Spezieller Bereich zu Therapie und Behandlung sowie zu Lösungsstrategien im Umgang mit SVV im Alltag.
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Moderator: OmaNik
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Bedarfsmedikation

So 18. Dez 2011, 15:08

Hallo,

darf ich Euch mal fragen, was ihr für Erfahrungen mit einer Bedarfsmedikation bei Krisen / Anspannungen habt? Mit welchen Medikamenten habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Vor ein paar Jahren bekam ich von meinem Arzt Lorazipam (Tavor) verschrieben. Allerdings habe ich damit die Erfahrung gemacht, dass ich a) 4 bis 5 mg nehmen musste um eine Wirkung zu erziehlen und b) ich am nächsten Tag total in den Seilen hing. Deshalb habe ich es nur genommen, wenn wirklich nichts mehr ging, da ich auch Angst vor einer Abhängigkeit hatte. Mittlerweile habe ich es schon gar nicht mehr genommen und die Tabletten, die ich hier liegen hatte sind mittlerweile auch abgelaufen.

Dann bekam ich noch mal Seroquel als Bedarfsmedi verschrieben (eigentlich ist es ja kein Bedarfsmedi, sondern ein reines AD). Das hat die erwünschte Nebenwirkung, dass ich nach 30 min totmüde ins Bett falle und bis mittags am nächsten Tag durchschlafe. Ebenso hänge ich am nächsten Tag in den Seilen, so dass ich es nur nehme, wenn ich am nächsten Tag keine Termine habe.

Ich habe tierische Angst vor Weihnachten. Da ich in den letzten Jahren immer wieder am Heiligabend in die Krise gerutscht bin, würde ich mich einfach sicherer fühlen, wenn ich an dem Abend ein Medikament hätte, was mir hilft, ohne am nächsten Tag in den Seilen zu hängen bzw. gleich ins Bett zu fallen.

Ich werde auf jeden Fall nächste Woche noch mal mit meinen Psychiater darüber reden, wollte aber gern vorher Eure Erfahrungen erfragen.

Wäre lieb, wenn ihr mir antworten würdet.

Vielen Dank und liebe Grüße
vinter

So 18. Dez 2011, 15:08

Re: Bedarfsmedikation

So 18. Dez 2011, 18:32

Hallo,

also ich nehme Atosil als Bedarfsmedikation. Hier finde ich besonders gut, dass ich es in Tropfenform habe und ich es mir wirklich je nach Bedarf dosieren kann. Also wenn ich es tagsüber mal brauche, dann nehm ich vielleicht nur 5 bis 7 Tropfen. Wenn die Anspannung sehr hoch ist, kann ich auch 15 bis 20 nehmen. Dann wird man aber auch doch schon sehr müde. Gut, finde ich es hier, dass ich z.B. auch mit 5 Tropfen anfangen kann. Wenn ich nach gewisser Zeit merke, das reicht mir doch nicht, dann kann ich nochmal 5 Tropfen nehmen oder so.

An Nebenwirkungen hab ich so gar nichts. Also es macht schon müde und je nachdem wieviel man nimmt, wird man auch etwas benommen, aber nicht wenn es nur 5-7 Tropfen sind. Am nächsten Tag bin ich i.d.R. wieder fit. Das kommt darauf an, wie spät ich sie dann genommen habe und wenn man vorher viel gegessen hat, dann setzen sie halt erst zeitverzögert ein und wirken daher auch am nächsten Tag nach. Ich nehm sie abends ganz gern mal zum Schlafen und dann nehm ich sie so gegen 21 Uhr und dann bin ich morgens um halb 7 auch fit.

Also ich bin mit Atosil wirklich sehr zufrieden. Diese Tropfen haben bei mir schon so manche Panikattacke abgemildert und auch schon viel SvV verhindert. Zudem ist für mich gut, dass diese Tropfen gegen Übelkeit wirken und da bei mir Panik immer mit Brechreiz einhergeht, ist das so für mich optimal, weil der dann auch aufhört.

Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.

Liebe Grüße,
anna-luisa

Re: Bedarfsmedikation

So 18. Dez 2011, 19:15

Hi Maike,

vintervejr hat geschrieben:Dann bekam ich noch mal Seroquel als Bedarfsmedi verschrieben (eigentlich ist es ja kein Bedarfsmedi, sondern ein reines AD).


es ist ein mittelpotentes Neuroleptikum


vintervejr hat geschrieben:Das hat die erwünschte Nebenwirkung, dass ich nach 30 min totmüde ins Bett falle und bis mittags am nächsten Tag durchschlafe. Ebenso hänge ich am nächsten Tag in den Seilen, so dass ich es nur nehme, wenn ich am nächsten Tag keine Termine habe.


Ich nehme es jeden Abend in der Retard-Version, muß nach der Einnahme dann auch recht schnell ins Bett. Am nächsten Tag geht es mir aber prima, wenn ich mindestens acht bis neun Stunden geschlafen habe. Wenn ein Schlafdefizit besteht, dann zieht sich die Nachwirkung durch den ganzen Tag. Meist muß ich am Wochenende mindestens einmal richtig lang ausschlafen, damit ich weiterhin nicht durchhänge.

Ich wünsche dir, daß du eine für dich geeignete Medikation mit deinem Psychiater finden kannst, ich habe auch verschiedene durchprobiert (Tavor hat mir z.B. auch nicht geholfen).

Liebe Grüße

Tom

Re: Bedarfsmedikation

Mo 19. Dez 2011, 16:53

Huhu,

danke für Eure Berichte und Erfahrungen! :knuddel:
Morgen abend habe ich den Termin bei meinen Psychiater - mal sehen, was er mir dann empfiehlt.

LG
vinter
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