RoteLinien

Hallo,

ich habe eine Freundin, welche mit dem hier behandelten Thema konfrontiert ist. Ich will ihr unbedingt helfen und weiß mittlerweile einiges was zu berücksichtigen ist und was gut ist.
Sie sagte zu mir, dass wenn sie gerade gedanklich dabei ist, mir wenn ich sie fragen würde etwas völlig anderes sagen würde.
Meine Frage ist:
Kann man diese Momente irgendwie erkennen? Gibt es da konkrete Anzeichen? Sollte man dann handeln? Wie? Gibt es Dinge die man unbedingt parat haben sollte? (Zuneigung? Trost? Akzeptanz der Tatsache verdeutlichen? An Aufschubmöglichkeit erinnern?)
Vielen Dank für's lesen

Hallo,

Das deine Freundin sich dir anvertraut hast war schon mal ein sehr guter und wichtiger Schritt und auch das du ihre "Gewohnheiten" kennst ist sehr gut.
Das sie dir nicht jedes mal sagt wann sie in Gedanken bei dem Thema ist kann ich sehr gut verstehen da es (mir zumindest) schwer fällt das zu sagen und man auch nicht ständig darüber reden möchte.
Konkrete Anzeichen dafür gibt es nicht, manche können das sehr gut verbergen andere wiederum fast nicht. Vielleicht ist sie ab und zu etwas "weg getreten" oder nickt oft nur wenn du ihr was erzählst? Das sind Dinge die ich an mir bemerke. Falls du es bemerken solltest das sie daran denkt dann mach einfach das was du in dem Moment für richtig hälst, denn du kennst sie am besten und weißt was ihr gut tut oft reicht einfach auch eine Umarmung ohne große Worte. Du bist echt ein wahrer freund! Sei für sie da wenn sie es braucht du wirst es merken da bin ich mir sicher. :)

Liebe grüße
Moonlight

Hallo, vielen Dank,

sie ist öfters weggetreten, aus anderen Gründen (das kenne ich von ihr, weit bevor sie anfing), ich werde die Umarmung in Zukunft im Hinterkopf haben, vielen Dank!
Ich hoffe nur sie vertraut mir, bzw. steigert das Vertrauen. :/

Dir auch liebe Grüße :)

Mir fällt gerade noch ein Sachverhalt ein: nämlich sagte ich ihr etwas davon, kurz nachdem ich es erfuhr, wie es mir dann ging als ich es erfuhr (, ich war an dem Tag selbst vorbelastet und dachte dann aber nur noch an sie und ihren Arm...). Ich erzählte ihr, dass ich bis nachts halb drei nur geheult hatte und selbst dieses Gefühl in den Armen hatte (ich handle nicht Autoaggressiv). Sie sagte dann plötzlich ganz traurig es würde ihr ein bisschen Leid tun... habe ich vielleicht etwas heraufbeschworen, oder ihr sogar weh getan?

Hallo,

Wenn das weg getreten sein bei ihr aus anderen Gründen ist, dann finde ich es schwierig sowas zu erkennen. Fängt sie evtl. Manchmal an zu zittern?
Gerne, natürlich weiß ich nicht wie sie darauf reagiert und mit der Situation umgeht aber ich denke das tut jedemal gut. :)

Hast du dir dann selbst an dem Tag überlegt so zu handeln wie sie es tut? Weil normalerweise machst du es ja nicht so wie du gesagt hast... Ich möchte dir jetzt wirklich kein schlechtes gewissen einreden ich sag dir das ganze einfach mal aus meiner Sicht. Wenn meine Freundin mir erzählt hätte das sie nur noch geheult hat dann würde mich das in gewisser Weise auch aus der Bahn werfen. Ich würde mich schuldig fühlen und ihr vermutlich erstmal nichtsmehr darüber erzählen weil ich niemanden so sehr belasten möchte das es für denjenigen zu viel wird... Bzw. Eigentlich möchte ich niemanden wenn auch nur irgendwie belasten. Hersufbeschworen hast du damit nichts aber sie braucht eben zeit und viel Vertrauen um das alles erzählen zu können. Sei geduldig mit ihr und redet offen miteinander drüber sie wird dir ihre Grenzen sicherlich aufzeigen. :)

Liebe grüße
Moonlight

Hey EinFreundVonIhr,

Rücksichtnahme ist gut und wichtig. Das heißt allerdings nicht, dass du nicht auch ansprechen darfst wenn es dir schlecht geht. Das mag vielleicht herzlos wirken, aber sie in Watte zu packen und deine eigenen Schmerzen runter zu schlucken und dir nichts anmerken zu lassen hilft ihr auch nicht weiter.
Ich hatte vor 8, 9 Jahren - als das alles bei mir akut war - eine sehr gute Freundin, die immer da war, mir immer zugehört hat, versucht hat mir zu helfen. Eine Situation für die ich sie nach wie vor sehr schätze und die in meinen Augen mehr geholfen hat als alles davor war, als sie mir in einer meiner Krisen klipp und klar gesagt hat: Sorry, ich pack das nicht mehr, ich hab keine Ahnung wie ich dir helfen soll, weil du dich ständig im Kreis drehst ohne, dass sich was ändert. Du brauchst professionelle Hilfe, deine Freunde reichen da nicht aus.
Das hat mich in dem Moment geschockt und verletzt, aber es ist war die Wahrheit. Die ist eben nicht immer schön.

Also, ihr seid Freunde. Und ich schätze mal ehe du davon erfahren hast, habt ihr auch über deine Probleme und Sorgen geredet. Daran muss sich nichts ändern. Mach sie nicht für deine Schmerzen verantwortlich, aber du darfst darüber reden.

Liebe Grüße,
Arkandro

Hallo moonlight und Arkandro,

Dass sie zu zittern beginnt fiel mir noch nicht auf, aber ich werde mal darauf achten. Ehrlich gesagt habe ich es am dem tag, gleichzeitig verspürte ich Gefühle von Verletzungen und eine enorme Spannung in mir, welche ich jedoch bereits kenne, weshalb ich mit ihr umzugehen vermag (außerdem besitze ich eine enorme Selbstbeherrschungsgabe). Ich glaube, dass es daher kam, dass ich mitverantwortlich dafür bin, dass der akute Zustand sich nicht früher verzog: wir stritten uns zu Herbst Beginn und ich war durch die Rolle in meinem Film zu blöd um zu sehen dass es ihr wirklich schlecht erging. Sie scheint sich nicht gänzlich zurück zu ziehen, Kommunikation ist möglich. Aber sowas erwähne ich dann besser nicht.

Ich weiß nur nicht wie viel ich ihr da wirklich sagen soll, zumal ich las, dass man eine gewisse emotionale Distanz wahren sollte. Über andere Probleme meinerseits reden wir manchmal.
Vielen Dank und ich freue mich auf die Antworten :)

Liebe grüße euch

Oh, bevor ein falscher Eindruck entsteht: ich ließ meinen Körper trotz allem in Ruhe