Hallo herta,
deine Nichte fühlt sich einsam und unverstanden. Das ist einfach ihr Gefühl. Wahrscheinlich könntest du den ganzen Tag neben ihr stehen und ihr gut zureden und sie würde sich trotzdem genauso negativ äußern. Es zeigt aber auch, wie unterschiedlich eine Situation von innen (Nichte) und von außen (du/Umfeld) eingeschätzt werden kann. Aber genau das ist Teil des Problems und spiegelt, wie schwierig es ist, eine Situation ähnlich zu bewerten und von da ausgehend weiter führende Perspektiven zu entwickeln. Es ist halt gut, wenn du sie immer mal wieder daran erinnerst, dass du für sie da bist und sie zu dir kommen kann. Mehr geht nicht. Es liegt an ihr, das Gesagte und deine Bereitschaft zur Hilfe zu akzeptieren. Augenblicklich kann sie es noch nicht.
Zitat:
Eine weitere Frage bereitet mir Sorgen: Sind Betroffene auch anfällig für Tabletten, Alkohol, Rauchen? Mit Tabletten meine ich keine "Pillen" sondern eher Schmerzmittel. Hat jemand damit Erfahrung??
Ich glaube, dass man diese Frage mit ja beantworten muss. Betroffenen geht es ja darum, ihren Stress/Schmerz/Leere/Schuldgefühle ... auszuschalten und das funktioniert auf unterschiedliche Weisen, sodass gewissermaßen selbstschädigende Methoden austauchbar sind. Der "Vorteil" von SVV ist, es kostet nichts und ist immer verfügbar. Es erklärt aber auch, dass an den Ursachen von SVV gearbeitet werden muss und dass zum Beispiel nur ein Vermeiden der Symptomatik nicht dauerhaft hilft.
Liebe Grüße von Line