Mo 13. Feb 2017, 21:43
Hallo Eule,
da kann ich dir nur von meinen Erfahrungen berichten.
Bei der Therapie meiner Tochter hatten wir zuerst ein gemeinsames Vorbereitungsgespräch. Da wurden est einmal alle Daten abgefragt und besprochen, um was es überhaupt geht, wie die aktuelle Situation ist usw., dann wurden einige Therapiemöglichkeiten erklärt (ambulant, stationär, tagesklinisch) und ein Nachfolgetermin ausgemacht. Diesen Termin haten wir noch einmal gemeinsam, aber dann bei der zukünftigen Therapeutin. Da wurde dann gemeinsam beschlossen, wie es weitergehen soll (für meine Tochter ambulant mit wöchentlichen Terminen). Die eigentliche Therapei begann danach.
Bei mir selbst war der Anfang ähnlich, ich hatte mich angemeldet und bekam einen Termin für ein Vorgespräch. Auch dort wurde erst einmal "abgeklopft", warum ich mich angemeldet habe, was an Problemen anliegt usw. Ich wurde dann in eine Warteliste aufgenommen. Da es sich um eine Einrichtung mit mehreren Therapeuten handelte, bekam ich dann das Angebot für einen Ersttermin mit einer Therapeutin. Es gab dann 5 Termine, in denen ich meine zukünftige Therapeutin kennen lernen konnte und sie mich. Bei diesen Gesprächen ging es viel um meine Geschichte (bin ja schon etwas älter
), aber auch um meine Erwartungen an die Therapie und die Bedingungen dafür und es gab viele, viele Fragebögen. Die Therapeutin hat dann aus ihren Erkenntnissen eine Diagnose erstellt und bei der Krankenkasse die Therapie beantragt. Bei der eigentlichen Therapie gab es Situationen, die ganz schwer für mich waren. Meine Therapeutin hat (aus meiner rückblickenden Sicht) gut auf mich aufgepaßt und mir immer die Möglichkeit gelassen, ein Thema ruhen zu lassen, wenn es zuviel war. Die Stunde begann immer mit der Frage, wie es mir geht und was mich seit dem letzten Termin bewegt hat, ob es aktuelle Sachen gibt, die wir besprechen wollen. Erstaunlicherweise paßte das ganz oft zu dem Thema, an dem wir grad dran waren. Meine Therapeutin hatte immer bunte Filzstifte dabei und mein Hefter ist dick von Mind-Maps... Manchmal habe ich "Hausaufgaben" bekommen und zwischendurch auch immer mal wieder einen Fragebogen. Wenn es eine sehr schwierige Stunde war, hat sie mit mir am Ende noch eine Entspannungsübung gemacht und mich sozusagen wieder im Alltag verankert, das war sehr gut. Und ja, es war insgesamt sehr hilfreich! Meine Therapie ist erst mal zu Ende, ich kann aber jederzeit wieder anrufen und anknüpfen, wenn es mir notwendig scheint.
Ich hoffe, mein langes Gelaber hilft dir etwas gegen die Unsicherheit!
Trau dich - es lohnt!
liebe Grüße
Africa