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 Betreff des Beitrags: nicht mehr sein (evtl. Trigger)
BeitragVerfasst: Sa 5. Apr 2014, 16:38 
Es ist kein Gedicht, nur Gedanken, die raus müssen. Und die gelesen werden sollen...

Ich denke nach übers Sterben. Und es sind so andere Gedanken.
Ich hab grad einen Kloß im Hals, möchte irgendwie weinen und weiß nicht genau warum.
Für mein Studium begann ich zu lesen - über |editiert |, über Visionen, |editiert |. Dann über Krankheit. Über Qual. Über Lebensmut und Lebenswillen.
Ja, ich denke, was mich grad weinen lassen mag, ist mein Lebenswille. Vor ein paar Jahren noch war das anders. Ich hatte Phasen, in denen ich nicht mehr sein wollte - und irgendwie doch, sonst hätte ich Hilfe ja nie angenommen. Aber das Leben war eine Qual, in meinen Gedanken das Sterben oft die Erlösung. Heute wäre Sterben die Qual. Ich will nicht sterben. Ich könnte mir nichts schlimmeres vorstellen, als jetzt zu sterben. Ich bin so glücklich und so dankbar, dass meine Gedanken heute so sind. Ich will leben.
Das Ungewisse macht uns allen Angst. Ich hatte immer Angst vorm Sterben. Der Gedanke, dass mein Schmerz dann aufhört, war jedoch sehr tröstlich. Mein Schmerz, der große, der chronische seelische Schmerz hat aufgehört. Nicht durchs Sterben. Sondern durchs Leben. Das Leben ist nicht immer schön. Der Schmerz ist nicht immer weg. Aber er ist eben auch nicht immer da. Er ist selten da. Ich lebe und ich finde das schön.
Ich hab viel gelesen, Videos und Filme angesehen. Die Angst vorm Sterben ist allgegenwärtig. Und es macht mich irgendwie froh, dass sie bei mir gewachsen ist. Ich möchte gut zu mir sein, lange und gesund leben.
Ich finde es schön hier auf diesem Planeten. Nicht immer. Aber fast immer.

Nachtrag: Die Gedanken sind so überwältigend. Ich bin traurig und glücklich zugleich. Weiß nicht ob ich weinen oder aufspringen und tanzen soll. Oder beides. Ich bin so traurig, dass Menschen einfach fort gerissen werden, die so gern noch leben möchten. Und traurig, dass manche keinen Ausweg sehen als zu gehen. Vielleicht wäre es ihnen nach ein paar Jahren so gegangen wie mir.
Und kann man zufrieden sein mit dem Leben? Kann man irgendwann sagen, ja das war schön, das war ein gutes Leben und jetzt kann ich in Ruhe gehen...?
Meine Therapie neigt sich dem Ende und es war schön. Es war schwer und schmerzhaft und auch mal lustig, es war aufbauend und es ist auch noch aufbauend. Aber es war schön. Eine gute Zeit, das beste was ich machen konnte. Und ich kann da gut loslassen. Kann ich das mit dem Leben auch irgendwann? Die Zukunft ist so ungewiss und doch freue ich mich darauf.
Ach, danke dass ich hier meine Gedanken schweifen lassen kann...


Schaefchen


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Verfasst: Sa 5. Apr 2014, 16:38 


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