ich möchte euch kurz auf einen Artikel unter dem Titel "Die Psycho-Falle - Therapeuten streiten über die Grenze zwischen Gesundheit und seelischer Erkrankung" in der aktuellen Ausgabe des "Spiegels" (Nr. 4/21.01.2012) aufmerksam machen. Hintergrund des Artikels ist das Erscheinen der überarbeiteten Fassung des DSM (= ein Klassifikationssytem für psychische Störungen; also ein Handbuch, auf Grundlage dessen Therapeuten und Psychiater Diagnosen vergeben) im Mai diesen Jahres. Im Zuge dieser Überarbeitung werden zahlreiche neue Störungsbilder eingeführt sowie die Diagnosekriterien für bereits bestehende Erkrankungen teilweise erheblich gelockert, sodass zukünftig etliche Personen Kriterien für eine psychische Erkrankung erfüllen werden, die bisher als psychisch gesund eingestuft worden wären. Der Artikel diskutiert die Frage nach den Gefahren der Pathologisierung von "Symptomen" und stellt dabei die Rolle der Pharmaindustrie kritisch dar. Sehr lesenswert!