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BeitragVerfasst: Mo 4. Jun 2012, 22:46 
Hallo


Wenn ich ehrlich bin, weis ich nicht wie ich anfangen soll. Deshalb schreibe ich einfach mal etwas über mein Leben.


Seit ende 2008 habe ich angefangen mich selbst zu verletzten, in der zwischen Zeit habe ich damit aufgehört. Wobei wenn ich ehrlich bin, ist die "lust" immer doch vorhanden. Ich habe eigentlich damit aufgehört, da ich beruflich mit menschen zu tun habe. Da ich seit diesen Zeit (ende 2008), keine lange Oberteile mehr anziehen und mein Arm dadurch verstecke, gibt es niemand der weiß das ich mich selber verletzte. Auch wenn ich derzeit mich nicht mehr verletzte, ziehe ich immer nur noch lange Oberteile an. Da die Narben immer da sind und wohl auch nie wieder weg gehen - werden wahrscheinlich immer da bleiben. Deshalb werde ich wohl dieses Versteckspiel weiter machen müssen.

Wobei ich jetzt anmerken muss, seit ich damit aufgehört habe. Konnte ich etwas feststellen. Das in mir quasi unterschiedliche Charater leben, welche ich durch selbst gespräche vertrete. Kann aber auch daran liegen, das ich sehr alleine mein Lebe gelebt habe und leben werde. Das soll heißen, das ich sehr wenig Kontakt habe mit Menschen (außer bei der Arbeit) - wenn ich mich selber beschreiben würde, muss ich auf jeden Fall sagen, das ich sehr schüchtern bin. Sprich mit andere Menschen zu Sprechen, welche in meinen Alter sind bin ich sehr wortlos. Wenn ich mal mit Freunden unterwegs bin und deren Freunde kenne lerne - sag ich kein Wort. Wobei das eigentlich eher meine eigende Art ist. Da ich selber kein mensch bin der gerne an der Front steht. Selbst in der Schulzeit habe ich NIE meine Meinung gesagt, auch wenn ich alles wusste - habe ich bei der Mitarbeit im mündlichenbereich sehr schlecht gewesen, weil ich einfach nie mich geäußert habe. Sonst in meinen Leben, vertrete ich keine eigende Meindung. Vermutlich weil ich sehr große Angst habe, etwas falsches zu sagen und wieder zu versagen. Ich bin jemand der eigentlich sehr viel über alles nachdenkt und die Vorteile und Nachteile wissen muss, bevor ich was sagen bzw entschiede. Daher habe ich bis heute auch nie mit einen weiblichen wesen gereden, da ich einfach zu viel Angst habe. Es gab schon bze es gibt eigentlich immer wieder welche Situationen, bei dem ich einfach etwas wagen sollte. was ich aber nicht mache.

Sonst bin ich jemand der auch seine Gefühle nicht zeigen kann. Ich lache z.B eigentlich nicht. Wenn ich mal bei Freunden bin und alle sich amüsieren, kommt es mir vor das die Zeit stehen geblieben ist und ich in eine anderen Welt bin. Ich versuche zu verstehen, aber ich kann nicht darüber lachen. Im ganzen nehme ich das (mein) zu Ernst. Tage wie mein Geburtstag feiere ich schon seit langen nicht meher, andere besondere tage - feiere ich auch nicht mehr. Für mich ist jeder tag das gleiche,


Warum ich angefagen habe mich selbst zu verletzten, weiß ich eigentlich nicht. Vielleicht war es aus Hass auf mich selbst, weil ich so bin. Und wenn alles so weiter geht, werde ich aufwachen. Dann merke ich das ich 60 bin und mein Leben verlebt habe und nie mein leben gelebt habe. Und jetzt alles zuspät ist und ich alleine Sterbe. Vielleicht ist das auch kein "Problem" und Ihr denkt, was für ein blödsinn was dier versager hier schreibt..vielleicht habt Ihr ja alle auch recht und meine problem sind alle nur witzlos.

Manchmal denke ich einfach, es bringt alles nichts mehr und mein Leben ist einfach schon wertlos. Inbesondern wenn ich mich mit meine Freunde vergleiche. Naja Freunde ist vielleicht das falsche Wort, habe eigentlich nur einen Freund und dieser hat wieder Freunde, mit dem manchmal treffe. Aber nur wenn der echte Freunde da ist. Wobei ich mich dort schon lange nicht mehr am richtig platz fühle und ohne mich alle besser wären. Das habe ich schon versucht, habe anfangen immer wieder abstand zu nehmen - ob sich etwas ändert. Aber es ändert sich nicht.




Ich bin 23 Jahre alt.

lg ich


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 4. Jun 2012, 22:46 


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BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2012, 21:01 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo Du,

ich mach jetzt erst mal ein Fenster auf und laß ein bißchen Abendluft und Vogelgezwitscher hier rein, ja? Selbst auf die Gefahr hin, das du dir denkst "sind die alle hier so gaga?" Nein, keine Angst.

Ich kann dir keine Antworten geben. Aber ich weiß, dass alles auf dieser Welt eine Platz hat. Auch du. Nichts von dem, was du uns anvertraust ist witzlos oder umsonst - ich sehe ein Wunderwerk von ungewöhnlichen Gedanken, eine Fülle von Gefühlen und ein winziges Schneckenhaus, in das dies alles hineingestopft ist. Das, glaube ich, ist nicht der Platz, der für dich bestimmt ist. Wir neigen alle dazu, uns zu vergleichen und möglichst einzuordnen. Aber wozu? Wird das, was alle tun und scheinen allein davon richtig und schön? Ein einziger Gedanke kann die Welt verändern. Und in unserer Geschichte waren es nie die alltäglichen Gedanken der Masse, die dies vermochten. Immer brauchte es den Mut Einzelner.

Vielleicht magst du dich hier anmelden - ich wäre sehr gespannt auf einen Austausch mit diesem 23 Jahre alten ich.

liebe Grüße schickt Afrika,
ein vom Leben gebeuteltes und deutlich älteres ich :hallo:


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 Betreff des Beitrags: Re: antwort auf antwort
BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2012, 21:23 
liebes ich,

...die antwort africas kann ich nur voll und ganz unterstützen....

und liebe africa:
allein deine antworten auf all die postings zu lesen, tut gut...
da spür ich die kraft drin, die mir im moment so fehlt...
schön, dich hier treffen zu dürfen...

alles liebe
music


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BeitragVerfasst: Mi 12. Sep 2012, 01:03 
Hallo BalckSun,

Das, was du hier erzählst, kenne, oder viel eher KANNTE ich sehr gut. Vor allem die Sache mit der Schüchternheit.
ich erzähle dir jetzt, wie ich das überwunden habe. Ob das bei dir auch so funktionieren wird weiß ich nicht, aber vielleicht ist es ja ein Ansporn zu wissen, dass andere das selbe durchgemacht und überstanden haben :)

Ich war sehr schüchtern. Habe zu nichts meine Meinung gesagt, obwohl ich zu allem eine hatte, da ich mich mit allem sehr detailliert beschäftigt habe. Ich habe wenig geredet, wenn dann nur irgendwas gemurmelt, bei Freunden vielleicht sogar deutlich ausgesprochen. Ich habe es nicht geschafft, jemandem in die Augen zu sehen.

Und jetzt?
Heute bin ich ein Punk. Ich laufe mit zerrissenen Hosen, Sicherheitsnadeln und Nieten herum, lache mich innerlich kaputt wenn man mich anstarrt als wäre ich ein Alien, küsse mein Freundin in der Öffentlichkeit (Und zeige jedem Homophoben Idioten den das stört den Mittelfinger), sage zu allem meine Meinung und sehe jedem in die Augen.

Dieser Wandel hat etwa ein Jahr gebraucht. Ich habe immer kleine Schritte gemacht und mir ein Zeil gesetzt. Mein größtes Ziel: Ich WILL ein Punk werden und jeder soll das sehen, jeder soll sehen das ich Bisexuell bin, jeder soll sehen das ich ich bin und dass niemandem zu interessieren hat.
Ich hab klein angefangen, z.B. im Unterricht aufzeigen wenn ich etwas weiß. Auch mit Leuten die ich nicht so gut kenne deutlich sprechen. Freunden in die Augen sehen. Meine Kleidung immer mehr von der normalen Mode zu trennen. Langsam aber sich wurde das immer mehr. Zwischen den Schritten verging manchmal ein Monat oder so, aber ich habe es immer gesteigert. Und irgendwann war ich dort wo ich jetzt bin.

Und das kannst du auch schaffen! Also nicht Punk werden der gerne jedem zeigt dass er ne gleichgeschlechtliche Freundin hat *lach*, sondern selbstbewusst. GGlaube an dich und lass dir von niemandem etwas anderes einreden. Ich wünsche dir viel Glück und glaube daran, dass du es schaffst! :)

Liebe Grüße


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BeitragVerfasst: Mi 12. Sep 2012, 07:13 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:46
Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo du

Auch ich mag mich Africas Worten anschließen. Deine Sorgen sind bestimmt nicht sinnlos oder irgendwas, denn sie beschäftigen dich und machen dir das Leben ein wenig herausfordernder momentan.
Auch ich würde mich freuen, wenn du dich hier vielleicht anmelden und ein Teil unserer Community werden magst.
Und, um unsere Offenheit und vielleicht auch ein wenig unser liebevolles Verrücktsein zu demonstrieren schieb ich dir mal eine Tasse mit einem heißen Getränk deiner Wahl hin :mrgreen:

Lieber Gruß

_________________
Und ich glaube daran, ich glaube man kann das Schlachtfeld in einen Garten verzaubern.
Panik- Der Wegwaise


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BeitragVerfasst: Mo 17. Sep 2012, 15:42 
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Registriert: Sa 21. Jul 2012, 17:35
Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Hallo BalckSun,

deine Probleme sind bestimmt nicht witzlos. Und es gibt sicher viele hier, die einiges von dem, was du schreibst, selbst kennen. (Ich hatte z.B. in der Schule auch immer Angst, den Mund aufzumachen, weil ich nie hundertprozentig wusste, ob es richtig sein würde ... habe z.B. nie Englisch mit Engländern geredet, obwohl ich super in Englisch war, aus Angst, was falsch zu machen ... und mittlerweile, mit meinen 43 Jahren, quassele ich mit Schweden Schwedisch, was ich seit 2 Jahren lerne, merke manchmal hinterher, was für einen grammatischen Schrott ich gerade von mir gegeben habe, und tu's trotzdem wieder, weil die Lust, mich zu verständigen, inzwischen größer ist als die Angst vor Fehlern ...)
Wenn du merkst, dass du Dinge ändern möchtest, ist das doch schon ein super erster Schritt. Veränderung geht nicht von heute auf morgen, und du wirst wahrscheinlich viel Geduld mit dir brauchen. Und Veränderung geht auch nicht allein; aber es ist keine Schande, Hilfe zu brauchen, denn wenn wir ehrlich sind, braucht die jeder in irgendeiner Form.
Das Vergleichen ist die Falle, in die wir immer wieder tappen, und irgendwie zieht man dabei immer den Kürzeren. Dabei ist jeder Mensch wertvoll auf seine ganz eigene Art. Du auch! Und du bist es wert, dass es dir besser geht im Leben, als das jetzt momentan anscheinend der Fall ist.
Ich würde mich auch freuen, noch mehr von dir zu lesen, und sende dir herzliche Grüße,

Nachteule

_________________
Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)


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BeitragVerfasst: So 4. Mai 2014, 14:50 
Hey,
lass den Kopf nicht hängen und versuche positiv zu denken. Ich weiß das man sich öfters (zumindest ich einsam fühle) dazu muss ich aber sagen das Ich an SVV leide. Das soll nicht heißen das jeder der an SVV leidet immer allein ist. Ich finde es nicht schlimm zu sagen was man denkt. Vielleicht erzähle ich Dir mal was über mich ... mein Name ist Shannon und ich bin 17 Jahre alt. Seit 6 Monaten gehe Ich zu einer Psychologin um Mir helfen zu lassen,da Ich nicht weiß warum Ich das mache. Ich möchte Dir,im großen und ganzen,nur sagen das du damit nicht allein bist. Ich habe immer einen geregelten Tagesablauf und nach meinem Vater zu urteilen schatte ich mit von der Gesellschaft ab und mache kaum noch was mit Freunden. Ich muss Dir sagen das die Gesellschaft auch die Leute bei deiner Arbeit vielleicht besser damit umgehen als man denkt,Ich dachte Anfangs auch das Ich der einzige bin und mich eh keiner versteht. Ich würde Dir einfach raten,das Du offen und ehrlich damit umgehst und nicht versuchst es zu verstecken. Ich kann auch nur sagen,dass es besser tut wenn man mit jemanden darüber redet. Klar wenn man dann auch noch schüchtern ist, ist das einfacher gesagt als getan aber glaube Mir es tut einfach besser.Ohne hin finde ich es schon komisch das manche kleineren Kinder 12-15 Jahre etwas komisch auf dieses Thema reagieren aber das legt sich wieder wenn man erwachsener geworden ist.

Ich hoffe das es Dir bald wieder besser geht.

ALLES ALLES gute und Think positiv ;) Du bist nicht allein


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BeitragVerfasst: So 4. Mai 2014, 15:49 
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Administrator
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Registriert: Mi 9. Mär 2011, 22:31
Beiträge: 6289
Status: Angehörige/r
Hallo samsung18,

dieser Thread isr von 2012 und vermutlich wirst du vom Threaderöffner keine Antwort mehr bekommen.

Grüße, OmaNik

P.S.: Aber schön, dass du so offen von dir berichtest und damit Unterstützung leisten magst.

_________________
Wein doch nicht! Tränen fließen des Nachts auf das Kissen, leise schluchzend, keiner solls wissen. Tränen groß und voller Leid, Tränen von unendlicher Traurigkeit.
Der Kopf so leer, das Herz so schwer. Und keiner da, der Dir nah und Dich tröstet. Mach die Augen auf! Ich bin doch da und Dir nah. Und ich tröste Dich. Wein doch nicht!
(unbekannt)


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