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Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-betroffener Menschen
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BeitragVerfasst: Fr 7. Sep 2012, 23:14 
Hey,

Also... ich meine vor einer Weile mal einen Artikel gelesen zu haben, dass - erschreckender Weise! - irgendwie jeder 4. Jugendliche mindestens einmal SvV ausprobiert hat, und immerhin ich glaube irgendwas um die 15% es mehrmals machen... (War glaube ich eine europäische Studie über das psychische Wohlergehen der Jugend, stand im Mannheimer Morgen irgendwann drin) das stellt irgendwo die Frage nach "Normal" nochmal in ein völlig anderes Licht...

Und aus eigener Erfahrung weiß ich: Betroffene gucken auch ganz gerne... wenn ich wo Narben sehe, schau ich hin. Also kannst du davon ausgehen, dass einige von denen die schauen selbst Narben haben.
Natürlich gucken am Anfang relativ viele (wobei das auch schwankt, und davon abhängt wie du damit umgehst...) aber mit der Zeit gewöhnen sich die Leute (und du!) daran, und die Blicke werden seltener. Und wenn keiner mehr guckt und jemand dazu kommt für den das neu ist, passt er sich auch eher der Masse an und schaut nicht so viel da hin. :D

Liebe Grüße,
Arkandro


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 7. Sep 2012, 23:14 


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BeitragVerfasst: Fr 7. Sep 2012, 23:24 
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Registriert: So 25. Sep 2011, 20:46
Beiträge: 1110
Status: Betroffene/r
Hallo

Ich stimme Arkandro zu. Und mit den Narben is es wie mit der eigenen Persönlichkeit generell...Wenn man selbstbewusst damit umgeht wird es meist eher akzeptiert. Wenn man versteckt und so weiter fragen die Leute eher nach.

Und, dass du selbstbewusst dmait umgehst heißt nicht du sollst sofort daraus marschieren und allesn deine Arme zeigen...Nein...So wie du es schon begonnen hast ist es doch schon ein Schritt...Vielleicht erstmal in einer Umgebung im T-Shirt rumlaufen, wo kaum jemand einen kennt....Und so Schritt für Schritt weiter.

Und es ist einfacher sie offen zu zeigen, wenn man einen Vertrauten hat, der Bescheid weiß und bei zu unangenehmen Fragen Hilfe leistet.

Und, wenn dich jemand drauf anspricht heißt das nicht, dass du ihm oder ihr antworten musst.
Sie denken sich so oder so ihren Teil.

Und das stimmt viele die gucken, haben selber welche...Daraus können sich sogar Verbindungen ergeben.

Und für mich war es soo befreiend...Einfach mal nicht drauf zu achten, dass nichts verrutscht oder sonst sowas....

Und so ein Selbstbewusstsein baut sich auch erst nach und nach auf.

Lieber Gruß

_________________
Und ich glaube daran, ich glaube man kann das Schlachtfeld in einen Garten verzaubern.
Panik- Der Wegwaise


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BeitragVerfasst: Sa 8. Sep 2012, 10:11 
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Registriert: Do 8. Sep 2011, 16:55
Beiträge: 6492
Wohnort: Land zwischen den Meeren
Status: Betroffene/r
namenlos hat geschrieben:
Werde ich so weiter leben. Man kann nicht einfach so dazu stehen - klar einige Menschen können diese, aber ich gehöre nicht dazu.


Hi Du,

ich möchte Dir etwas von mir erzählen. Vielleicht macht es Dir etwas Hoffnung, dass man lernen kann, mit sich und seiner Erkrankung umzugehen und zu den Narben zu stehen. Mir ging es die letzten beiden Jahre ziemlich schlecht. Ich war schwer depressiv, voller Selbsthass, teilweise | editiert | und hatte keine Hoffnung mehr, dass ich und mein Leben lebens- und liebenswert bin. Dieses Forum und die sehr lieben und fürsorglichen Menschen hier, haben mich nicht aufgegeben. Sie haben mir immer wieder Mut gemacht und mich dazu gebracht, dass ich in eine Klinik gegangen bin. Dieser Aufenthalt war sehr hart, ich musste viel kämpfen, aber es ist mir gelungen, mich wieder ein Stück weit zu akzeptieren und wieder ein kleines Licht am Endes des Tunnels zu sehen. Dafür bin ich den Menschen hier unheimlich dankbar! Heute, 3 Wochen nach dem Aufenthalt, geht es mir deutlich besser. Klar, alles ist noch nicht gut, aber ich bin zuversichtlich, dass es wird.
Mein Selbstwertgefühl war am Boden. Aber ich habe gelernt, dass man es auch wieder aufbauen kann. Und ich glaube fest daran, dass Du es auch kannst. Nur, Du schaffst es nicht alleine. Ich vermute, dass viel bei Dir vergraben liegt. SV ist ja leider nur ein Symptom, dass etwas nicht stimmt. Ich bin mir sicher, dass Du es auch schaffst, sofern Du es zulässt, dass man Dir hilft.
Vielleicht mag ein erster Schritt sein, dass Du dich hier fest anmeldest?

LG
vinter

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Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem
Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo's am heftigsten weht.
~~Christian Morgenstern~~


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BeitragVerfasst: Mo 10. Sep 2012, 21:10 
Hallo

@ Nachteule und an alle

Es gibt niemand der mir Mut und Hilfe geben kann, da niemand von diesen infomiert ist bzw es gibt niemand

Es gibt leider niemand der mir beiseite sein kann, da ich ein Mensch bin, der alleine sein Leben lebt. Natürlich habe ich auch eine Handvoll von Menschen, die mich kennen (Freunde), aber von dennen möchte ich niemand damit unnötig belasten. Ich bin jemand der im Schatten der Gesellschaft mitlebt, dass heißt das ich nicht viel Rede, keine eigene Meinung vertrette, selbst bei meiner Schulzeit, war das Verhalten gut und die Mitarbeit weniger gut, da ich nicht aktive mitgenommen haben im mündlichen bereich. (auch wenn ich alles wusste, die Angst, vor einen Fehler zu begehen, war vorhanden und somit sagte ich nie was.

Mir fehlt dazu ein schönes Beispiel / Erinnerung ein: Eine neue Lehrerin ist aufgefallen, dass ich nichts im Untericht sage, aber als Sie die Test zurück verteil hat, ist Sie am ende der Stunde zu mich gekommen und war überrascht, dass ich alles richtig hatte und frage nach, warum ich nicht müdlich mitarbeite. Meine Antwort war kurz aber einfach. "Ich weiß - aber dafür mache ich schriftlich alles perfekt, das passt schon)

Selbst heute lebe ich eigentlich für mich alleine. Aber das ist ein anderes Thema.

Da ich gerne mein Leben in meine eigenen Händen halten möchte, wollte ich wissen, wie ich normaler mit dem SV gehen kann. Ohne die Narben, wäre das alles viel leichter, nur blöd, dass diese gerade auf meinen Arm sind. Mh - von der Konfrontation habe ich die meisten Sorgen - ohje danke erstmal an alle hier


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BeitragVerfasst: So 16. Sep 2012, 11:30 
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Status: Angehörige/r
Hallo namenlos,
namenlos hat geschrieben:
Natürlich habe ich auch eine Handvoll von Menschen, die mich kennen (Freunde), aber von dennen möchte ich niemand damit unnötig belasten.
manchmal, denke ich, dass hinter dem "andere nicht belasten wollen" eher Einstellungen von "keine Schwäche zeigen wollen" oder "anderen nicht vertrauen können" steht. Dass jemand so gar keine Sehnsucht nach Nähe und Vertrauen hat, ist für mich erst einmal schwer vorstellbar. Wie der Unterschied ist, merkt man natürlich erst, wenn man den Schritt gewagt und sich schwach und verletzlich gezeigt hat. ....

Liebe Grüße von Line


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BeitragVerfasst: Mo 17. Sep 2012, 15:23 
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Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Hallo, du namenloser Mensch (ich weiß noch nicht mal, ob du männlich oder weiblich bist),

was Line schreibt, bewegt mich auch. Ich glaube, dass wir Menschen eigentlich so gemacht sind, dass wir einander brauchen, um ein wirklich erfülltes Leben leben zu können. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du glücklich damit bist, für dich ganz alleine zu leben. Natürlich, das Leben selbst in die Hand nehmen ist das eine. Aber es ist so viel schöner, echte Gemeinschaft wachsen zu spüren mit anderen Menschen, als wie ein einsamer Wolf abseits von allen zu heulen ...

Es gibt da so ein nettes Bild (ich weiß bloß nicht, woher): Ob wir uns entscheiden, wie "Rassehunde" nur unsere schönsten Seiten vor anderen zu präsentieren und was hermachen wollen, oder ob wir wie "Straßenköter" einander die Wunden lecken. Sprich: Traue ich mich zuzugeben, dass ich nicht perfekt bin, dass ich schwach bin, dass ich nicht immer allein klarkomme ... dann werde ich merken, dass es anderen genauso geht, und gemeinsam kann es uns gut gehen, weil wir einander keine perfekten Masken mehr vorhalten müssen. Das entlastet! Sicher geht das nicht mit jedem, und vielleicht wäre so ein Forum wie dieses hier der erste Schritt, sich auf andere einzulassen und zu merken, dass ich mit meinen Problemen nicht allein bin. Ich würde dir Mut machen wollen, dich auf andere einzulassen und dich anderen zuzumuten. Es gibt Menschen, die das aushalten, und nicht nur aushalten, sondern gern für dich da sind. Und ich bin mir sicher, dass du anderen auch etwas zu geben hast. Jeder Mensch ist einzigartig, und wenn du dich aus allem heraushältst, dann fehlt unserer Welt eine ganz wichtige, unersetzbare Person, nämlich du!

Liebe Grüße,

Nachteule

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Ours is not the task of fixing the entire world at once, but stretching out to mend the part of the world that is within our reach.
(Clarissa Pinkola Estés)


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BeitragVerfasst: Mo 12. Nov 2012, 23:13 
Hallo zusammen

@Nachteule

Männlich - aber denke das spielt keine so große Rolle.

Ich hätte eine sehr interesannte Frage an euch und hoffe das es in Ordnung ist, diese hier zustellen. Einen neuen Thema wollte ich nicht erstellen. Wahrscheinlich werde ich im Jahr 2013 eine neue Teilzeitarbeit nehmen und in ferner Zukuft einen neuen Bereuf erlernen. So wie es aussieht, gibt es dort Arbeitskleidung - stichwort ist hier die kurzen Shirt. Ich habe seit gute 5 Jahren mich nicht mehr mit kurzen Shirt in der Öffentlichkeit / anderen Menschen gezeigt. Welche Türen stehen mir nun offen - mit den Arbeitsgeber persönlich ansprechen, wenn ja was soll ich sagen ? / oder einfach unter dem Shirt einen langen Shirt anziehen / oder eine Arbeit suchen, bei dem ich keine kurzen Shirt trage muss ?

Danke für euere Zeit.


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BeitragVerfasst: Mo 12. Nov 2012, 23:42 
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Registriert: Sa 10. Sep 2011, 20:24
Beiträge: 7291
Status: Angehörige/r
Hallo namenlos,

was möchtest du denn gerne? Die Türen gibt es alle. Welche willst du öffnen?

Hier gibt es übrigens auch eine, da kannst du dich anmelden und etwas mehr von dir berichten - immerhin eine Option, die uns die Möglichkeit gibt, uns ein wenig an dich heranzufühlen. Das spielt keine Rolle, aber darum geht es auch nicht. Ich zumindest möchte gerne mehr, als die Rolle, die du spielst oder nicht spielst erfahren. Dann kann ich auch mehr antworten...

liebe Grüße
Africa


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BeitragVerfasst: Di 13. Nov 2012, 17:57 
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Registriert: Sa 21. Jul 2012, 17:35
Beiträge: 3234
Wohnort: Berlin
Status: Angehörige/r
Hallo namenlos,

da wir nichts über deine eventuelle neue Arbeit wissen, wissen wir nicht, welche Türen da offenstehen. Ob es z.B. einen zwingenden Grund gibt, kurze Shirts zu tragen, oder ob es Ausnahmemöglichkeiten gibt.

Du musst selbst für dich herausfinden, ob du dich dem stellen willst, dass du entweder dem Chef von deinen Narben erzählst und von deinen Schwierigkeiten oder Befürchtungen, ein kurzes Shirt zu tragen, oder ob du sogar ganz offensiv damit umgehst und das kurze Shirt anziehst und einfach abwartest, wie dann darauf reagiert wird ... oder ob dir beide Möglichkeiten doch zu riskant sind und du dir lieber etwas anderes suchst.
Wie viel wert wäre dir diese neue Arbeit, was bist du bereit, dafür einzusetzen? Kann es ein Anstoß sein, dich doch noch mal neu mit dem Thema "Andere sehen meine Narben - wie gehen sie damit um und wie gehe ich damit um?" auseinanderzusetzen, oder ist dir das so heikel, dass du lieber von vornherein die Flucht wählst? Wie Africa schreibt, wir wissen zu wenig von dir, um dir raten zu können bzw. um mit dir gemeinsam die Situation anzuschauen und zu überlegen, womit es dir am besten ginge... aber wir sind gern bereit, uns mit dir auf einen suchenden Weg zu begeben, wenn du das denn möchtest und uns daran teilhaben lässt.

Übrigens finde ich es schon gut, wenn ich nun beim Schreiben an dich denke, mir dich als männliche Person vorzustellen. Es spielt für meine Wertschätzung dir gegenüber keine Rolle, ob du männlich oder weiblich bist, aber ich finde es auch in dieser virtuellen Welt wichtig, dass wir Menschen bleiben und nicht bloß irgendein Geschreibsel sind, und ein Teil unseres Menschseins ist nun mal auch unsere Identität als Frau oder Mann.

Liebe Grüße,

Nachteule

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(Clarissa Pinkola Estés)


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