Tränen fließen des Nachts auf das Kissen, leise schluchzend, keiner solls wissen. Tränen groß und voller Leid, Tränen von unendlicher Traurigkeit.
Der Kopf so leer, das Herz so schwer. Und keiner da, der Dir nah und Dich tröstet. Mach die Augen auf! Ich bin doch da und Dir nah. Und ich tröste Dich. Wein doch nicht!
(unbekannt)


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